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Politische Ziele
Rumänien will mittelfristig weniger Strom importieren. Die Regierung setzt beim Ausbau der Stromversorgung unter anderem auf Solarenergie.
02.06.2022
Von Dominik Vorhölter | Bukarest
Rumänien setzt auf Solar- und Windkraft
Rumänien muss an der Energiesicherheit des Landes arbeiten. Dafür will das Land die Stromimporte von derzeit 21 Prozent ab 2030 auf mindestens 17 Prozent vom Gesamtbedarf verringern. Dies geht aus dem nationalen Energie- und Klimaplan von Oktober 2021 hervor. Dieser Plan gibt das Ziel vor, die Erzeugungskapazitäten der Solar- und Windenergie von derzeit rund 1.600 Megawatt auf rund 6.000 Megawatt im Jahr 2030 zu erhöhen. In der Zwischenzeit setzt Rumänien aber auch auf den Ausbau von Gas- und Dampf-Kombikraftwerken sowie auf die Erweiterung des Atomkraftwerkes in Cernavoda.
Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine bringt die Pläne der Regierung, für mehr Energiesicherheit zu sorgen, durcheinander. "Wir behalten uns vor, im Ernstfall die Kapazitäten der Kohlekraftwerke wieder zu erhöhen, wenn wir nicht genügend Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen", sagte Umweltminister Tanszos Barna am 9. März 2022.
EU-Gelder stehen bereit
Die EU fördert den Ausbau von erneuerbaren Energien im Rahmen der Aufbau- und Resilienzfazilität. Das Energieministerium hat im Förderzeitraum bis 2027 für Investitionen im Energiesektor 1,6 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Bis Ende April 2022 läuft eine Ausschreibung, bei der Stromerzeuger Beihilfen erhalten können. Pro Projekt können Unternehmen bis zu 15 Millionen Euro erhalten. Es gibt Zuschüsse für den Bau von Anlagen von 0,2 bis 40 Megawatt installierter Leistung.