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Branchen | Russland | Windenergie

Markthemmnisse

Windenergie ist in Russland ohne Subventionen noch nicht konkurrenzfähig. Das zu geringe Marktvolumen sowie unausgereifte Technologien bremsen die raschere Entwicklung der Branche.

Von Hans-Jürgen Wittmann | Moskau

Die Erzeugung von Windenergie hängt von externen Faktoren wie Wind und Wetter ab, die sich über einen Zeitraum von 15 Jahren  - so lange laufen die Verträge zur Kapazitätsbereitstellung (DPM WIE) - nur schwierig vorhersehen lassen. Das derzeit größte Hindernis für den Ausbau der Windenergie in Russland ist jedoch die zu geringe Nachfrage auf dem Inlandsmarkt, welche die Nutzung von Skaleneffekten verhindert.

Geringe Konkurrenz bremst Innovationskraft der Branche

Russlands Windkraftbranche ist geprägt von einer Oligopol-Struktur aus wenigen Großkonzernen. Die Konkurrenzsituation sowie der Innovationsdruck sind niedrig. Entsprechend ist der Preis für Strom aus Windkraft im Hinblick auf den Lebenszyklus in Russland bis zu sieben Mal höher als im weltweiten Durchschnitt, meldet die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA). Ohne das staatliche Förderprogramm ist Windenergie auf dem freien Strommarkt noch nicht dauerhaft konkurrenzfähig. Erst ab 2030 rechnen Experten damit, dass Windkraft die Preisparität zur konventionellen Stromerzeugung erreicht.

Zur Entwicklung der dezentralen Stromerzeugung durch erneuerbare Energien sind effiziente Lösungen zur Speicherung des grünen Stroms unerlässlich. Doch hat Russland in diesem Bereich großen Nachholbedarf. Zwar gibt es mit Liotech und Tschetschenneftechimprom zwei lokale Hersteller von Batteriezellen mit einer Speicherkapazität von bis zu 150 Megawatt pro Jahr. Jedoch reichen diese Kapazitäten bei weitem nicht aus. Zudem muss ein Großteil der Bauteile für die Batteriezellen importiert werden.

Im Zuge der Coronapandemie hatte Russland im Jahr 2020 Strafen für die verspätete Inbetriebnahme von Windkraftanlagen ausgesetzt. Mittlerweile sind die Behörden weniger nachsichtig. So muss Enel Russia für die nicht rechtzeitige Fertigstellung von zwei Windparks in den Gebieten Rostow und Murmansk mit Strafzahlungen rechnen.

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