Exportfinanzierung

Deutsche und europäische Geschäftsbanken sowie spezielle Kreditinstitute bieten weiterhin Finanzierungsmöglichkeiten für Auslandsgeschäfte mit russischen Kunden an. Allerdings vergrößerte sich in den letzten Jahren der bankinterne Compliance-Aufwand. Das betrifft vor allem die Überprüfung, ob ein Unternehmen unter die EU- und US-Sanktionen fällt oder ob es sich bei der Ware um ein sogenanntes Dual-Use-Gut handelt.

Zu beachten ist darüber hinaus, dass die Finanzierungskosten in Russland vergleichsweise hoch sind. Auch wenn der Leitzins im Herbst 2020 ein Rekordtief von 4,25 Prozent erreichte und zwischenzeitlich wieder auf 5 Prozent angehoben wurde, liegen die Zinsen für Rubelkredite deutlich über den in der EU üblichen Werten.

Wichtige deutsche Kreditgeber im Exportgeschäft sind die Ausfuhrkredit-Gesellschaft (AKA) und die KfW IPEX-Bank.

Kreditgeber im Exportgeschäft (Auswahl)

Exportkreditgarantien

Exportkreditgarantien schützen Unternehmen und Banken vor politisch und wirtschaftlich bedingten Zahlungsausfällen.

Die Euler Hermes Kreditversicherungs-AG/Bereich Exportkreditgarantien ist mit dem Management der staatlichen Exportkreditgarantien betraut. Sie fungiert als Dienstleister des Bundes. Hermesdeckungen kommen dort zum Zuge, wo die private Wirtschaft kein ausreichendes Absicherungsangebot zur Verfügung stellt. Neben Euler Hermes bieten auch private Banken Versicherungen gegen Exportrisiken.

Marktteilnehmer berichten jedoch, dass ECA-gedeckte Finanzierungen (ECA: Export Credit Agency) im Russlandgeschäft bei Volumina unter 10 Millionen Euro wegen der hohen Kosten kaum noch attraktiv sind. Ein Vorteil der Hermes-Deckungen ist, dass auch Kredite auf Rubel-Basis und längere Laufzeiten berücksichtigt werden.

Informationen zur Deckungspraxis für über 200 Länder bietet das AGA-Portal.

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