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Russische Zentralbank ändert Regeln im Devisenhandel für Banken

Die russische Zentralbank lockert die Regeln für den Kauf und Verkauf von Devisen über Makler und Banken. Gleichzeitig erhöht sie die Kontrolle über die Wechselkurse, die Banken beim An- und Verkauf von Devisen für Importeure anwenden.

Von Edda Wolf | Bonn

Die Bank von Russland gab mit Schreiben vom 8. April 2022 eine Lockerung der Regeln für den Kauf und Verkauf von Devisen durch Makler und Banken bekannt:

  • Seit 11. April 2022 ist die Kommission auf den Kauf von Devisen über Broker, die zuvor auf 12 Prozent festgelegt worden war, von der Zentralbank gestrichen.
  • Außerdem hebt die Zentralbank ab 11. April 2022 die Verpflichtung der Banken auf, die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs von Fremdwährungen zu begrenzen - mit Ausnahme von juristischen Personen, die als Importeure tätig sind. Die Zentralbank empfiehlt den Banken, für Importeure, die Devisen zur Bezahlung von Importverträgen kaufen, eine Kursdifferenz von höchstens 2 Rubel zum Wechselkurs festzulegen.

Für Importeure maximal 2 Rubel Abweichung vom offiziellen Kurs

Am 30. März 2022 hatte die russische Zentralbank allen Kreditinstituten im Land empfohlen, ihre Regelungen beim An- und Verkauf von Devisen für Firmenkunden anzupassen. Für Unternehmen - Importeure, die Devisen für die Abrechnung von Importverträgen kaufen, soll die Kursdifferenz der Geschäftsbank zum offiziellen Umrechnungskurs nicht mehr als 2 Rubel betragen.

Eine ähnliche Regelung schlug die Zentralbank bei Fremdwährungskrediten oder Eurobonds vor, wenn Unternehmenskunden Devisen für Zins- und Tilgungszahlungen kaufen müssen.

Ebenso darf der Ankaufpreis für Fremdwährungen den offiziellen Wechselkurs nicht um 2 Rubel übersteigen, wenn Unternehmen (juristische Personen) Devisen kaufen, um Transaktionen mit Genehmigung der speziellen Regierungskommission für die Kontrolle ausländischer Investitionen durchzuführen.

Dies berichtete das russische Wirtschaftsportal RBC unter Berufung auf ein Schreiben, das die Zentralbank an die Finanzinstitute verschickt hatte.

Höhere Spreads für sonstige Firmenkunden

Für alle anderen Unternehmen soll der Spread, also die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis, für Transaktionen in US-Dollar, Euro und Pfund Sterling vergrößert werden. Den Banken wurde empfohlen, Abweichungen von mindestens 10 Rubel vom Wechselkurs festzulegen.

Von den neuen Regelungen profitieren vor allem Unternehmen, die im Außenhandel tätig sind oder Auslandsschulden bedienen müssen. Zudem würden die Maßnahmen den Finanzmarkt stabilisieren und verhindern, dass sich die Fremdwährungsverpflichtungen der Banken gegenüber juristischen Personen und Einzelpersonen signifikant erhöhen, heißt es im Schreiben der Zentralbank. Der spekulative An- und Verkauf von Währungen zur Erzielung von Einnahmen soll so eingeschränkt werden.


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