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Digital Health

Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens zeigen sich in Saudi-Arabien erhebliche Fortschritte. Die Entwicklung des E-Health-Sektors dürfte sich weiter beschleunigen. 

Von Robert Espey | Dubai

Coronakrise hat E-Health starke Impulse gegeben

Die Coronakrise hat auch in Saudi-Arabien die weitere Verbreitung von E-Health-Anwendungen beschleunigt. Bereits 2010 hat Saudi-Arabien eine Digital Health Strategy (Roadmap 2010-2020) vorgelegt. Zwischenzeitlich wurden mehrere Updates veröffentlicht.

Derzeit werden zwei vom Gesundheitsministerium entwickelte Smartphone Health Apps relativ stark genutzt. Mit der Mawid App können Termine in Gesundheitszentren (Primary Healthcare Center) und Krankenhäusern gebucht werden. Die Seha App ermöglicht Online-Konsultationen mit Ärzten aller Fachrichtungen per Chat sowie Voice und Video Anruf. Ein E-Prescription Service bietet die Möglichkeit zur Ausstellung eines E-Rezepts nach einer Online-Konsultation.

Mehrere E-Health-Anwendungen wurden in der Coronakrise entwickelt. Die zentrale App zur Kontaktnachverfolgung und zum Nachweis des Impf- oder Genesenenstatus ist die Tawakkalna App. Die Tatamman App bietet Dienstleistungen für Personen, die sich in häuslicher Quarantäne befinden.

Die Einführung einer digitalen Krankenakte (Electronic Medical Records, EMR) in allen Gesundheitseinrichtungen des Landes gehört zu den Kernelementen der saudi-arabischen Digitalisierungsstrategie. Die Einführung der National Unified Medical Records sollte 2020 erfolgen. Der Zeitplan konnte aber nicht eingehalten werden. Isolierte EMR in einzelnen Gesundheitseinrichtungen sind schon relativ weit verbreitet.

Ferner stehen auf dem E-Health-Entwicklungsprogramm die verstärkte Nutzung von Wearables, die Patienten-Fernüberwachung und Datenauswertungen durch künstliche Intelligenz (KI). So soll E-Health ein integriertes Gesundheitssystems (Integrated Care System) ermöglichen.

Im März 2022 wurde das Projekt SEHA Virtual Hospital (SVH) gestartet. An diesem System beteiligen sich 130 Krankenhäuser. Das SVH erlaubt es unter anderem, während eines realen Krankenhausbesuchs die Untersuchungsergebnisse mit Spezialisten in den anderen angeschlossenen Hospitälern zu teilen und zu diskutieren.

Für das noch in den Anfängen befindliche Mega-Stadtentwicklungsprojekt NEOM, welches die Ansiedlung von 1 Million Menschen aus aller Welt im bislang kaum besiedelten Nordwesten des Landes beinhaltet, soll die Vision eines hochinnovativen Gesundheitssystems realisiert werden. Durch Digitalisierung und KI soll jederzeit der Gesundheitszustand ermittelt werden können. Diese Überwachung wird nicht nur für Erkrankte, sondern auch für Gesunde als Prävention angestrebt.

Smart Devices sollen in NEOM eine permanente Kontrolle von Vitalfunktionen ermöglichen und zu gesunder Lebensweise anregen. Ein virtueller KI-unterstützter Arzt (Doctor NEOM) soll im Bedarfsfall sofortige Hilfe leisten. Um die Gesundheit der NEOM Mitarbeitenden zu fördern, erhält jeder Mitarbeitende einen Fitness Tracker (Fitbit).

Die Digitalisierung soll auch einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung der Krankenhäuser von ambulanten Dienstleistungen sowie von Langzeitpflegepatienten leisten. E-Health-Instrumente wie Diagnostik und Kommunikation sollen eine verstärkte häusliche Betreuung ermöglichen.

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