Branchen | Saudi-Arabien | Medizintechnik
Lokale Branchenstruktur
In Saudi-Arabien beschränkt sich die lokale Produktion von Medizintechnik bislang im Wesentlichen auf Verbrauchsartikel. Das soll sich aber mittelfristig ändern.
01.04.2022
Von Robert Espey | Dubai
Lokale Produktion soll steigen
Der Markt für medizintechnische Geräte und Ausrüstungen wird im Wesentlichen durch Importe versorgt. Zu den wichtigen ausländischen Anbietern gehören unter anderem GE Healthcare, Siemens Healthineers, Philips Healthcare, Roche, Medtronic, Abbott Laboratories, Boston Scientific, St. Jude Medical, Johnson & Johnson, Fresenius Medical, Gambro und Beckman Coulter.
Nach Angaben der für den Industriesektor zuständigen staatlichen Wirtschaftsförderungsgesellschaft (Industrial Investment Attraction & Industrial Development Organization, Industrial Clusters) gibt es 45 lokale Medizintechnikhersteller, die einen geschätzten Marktanteil von etwa 6 Prozent haben sollen.
Der Organisation zufolge entfallen etwa 40 Prozent der saudi-arabischen Medizintechnikproduktion auf Verbrauchsartikel aus Plastik. Andere Produkte sind unter anderem chirurgische Instrumente, Reinigungsmittel und Lösungen, In-vitro Diagnostika, Krankenhausmöbel sowie Produkte für die Dentalmedizin und die Ophthalmologie.
Saudi-Arabien strebt einen Ausbau der lokalen Medizintechnikfertigung an und dürfte durch verschärfte Local-Content-Vorschriften zunehmenden Druck auf ausländische Lieferanten ausüben. Der Marktanteil lokaler Hersteller soll bis 2025 auf 16 Prozent steigen.
Unternehmen | Produkte (Auswahl) |
Verbrauchsartikel | |
Verbrauchsartikel | |
Verbrauchsartikel | |
Verbrauchsartikel | |
Spritzen, Verbrauchsartikel | |
Verbrauchsartikel | |
Desinfektionsmittel, Infektionsschutzprodukte | |
Saudi Pharmaceutical Industries & Medical Appliances Corporation (SPIMACO) | Verbrauchsartikel, Pharmazeutika |
Lösungen, Verbrauchsartikel |
Bei medizinischen Verbrauchsgüter, wie beispielweise Spritzen, Schläuchen und Verbandsmaterial, existiert seit langem eine signifikante lokale Produktion. So gibt die 1979 gegründete Alshifa Medical Syringes Manufacturing Co. an, in Damman (Saudi-Arabien) und Dubai (Vereinigten Arabischen Emirate) über eine jährliche Produktionskapazität von insgesamt 250 Millionen Spritzen zu verfügen. Die Pharmaceutical Solutions Industry (Jeddah) wurde bereits 1975 gegründet und stellt neben intravenösen Lösungen auch medizinische Behälter, Ampullen und Dialysebedarf her. Latexprodukte, chirurgische Fäden und Gewebe fertigt die United Medical Industries Co. (Unimed, Riad). Das Unternehmen Jamjoom Medical Industries (Jeddah) produziert eine breite Palette von Verbrauchsmaterialien für Transfusionen, Beatmung, Anästhesie und Urologie.
Die Industrial Investment Attraction & Industrial Development Organization schlägt Investitionsprojekte unter anderem zur Herstellung von Verbrauchsmaterialien für die Hämodialyse, von Infusionspumpen (einschließlich Verbrauchsmaterialien), von Geräten und Materialien für die Blutabnahme, -lagerung und -übertragung sowie von Instrumenten und Materialien zur Behandlung von Knochenbrüchen vor.