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Wegen der angeratenen sozialen Distanzierung verbringen Schweden mehr Zeit mit Kochen. Die notwendigen Zutateneinkäufe bescheren dem Lebensmittelhandel Rekordumsätze.
23.04.2020
Von Michał Woźniak | Stockholm
Im Vergleich zum gleichen Vorjahresmonat verzeichnete der schwedische Lebensmitteleinzelhandel im März 2020 ein Umsatzwachstum von nahezu 13 Prozent, berichtet die zuständige Branchenorganisation Svensk Dagligvaruhandel. „Die Coronakrise hatte im März erhebliche Auswirkungen auf das Verbraucherverhalten und den Einkauf von Lebensmitteln. Anfang des Monats war bei den Verbrauchern ein starker Bunkertrend zu beobachten. Darüber hinaus wurden einige der Lebensmitteleinkäufe von den Restaurants in die Lebensmittelgeschäfte verlagert“, erklärt Verbandschefin Karin Brynell. Zu den Verkaufsschlagern zählten insbesondere Reis, Pasta, Konserven, Toilettenpapier und Seife.
Im stationären Handel legten die Verkäufe um nahezu 12 Prozent zu, im Onlinehandel sogar um die Hälfte. Lieferdienste konnten davon aber nur teilweise profitieren. Während Lieferungen nach Hause um etwa ein Drittel stiegen, nahm die Zahl der Selbstabholer um über 82 Prozent zu. „Es bleibt abzuwarten, wie die Digitalisierung der Branche dadurch beeinflusst wird und ob mehr Kunden weiterhin online einkaufen, wenn die Pandemie abgeebbt ist“, resümiert Brynell.
Unter den Lebensmittelgeschäften gibt es allerdings auch Verlierer. Filialen in Einkaufszentren leiden unter sinkenden Besucherzahlen. Läden in Grenznähe zu Norwegen bekommen die strikten Einschränkungen im Nachbarland zu spüren: Der Zustrom der Schnäppchensucher aus dem Westen ist nahezu komplett versiegt.