Wirtschaftsumfeld | Schweden | Kaufkraft, Konsumverhalten
Einwohnerzahl in Schweden wächst
Nur zwei Länder der Europäischen Union haben einen höheren Bevölkerungszuwachs als Schweden. Russlands Angriff auf die Ukraine könnte die Entwicklung noch beschleunigen.
14.04.2022
Von Michał Woźniak | Stockholm
Während der ersten 20 Jahre des 21. Jahrhunderts ist die Einwohnerzahl Schwedens nach Angaben des nationalen Statistikamtes SCB um 1,5 Millionen Personen auf 10,5 Millionen Einwohner Ende 2021 gestiegen. Nach Luxemburg und Malta wies das größte Land Skandinaviens laut Eurostat in den vergangenen zehn Jahren den dritthöchsten Bevölkerungszuwachs der EU auf: knapp 11 Prozent. Bis 2040 sollte die Dynamik etwas nachlassen. Trotzdem würden die etwa 1 Million Neubürger nur das - gemessen an der Einwohnerzahl - sechseinhalbmal größere Frankreich und viereinhalbmal größere Spanien überbieten.
Die vom russischen Einmarsch in die Ukraine verursachte Flüchtlingswelle veranlasste das Statistikamt, die Bevölkerungsprognosen nachzujustieren.
Ein baldiges Ende des Angriffskrieges auf die Ukraine hätte nur kurzfristige Migrationsflüsse zur Folge, die Zahl der Einwohner würde bis 2040 um durchschnittlich 0,5 Prozent jährlich zulegen und 11,4 Millionen erreichen. Entspannt sich die Lage jedoch nicht, könnten alleine zwischen 2022 und 2025 rund 600.000 Personen immigrieren. Entscheiden sich dann viele Flüchtlinge zu bleiben, würde das die Bevölkerungsprojektion langfristig beeinflussen: auf über 12 Millionen Einwohner in 2040.
Der Konsumzuwachs würde die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts deutlich steigern. Laut Eurostat wies Schweden 2020 mit 19.600 Euro die sechshöchsten Konsumausgaben pro Kopf in der EU aus, fast so viel wie in Deutschland. Bild vergrößern
