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Deutsche Wettbewerbsposition | Schweiz

Deutschland punktet in der Schweiz mit Qualität

Die deutschen Marktanteile bei wichtigen Industrieprodukten bleiben konstant. Der kleine, aber anspruchsvolle Markt rangiert unter den Top Ten der deutschen Absatzmärkte. 

Von Martin Walter | Bonn

Mit seinen knapp 8 Millionen Einwohnern ist die Schweiz ein kleiner Binnenmarkt. Trotz der geringen Größe gehört das Land mit zu den führenden Industrienationen. Die Eidgenossen gelten als sehr wohlhabend. Beim BIP pro Kopf liegen sie im weltweiten Vergleich nach Luxemburg auf Platz zwei.

Aufgrund der guten Verzahnung von Wirtschaft und Forschung gilt das Land als Innovationsstandort mit einem hohen industriellen Spezialisierungsgrad. Aus Deutschland werden überwiegend Industrieprodukte wie Maschinen, Fahrzeuge und chemische Erzeugnisse importiert.

Auch wenn beim Handel mit der Schweiz Zölle und Abgaben entrichtet werden müssen, ist das Land für Deutschland ein wichtiger Absatzmarkt und belegt Platz neun in der deutschen Exportstatistik.  

Die Schweiz ist nicht in der Europäischen Union (EU) und auch kein Mitglied im Europäischen Wirtschaftsraum (EWG). Um ihre Autonomie zu bewahren, hat sie 2021 sogar die Verhandlung für ein Rahmenabkommen mit der EU einseitig beendet.

Trotzdem ist das Land exportorientiert und sichert sich den Zugang zu anderen Märkten über zahlreiche Freihandelsabkommen. Besonders bekannt ist die Schweiz für den Export hochwertiger Uhren. Des Weiteren gilt das Land auch als internationaler Finanzstandort und Handelsplatz für Rohstoffe.

Die gute Wettbewerbsposition der deutschen Industrie dürfte sich auch in Zukunft stabil entwickeln.

Schweiz auf einen Blick

Die Schweiz importierte 2020 laut Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) Waren im Wert von 167 Milliarden Euro, davon stammten 19,5 Prozent aus Deutschland. Destatis zufolge lag das Land auf Rang 9 der wichtigsten deutschen Absatzmärkte.

Die Schweiz exportierte 2020 Waren im Wert von 208,1 Milliarden Euro. 15,4 Prozent davon gingen nach Deutschland - Rang 9 der wichtigsten deutschen Bezugsmärkte.

Laut dem Bundesamt für Statistik waren 2020 rund 3.435 deutsche Unternehmen in der Schweiz ansässig. Damit stellen deutsche Firmen etwa 126.481 Arbeitsplätze im Land.

Schweizer sind qualitätsbewusst

Die schweizerischen Konsumenten sind anspruchsvoll. Wer im Land erfolgreich seine Produkte verkaufen will, muss Top-Qualität anbieten. Produkte "Made in Germany"  genießen ein hohes Ansehen. Deutschland ist das wichtigste Lieferland für die Schweiz. Beliebt sind hochwertige deutsche Automarken. Die schweizerische Industrie schätzt auch die Qualität von Maschinen und chemischen Erzeugnissen aus deutscher Produktion. Weitere bedeutende Lieferländer der Schweiz sind Italien und die USA. Chinesische Waren gewinnen langsam, aber stetig Marktanteile.

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Deutsche Exporte bleiben konstant auf hohem Niveau

Deutschland behauptet bei seinen wichtigsten Exportprodukten Chemie, Maschinen und Fahrzeuge seine hohen Marktanteile. Zum Klimaschutz muss sich auch die schweizerische Industrie transformieren und dabei ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Fahrzeuge und Maschinen aus Deutschland mit umweltfreundlicher Technologie dürften auch weiterhin gefragt sein - nicht zuletzt auch wegen der hohen Kaufkraft der Schweizer. In der Kfz-Branche haben 2020 große amerikanische SUVs ihre Marktanteile in der Schweiz leicht ausbauen können. Italienische Fahrzeuge blieben in ihren Marktanteilen konstant.       

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Hauptlieferanten wichtiger Produkte (Anteil in Prozent) 1)

Rang

Produkt

2000

2010

2020

 Chemische Erzeugnisse 2)

1

Deutschland 

30,8

27,3

28,3

2

USA

9,0

8,99

9,49

3

Italien 

9,59

12,7

9,38

Maschinen 3)

1

Deutschland 

38,6

48,07

40,1

2

Italien 

10,9

13,1

11,97

3

USA

4,83

3,45

5,63

Kfz und -Teile  4)

1

Deutschland 

30,27

31,92

28,16

2

USA

2,62

2,47

5,17

3

Italien 

5,3

5,42

5,17

1) Anteile der größten Liefernationen bei den für Deutschland bedeutendsten Exportprodukten in die Schweiz; 2) SITC-Gruppe 5; 3) SITC-Gruppe(n) 71-74; 4) SITC-Gruppe 78Quelle: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAGZ) 2022


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