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Wirtschaftsumfeld
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Deutschlands Exporte sanken im Mai 2020 um 30 Prozent. Die skandinavischen Länder meldeten weniger Verlust. In Dänemark konnten deutsche Firmen sogar Anteile dazugewinnen.
16.07.2020
Von Michał Woźniak | Stockholm
Dänemark navigiert bisher am erfolgreichsten durch die Coronakrise im Welthandel. In den ersten fünf Monaten 2020 sank das Exportvolumen im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 4 Prozent, das Importvolumen um 7 Prozent. Importe aus Deutschland haben sich seit Jahresanfang ebenfalls negativ entwickelt, der Rückgang ist allerdings langsamer.
Die Lage in Norwegen sieht anders aus. Zwischen Januar und April 2020 lagen die Importe aus Deutschland noch fast auf Vorjahresniveau. Im Mai stürzten die deutschen Einfuhren dann um 28 Prozent ab und damit doppelt so stark wie die Gesamteinfuhren. Wegen des Preisverfalls bei Energierohstoffen, die etwa die Hälfte der norwegischen Exporte ausmachen, verschlechtert sich in Norwegen der Außenhandelssaldo als einziges der drei Länder im bisherigen Jahresverlauf. Bis April war in Schweden der Volumenrückgang beim Import fast dreimal höher als beim Export. Im Mai ließen aber die Ausfuhren stärker nach.
Rollt keine zweite Pandemiewelle an, sollte bei der Importnachfrage in allen drei Ländern im Herbst eine Trendwende einsetzen. Dennoch wird das Einfuhrvolumen im Gesamtjahr um etwa ein Zehntel gegenüber 2019 zurückgehen. Anbieter von Investitionsgütern sollten mit größeren Rückgängen rechnen, da die Investitionstätigkeit der Unternehmen sich langsamer erholen wird. Die Delle in der Konsumnachfrage wird laut Prognosen kleiner und flacher. So blieb die Dynamik im norwegischen Einzelhandel bis in den Mai im grünen Bereich.