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Die Auslandsnachfrage bleibt der wichtigste Umsatzmotor für die spanische Kfz-Teileindustrie. Das Vorkrisenniveau ist aber erst 2022 in Sicht.
02.07.2021
Von Oliver Idem | Madrid
Der Fachverband der Kfz-Teileindustrie, Sernauto, hat eine erste Umsatzschätzung für 2021 abgegeben. Er rechnet mit einem Umsatzzuwachs von etwa 10 Prozent auf rund 33 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. An das Niveau vor der Pandemie dürften die Unternehmen erst 2022 anknüpfen.
Der Export blieb auch in den ersten vier Monaten 2021 die entscheidende Stütze. Die Ausfuhr von Kfz-Teilen nahm um 26 Prozent auf rund 6,8 Milliarden Euro zu. Europäische Märkte wie Polen, Italien, Deutschland, Frankreich und Portugal steigerten ihre Nachfrage um 27 bis 39 Prozent gegenüber dem Frühjahr 2020.
Dennoch dämpfen einige Hindernisse die Stimmung in der Branche. Viele Rohstoffe und Vorprodukte sind knapp und entsprechend teuer. Hierzu gehören Halbleiter und Metalle. Auch Polymere und verschiedene Chemikalien sind betroffen. Der Containermangel treibt die Frachtraten in die Höhe.
Erschwerend kommt hinzu, dass in China die Versorgung des Binnenmarktes Priorität vor dem Export hat. Zugleich wollen viele Unternehmen in Europa nach den Erfahrungen des Vorjahres ihre Lagerbestände aufstocken.
Für die spanischen Kfz-Teilehersteller verlief das Jahr 2020 schwach. Durch die drei Standbeine Exporte, Originalausrüstung und Ersatzteile behaupteten sie sich jedoch besser als die Fahrzeugproduktion. Der Gesamtumsatz fiel um 16 Prozent auf 30,2 Milliarden Euro. Ausfuhren und das Ersatzteilgeschäft gaben um je 14 Prozent nach. Der Umsatz mit den Fahrzeugherstellern brach um 21 Prozent ein.