Branchen | Spanien | Windenergie
Markthemmnisse
Unternehmen können andere Netzanschlusspunkte als die gewünschten erhalten. Zudem sind technische Fachkräfte nicht immer leicht zu finden.
08.09.2021
Von Oliver Idem | Madrid
Mehrere Verwaltungsebenen können beteiligt sein
Spanien ist durch eine hohe Eigenständigkeit seiner Autonomen Gemeinschaften und teils auch Gemeinden gekennzeichnet. Diese Unterschiede können Anpassungen an lokale Regelungen erfordern.
Baugenehmigungen sind zumeist unkompliziert zu erhalten, zumal die Gemeinden eine Bausteuer in Höhe von drei bis vier Prozent der Gesamtinvestition erhalten.
Zu einer Umweltverträglichkeitsgenehmigung können sich bei erneuerbaren Energien laut Informationen der Anwaltskanzlei Rödl & Partner Hürden seitens der Wasserämter oder Kulturschutzbehörden addieren.
Lückenhaft ausgefüllte oder unvollständige Unterlagen bergen das Risiko langer zeitlicher Verzögerungen. Eine gründliche Vorbereitung zahlt sich aus.
Problematisch kann die Erteilung eines Netzanschlusspunktes werden. Eine geringere Zuteilung als beantragt und ein anderer Netzknoten treiben nicht selten die Anschlusskosten hoch.
Überangebot an Ökostrom kann die Vergütung kosten
Für Unternehmen, die ihr Stromkontingent aus staatlichen Ausschreibungen verkaufen, besteht ein Preisrisiko. Fällt in Zeiten mit sehr hohem Angebot an Strom aus regenerativen Quellen der Preis an der Strombörse auf 0 oder sogar in den negativen Bereich, erhalten sie keine Vergütung.
Die Verfügbarkeit von handwerklich-technisch ausgebildeten Fachkräften entspricht in Spanien allgemein nicht immer dem Bedarf der Unternehmen. Dementsprechend kann es auch in der Windbranche schwierig sein, geeignete Fachkräfte vor Ort zu finden.