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Spanien plant 24 Milliarden Euro für Elektromobilität
Sowohl Automobilbranche als auch die Regierung arbeiten am Ökosystem für die Elektromobilität. Bis 2023 sollen die Wertschöpfungsketten in diese Richtung umgestaltet werden.
04.08.2021
Von Oliver Idem | Madrid
Mitte Juli 2021 beschloss der spanische Ministerrat ein umfangreiches Branchenprojekt für Elektromobilität und vernetztes Fahren. Zwischen 2021 und 2023 wird die Mobilisierung von 24 Milliarden Euro aus privaten und öffentlichen Quellen angestrebt.
Inländischer Wertschöpfungsanteil soll steigen
Das Land will sich als Hub für Elektromobilität an die europäische Spitze setzen. Im Mittelpunkt stehen Entwicklung und Produktion von elektrisch angetriebenen und mit dem Internet verbundenen Fahrzeugen. Alle wesentlichen Komponenten wie Batterien und Brennstoffzellen sollen in Spanien produziert werden, ebenso die Ladeinfrastruktur. Hinzu kommen Mikroprozessoren und weitere Teile, die zur Vernetzung der Fahrzeuge erforderlich sind.
Die Produktionsprozesse selbst sind ebenfalls Teil des Projekts. Bei der Umrüstung oder Einrichtung von Fertigungslinien stehen neue Technologien im Fokus. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit der Branche gesteigert werden.
Unternehmen schultern 82 Prozent der Investitionssumme
Der finanzielle Beitrag der Regierung beläuft sich auf 4,3 Milliarden Euro. Dafür nutzt sie auch Mittel aus der Aufbau- und Resilienzfazilität der Europäischen Union. Hinzu kommen 19,7 Milliarden Euro, die Unternehmen aus der Automobilbranche aufbringen.
Spanien ist nach Deutschland der zweitgrößte Produzent von Kfz in Europa. Im Zuge der Coronakrise fiel 2020 die Fertigung um 20 Prozent auf knapp 2,3 Millionen Einheiten. Laut Branchenverband Anfac wurden davon 86 Prozent exportiert.