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Die südkoreanischen Internet-Einkäufe in der EU stiegen 2020 auf knapp 900 Millionen US-Dollar. Die wichtigste Konsumentengruppe sind Frauen im Alter zwischen 30 und 39 Jahren.
09.02.2021
Von Frank Robaschik | Seoul
Im Coronajahr 2020 bestellten koreanische Kunden über das Internet direkt im Ausland Waren für 3,5 Milliarden US-Dollar (US$). Das waren 11,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Zwar sind die USA immer noch das wichtigste Herkunftsland. Am stärksten gestiegen sind unter den wichtigsten Lieferregionen aber die Bezüge aus China sowie aus der Europäischen Union (EU) mit einem Zuwachs um jeweils mehr als ein Fünftel. In drei Jahren haben sich die Lieferungen aus der EU damit mehr als verdoppelt und die aus China sogar mehr als verdreifacht.
Getrieben wurde das Wachstum der Bestellungen in der EU von der wichtigsten Lieferkategorie Bekleidung und Modeartikel. Deutlich überdurchschnittliche Wachstumsraten gab es daneben bei Waren für Babys und Kinder mit einer Zunahme um 61,8 Prozent, bei Sport- und Freizeitartikeln mit einem Plus von 53 Prozent sowie bei Büchern mit einer Steigerung um 71,3 Prozent auf 2,6 Millionen US$.
Nach einer Erhebung des südkoreanischen Zolls für das 1. Halbjahr 2019 bestellen im Ausland vor allem Personen im Alter von 20 bis 49 Jahren. Besonders aktiv waren demnach Frauen im Alter zwischen 30 und 39 Jahren bei Kosmetika, Spielzeug, Handtaschen und Taschen, Kleidung sowie bei Nahrungsergänzungsmitteln. Elektronik erstanden im Ausland hingegen vor allem Männer im gleichen Alter. Weitere Details dazu bietet der Beitrag "Südkoreaner kaufen deutlich mehr direkt online in der EU".
Direkteinkäufe im Ausland sind für von Privatpersonen zum eigenen Gebrauch gekaufte Waren bis zu einem Importwert von 150 US$ pro Einkauf zollfrei. Im Falle eines Kaufs in den USA liegt die Grenze bei 200 US$. Dabei gilt der reine Warenwert. Versand- und eventuelle Versicherungskosten fallen nicht mit unter die Begrenzung. Der Käufer muss die Waren allerdings online beim Korea Customs Service registrieren. Wird der Betrag überschritten, dann muss der Käufer den Einkauf regulär verzollen.