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Branchen | Taiwan | Elektromobilität

Foxconn baut neue Batteriefabrik in Kaohsiung

Taiwan setzt immer stärker auf Elektrofahrzeuge. Ein neues Werk soll bei der globalen Expansion eine entscheidende Rolle spielen.

Von Alexander Hirschle | Taipei

Der taiwanische Elektronikgigant Hon Hai Precision Industry Co – besser bekannt auch als Foxconn – baut seine Aktivitäten im Bereich elektrische Fahrzeuge (Electric Vehicles; EV) weiter aus. Im Juni 2022 gab das Unternehmen bekannt, ein neues "Battery Cell Center" im Süden Taiwans hochzuziehen. Mit diesem Projekt will Foxconn den Aufbau einer vollständigen Lieferkette für Elektroautos vorantreiben.

Die Investitionen sollen sich Presseangaben zufolge auf rund 200 Millionen US$ belaufen. Das Center wird in der Stadt Kaohsiung im dortigen Ho Fa Industrial Park entstehen. Es soll Forschungs- und Entwicklungsfazilitäten und auch Produktionsanlagen enthalten. Mit einer Massenfertigung von Batteriezellen wird ab 2024 gerechnet. Die Produktionskapazitäten werden den Plänen zufolge ein Gigawatt pro Jahr umfassen. Um dies in Relation zu bringen: Bei einem durchschnittlichen Energiebedarf von 15 Kilowattstunden pro 100 Kilometer würde das fast 7 Millionen Streckenkilometern mit Elektroautos entsprechen.

Vollständige Lieferkette als Ziel

Nach Auffassung des Vorstandsvorsitzenden von Hon-Hai, Young Li, soll das neue Werk den Beginn einer umfassenden Produktion von Batterien in Taiwan markieren und eine entscheidende Rolle bei der globalen Expansion von Elektroautos spielen. „Wir wollen eine vollständige Lieferkette für Batterien in Taiwan aufbauen“, sagte Li während der Grundsteinlegung für die Fabrik Mitte Juni. Diese soll sämtliche Elemente, angefangen von Materialien über Batteriezellen bis hin zu "Battery Packs" umfassen.

Die lokalen Partner von Foxconn im Rahmen der Herstellung von Batteriezellen sind China Steel Chemical Co, Long Time Technology Co und Gigasolar Materials Corp. Im Oktober 2021 hatten die vier Unternehmen eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) über die Entwicklung von Anodenmaterialien unterzeichnet. Diese werden in Lithium-Ionen-Batterien von Elektrofahrzeugen genutzt.

Kooperationsplattform zieht neue Mitglieder an

Foxconn plant, bis spätestens 2027 einen Anteil vom 10 Prozent am globalen EV-Markt zu erobern. Zu diesem Zweck hat das Unternehmen im Oktober 2020 seine Open-Standard-Plattform "MIH Consortium and Open EV Alliance" zur Entwicklung von elektrischen Fahrzeugen gestartet. Immer mehr Unternehmen schließen sich der Plattform an, die mittlerweile mehr als 2.300 Mitglieder aus der ganzen Welt umfasst. Auch deutsche Firmen haben sich an der Initiative beteiligt.

Im März 2022 erhielt die Stadtverwaltung von Kaohsiung bereits den ersten von der Foxconn-Tochter Foxtron Inc entwickelten Elektrobus (Model T). Im Mai kaufte Foxconn zudem eine Fabrik des US-Start-ups Lordstown Motors Co in Ohio. Dort sollen künftig in Auftragsfertigung Elektrofahrzeuge gebaut werden. Die Taiwaner steuern also mit großen Schritten weiter in Richtung Elektromobilität.

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