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Branchen | Taiwan | Elektromobilität

Foxconn gibt weiter Gas in Richtung Elektromobilität

Der Elekronikhersteller Foxconn weitet sein Netzwerk im Bereich Elektrofahrzeuge aus. Die taiwanische Firma setzt dabei auf strategische Partnerschaften rund um den Globus.

Von Alexander Hirschle | Taipei

Das taiwanische Unternehmen Hon Hai (Foxconn) stößt immer weiter in den Bereich Elektromobilität vor. Anfang 2023 gab das Unternehmen eine strategische Kooperation mit dem Chiphersteller Nvidia in der lokalen Presse bekannt. Die Zusammenarbeit hat zum Ziel, Elektronikplattformen für Fahrzeuge herzustellen. Foxconn wird dabei elektronische Steuergeräte (Electronic Control Units, ECU) liefern. Sie basierend auf Chips von Nvidia, die speziell für die Datenverarbeitung in vernetzten Kfz entwickelt wurden.

Branchenexperten gehen davon aus, dass die Kooperation mit Nvidia den Marktzugang für Foxconn bei E-Fahrzeugen weiter beschleunigen wird. Der Apple-Lieferant hatte in den letzten Monaten bereits weitere Schritte in diese Richtung unternommen. In der Presse verkündete Foxconn Ende 2022 einen zusätzlichen Kapitalzuschuss in Höhe von 170 Millionen US-Dollar (US$) in das Startup Lordstown Motors Corp. Foxconn hatte es 2021 für 230 Millionen US$ erworben. Im November 2022 startete die Produktion der ersten 500 Einheiten des Elektro-Lkw Endurance, den Foxconn für Lordstown fertigt.

Anfang Januar 2023 enthüllte das internationale MIH-Konsortium Pläne, ein Innovationszentrum in den USA aufzubauen. MIH ist eine von Foxconn gegründete Open-Standard-Plattform zur Entwicklung von elektrischen Fahrzeugen. Die Initiative wurde im Oktober 2020 gestartet und Mitte 2021 offiziell vorgestellt. Sie umfasst mittlerweile mehr als 2.500 Mitglieder aus fast 70 Ländern, darunter auch Unternehmen aus Deutschland. In dem nun geplanten Innovation Hub in Ohio sollen diese Partnerfirmen ihr Knowhow austauschen und gemeinsam im Rahmen von Mobilitätsprojekten zusammenarbeiten. Auf diese Weise will Foxconn auch sein Netzwerk im wichtigen Absatzmarkt USA weiter ausbauen.

Produktion in Thailand geplant

Im November 2022 wurde zwischen Foxconn und der thailändischen Gruppe PTT Public Company Limited der Grundstein für ein Joint Venture mit Namen Horizon Plus gelegt. Die Taiwaner wollen künftig gemeinsam mit dem Mineralölunternehmen in der thailändischen Provinz Chonburi eine Produktion von E-Autos hochziehen. Medieninformationen zufolge sollen sich die Investitionen auf 1 Milliarde US$ belaufen. Der Bau der Fabrik soll 2024 abgeschlossen sein. Horizon Plus will ein sogenanntes CDMS-Modell (Contract Design and Manufacturing Service) anbieten. Auf diese Weise soll interessierten Kfz-Herstellern eine Plattform zur Produktion von E-Fahrzeugen in Thailand geboten werden.

Foxconn kann als weltweit größter Auftragsfertiger für Elektronik erhebliche finanzielle Ressourcen in die Entwicklung des Zukunftsmarktes einbringen. Die Firmenumsätze stiegen 2022 um mehr als 10 Prozent auf knapp 216 Milliarden US$. Auch die Elektrosparte trägt mittlerweile dazu bei.

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