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Wirtschaftsumfeld | Togo | Entwicklungszusammenarbeit

Deutschland und Togo wollen enger zusammenarbeiten

Beide Länder unterzeichneten im Juni ein Abkommen über eine Reformpartnerschaft. Das bedeutet höhere Zusagen für Togo und damit mehr Auftragschancen für deutsche Unternehmen.

Von Laura Sundermann | Bonn

Deutschland zählt Togo bereits seit 2012 zu seinen Kooperationsländern und weitet diese Zusammenarbeit nun aus. Dafür unterzeichneten Entwicklungsminister Gerd Müller und der togoische Außenminister Robert Dussey am 14. Juni 2021 eine Reformpartnerschaft.

Schwerpunkte der Partnerschaft

Togo hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und seine wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das Geschäftsklima stark verbessert. Das honoriert Deutschland und unterstützt das Land bei weiteren Reformen.

Togo möchte mit deutscher Hilfe

  • seine Industrie nachhaltig entwickeln,
  • ein berufliches Ausbildungssystem aufbauen,
  • gute Regierungsführung fördern, vor allem in den Kommunen,
  • erneuerbare Energien ausbauen und
  • sein Gesundheitssystem stärken.

Müller kündigte an: "Dafür stellen wir zusätzliche Mittel bereit und fördern private Investitionen." In den Schwerpunktbereichen werden sich für deutsche Unternehmen also neue Geschäftschancen ergeben.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wird über die KfW Entwicklungsbank zusätzliche Projekte finanzieren, lokale Durchführungsinstitutionen werden die entsprechenden Leistungen ausschreiben. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist in Togo bereits aktiv, wird ihr Engagement aber ebenfalls ausweiten. Die GIZ schreibt für ihre Projekte immer wieder Aufträge - meist im Consultingbereich - aus. Auch hier gibt es für deutsche Unternehmen Auftragsmöglichkeiten. Germany Trade & Invest (GTAI) informiert tagesaktuell über Projekt- und Ausschreibungsmeldungen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Togo.

KfW Entwicklungsbank unterstützt bereits den Bau von Rathäusern

Im Rahmen des Programms zur Unterstützung der Dezentralisierung (Programme d'appui à la décentralisation, PAD) fördert die KfW Entwicklungsbank in Togo schon jetzt den Bau von Rathäusern. Den Auftrag für die Planung und Qualitätssicherung des Baus hat ein Joint Venture aus Frankreich, Togo und Côte d'Ivoire gewonnen. Nun hat die togoische Baubehörde „Agence d'Exécution des travaux Urbains à Haute Intensité de Main d’oeuvre“ (AGETUR-TOGO) den Bau der Rathäuser in 25 Kommunen ausgeschrieben. Daneben erbringt die deutsche AHT Group Beratungsleistungen, die bereits in den ersten beiden Phasen des PAD ausgeschrieben waren, und fördert unter anderem die Kompetenzen der kommunalen Verwaltungsbeamten.

Was bedeutet es, Reformpartner Deutschlands zu sein?

Reformpartner können nur reformorientierte afrikanische Staaten werden. Müller nennt daher als Grundvoraussetzung für die Partnerschaft die Einhaltung von demokratischen Prinzipien und Menschenrechten. Wichtiger Aspekt sind Reformverpflichtungen, die das jeweilige afrikanische Land eingeht. Nur wenn das Partnerland seine Verpflichtungen erfüllt, zahlt Deutschland alle zugesagten Mittel auch aus. Insgesamt sind die Zusagen Deutschlands für seine Reformpartner höher als für seine anderen Kooperationsländer. So will es afrikanische Staaten dazu ermuntern, Reformen für eine bessere Regierungsführung und ein besseres Geschäftsklima umzusetzen.

Neben Togo bestehen Reformpartnerschaften mit Tunesien, Ghana, Côte d'Ivoire, Äthiopien, Marokko und dem Senegal. Auch in diesen Ländern ist die deutsche Entwicklungszusammenarbeit sehr aktiv, woraus gute Geschäftschancen für deutsche Unternehmen entstehen.

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