Mehr zu:
Tschechische RepublikBau / Gesundheitswesen, übergreifend
Branchen
Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?
Branchen | Tschechische Republik | Gesundheitswesen
Mehrere geplante Investitionen in tschechische Universitätskrankenhäuser haben in der Coronakrise grünes Licht bekommen. Die Ausschreibungsprozesse starten.
04.09.2020
Von Miriam Neubert | Prag
Das tschechische Gesundheitsministerium hat ein Investitionsprogramm erstellt, in das es sieben Universitätskrankenhäuser, die ihm direkt unterstehen, aufgenommen hat. Bei den geplanten strategischen Investitionen geht es um Modernisierungen und den Neubau von Abteilungen. Das soll die Prozesseffizienz steigern und den Wert des staatlichen Eigentums. Der Plan hat sich einige Jahre verzögert und soll inzwischen nach aktualisierten Zahlen rund 12 Milliarden Tschechische Kronen kosten (Kč; umgerechnet rund 456 Millionen Euro; Wechselkurs am 2. September 2020: 1 Euro = 26,34 Kč).
Den Großteil der Kosten übernimmt das Staatsbudget. Circa ein Viertel wird von den Krankenhäusern selbst aufgebracht. Es geht um die Universitätskrankenhäuser in Plzeň, Brno, Olomouc, Hradec Králové, Prag sowie, ebenfalls in Prag, das Thomayerova Krankenhaus und das Institut für klinische und experimentelle Medizin IKEM. Die meisten von ihnen haben im Laufe 2020 vom Gesundheitsministerium grünes Licht für diese strategischen Projekte erhalten. So die Modernisierung der Chirurgie-Abteilungen der Uniklinik Hradec Králové, eine neue zentrale Notaufnahme für das Thomayerova Krankenhaus in Prag und zuletzt im August der Neubau des Gebäudes B (Neurologie, Neurochirurgie, Orthopädie, Geburtenabteilung) des Universitätsklinikums Olomouc. Als letztes wartete noch das Universitätskrankenhaus Prag (VFN Praha) auf die Genehmigung seiner Planung zu einem neuen Gebäude für die Zusammenfassung verschiedener Aktivitäten.
Am weitesten gediehen sind die Prozesse im Fall des IKEM, das bereits die Bauleistungen für zwei geplante neue Bettengebäude ausgeschrieben hat. Hier wurde die Einreichungsfrist für Angebote zuletzt auf den 11. September 2020 verlängert. Die Uniklinik Hradec Králové hat im August die Erarbeitung der Projektdokumentation für die Modernisierung der Chirurgie ausgeschrieben und die Abgabefrist zuletzt bis zum 1. Oktober 2020 verlängert. Bereits Ende 2018 hatte die Uniklinik Plzeň die Projektvorbereitung für den Bau eines neuen Chirurgiepavillons ausgeschrieben. Die Dokumentation ist noch in Bearbeitung.
Die Ausschreibungen werden im Tschechischen Amtsanzeiger veröffentlicht und im Tenders Electronic Daily der Europäischen Union (EU). Germany Trade and Invest bietet als Partner des European Tender Information System (ETIS) Informationen zu EU-Binnenmarktausschreibungen unter- und oberhalb der nach den EU-Vergaberichtlinien geltenden Schwellenwerte an.
Vorhaben | Investitionssumme in Mio. Euro * | Projektstand | Anmerkungen |
---|---|---|---|
IKEM Prag, neue Bettengebäude G1 und G2 | 38 | Genehmigt von der Regierung; Bauauftrag im Ausschreibungsprozess; Umsetzung 2020 bis 2022 | |
FN Plzeň, Ausbau der Chirurgie-Pavillons | 76 | Genehmigt von der Regierung; Projektdokumentation in Bearbeitung; Fertigstellung 2023 | |
FN Brno, Ausbau der Gynäkologie- und Geburtsklinik | 76 | Genehmigt von der Regierung; Vorbereitungsphase; Umsetzung 2023 bis 2025 | |
FN Olomouc, Ausbau des Hauptgebäudes B | 76 | Genehmigt von der Regierung; Vorbereitungsphase; Umsetzung 2020 bis 2025 | |
VFN Praha, Ausbau eines neuen Gemeinschaftsobjekts | 57 | Vorbereitungsphase; von der Regierung noch nicht genehmigt | |
FN Hradec Králové, Modernisierung der chirurgischen Bereiche | 91 | Genehmigt von der Regierung; Bearbeitung der Projektdokumentation ausgeschrieben; Fertigstellung 2025 | |
Thomyerova Nemocnice Prag, Ausbau der zentralen Notfallaufnahme | 32 | Genehmigt von der Regierung; Vorbereitungsphase; Umsetzung 2022 bis 2025 |