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Wirtschaftsumfeld | Tschechische Republik | Außenhandel

Deutsch-tschechischer Warenaustausch mit neuem Rekord

Der gemeinsame Handel erholte sich 2021 kräftig – in beide Richtungen. Dabei war die Dynamik deutscher Exporte nach Tschechien höher als die der Importe.

Von Miriam Neubert | Prag

Der deutsch-tschechische Außenhandel hat den pandemiebedingten Rückgang gutgemacht und 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes Destatis tauschte Deutschland mit Tschechien Waren im Wert von 97,3 Milliarden Euro aus. Das war ein nominaler Zuwachs von 16,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Stand vor Corona 2019 summierte sich das Plus nominal auf 5,4 Prozent.


Der Wert der deutschen Warenimporte mit Ursprung aus Tschechien hat im Vergleich zum Rezessionsjahr 2020 um 14,5 Prozent auf 50,1 Milliarden Euro zugelegt. Noch mehr Tempo zeigten Destatis zufolge die Exporte in das Nachbarland. Sie stiegen um 19,2 Prozent auf 47,2 Milliarden Euro. Dadurch verringerte sich der traditionell negative Saldo im Handel mit Tschechien auf ein Minus von 2,9 Milliarden Euro.

Deutscher Handel mit der Tschechischen Republik 2021 (in Milliarden Euro; Veränderungen in Prozent)

2021

Veränderung 2021/2020

Veränderung 2021/2019

Exporte

47,2

+19,2

+6,1

Importe

50,1

+14,5

+5,0

Quelle: Destatis


"Inmitten der Pandemie zeigt sich die stabilisierende Kraft der deutsch-tschechischen Wirtschaftsbeziehungen", bewertete das Ergebnis Bernard Bauer, geschäftsführender Vorstand der Deutsch-Tschechischen Auslandshandelskammer (AHK Tschechien). Der bilaterale Handel sei krisenfest sowie der Motor der tschechischen Wirtschaft, auch dank der ähnlichen industriellen Struktur beider Volkswirtschaften.

Die deutsche Wettbewerbsposition in Tschechien ist stark. Beim Import wie Export blieb Deutschland auch 2021 nach Angaben des Tschechischen Statistikamts der mit Abstand wichtigste Partner für die Tschechische Republik.

Aus deutscher Sicht wiederum steht das mitteleuropäische Land laut Destatis bei den Einfuhren unverändert auf Rang acht. Als Bestimmungsland deutscher Exporte hält es den elften Platz. Weil Belgien aufholte, fiel Tschechien 2021 im Ranking deutscher Handelspartner um eine Stelle auf Rang elf ab. Vom bilateralen Handelsvolumen her aber lag es nur um einen Hauch von 0,2 Prozent hinter dem Vereinigten Königreich, das im Zuge des Brexits im Warenverkehr mit Deutschland auf den zehnten Platz abrutschte.

Deutscher Handel mit Visegrád-Staaten viel höher als mit China

Die deutsche Außenhandelsstatistik lässt erkennen, wie wichtig gerade die mittelosteuropäischen Märkte für die Exportnation Deutschland sind. Der Wert der mit Polen und Tschechien ausgetauschten Waren überstieg 2019 den Handel mit der Volksrepublik China, die laut Destatis seit sechs Jahren Deutschlands wichtigster Handelspartner ist. In der Coronakrise 2020 baute das deutsche Handelsvolumen mit Polen und Tschechien etwas ab, erholte sich aber 2021 auf stattliche 244,1 Milliarden Euro. Das kam fast schon wieder an die 245,4 Milliarden Euro heran, die Deutschland mit China austauschte.

Der deutsche Warenverkehr mit allen Ländern der Visegrád-Gruppe (V4: Polen, Tschechien, Ungarn, Slowakei) überstieg 2021 den mit China um fast 90 Milliarden Euro oder 37 Prozent.

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