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Wirtschaftsumfeld I Tunesien I Öffentliche Finanzen

IWF verschafft Tunesien Luft zum Atmen

Eine erweiterte Fondfazilität gibt dem Land etwas finanziellen Spielraum. Im Gegenzug verspricht die Regierung Reformen, die das Geschäftsklima verbessern könnten. 

Von Peter Schmitz | Tunis

Der Internationale Währungsfonds (IWF) gewährt Tunesien Sonderziehungsrechte für Gelder im Wert von 1,9 Milliarden US-Dollar (US$). Die endgültige Entscheidung trifft das Exekutivdirektorium des IWF im Dezember 2022. Im Gegenzug sichert die tunesische Regierung Strukturreformen zu. Dazu zählt der vollständige Abbau der Subventionen auf Energie bis 2026. Weiterhin stehen eine Reform der zahlreichen Staatsunternehmen, des Bankensektors und die Konsolidierung des Staatshaushalts auf dem Programm. Außerdem sind Hilfszahlungen an Bedürftige vorgesehen.

Angesichts der angespannten sozialen und politischen Lage bleibt abzuwarten, ob Tunesien die Reformen umsetzt. Schon kurz nach Bekanntwerden der Einigung gab es Kritik vom Gewerkschaftsdachverband Union Générale Tunisienne du Travail (UGTT) hinsichtlich der Zusage von Privatisierungen einiger staatlicher Betriebe seitens der Regierung. 

Das Abkommen gilt als Grundvoraussetzung für weitere bi- und multilaterale Kredite. Energie und viele Grundnahrungsmittel werden von Tunesien importiert und zu stark subventionierten Preisen im Land verkauft. Die Zentralbank Tunesiens geht alleine dafür von zusätzlichen Mehrkosten in Höhe von etwa 1,5 Milliarden US$ aus. Der Staatshaushalt 2022 basierte auf einem Ölpreis von 75 US$. Die Inflation lag im September bei 9,1 Prozent, bei einigen Nahrungsmitteln über 20 Prozent.

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