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Die lokale Produktion von Medizintechnik ist überschaubar. Allerdings gibt es eine Reihe innovativer Startups mit dem Schwerpunkt auf digitalen Lösungen.
02.12.2021
Von Fabian Nemitz | Kiew
In der Ukraine gibt es eine Reihe von Herstellern von Medizintechnik. Trotz der entwickelten wissenschaftlichen Basis beschränkt sich die Fertigung der Unternehmen auf technisch einfache Geräte. In den Jahren 2013 bis 2015 ist der Output der Branche stark eingebrochen, seitdem wächst die Produktion wieder.
Laut Angaben von Derzhstat bezifferte sich die abgesetzte Produktion im Bereich Medizintechnik 2020 umgerechnet auf 108,9 Millionen US$. Dabei entfielen 84,9 Millionen US$ auf die Produktion medizinischer und zahnmedizinischer Instrumente und Materialien (Produktionscode 32.5) sowie 24 Millionen US$ auf die Herstellung radiologischer, elektromedizinischer und elektrotherapeutischer Geräte (Produktionscode 26.6).
Unternehmen | Geschäftsfelder/Produkte |
---|---|
Einrichtung von Krankenkraftwagen | |
Atemschutzgeräte, Rettungsausrüstung für den Bergbau | |
Rollstühle, Prothesen, Bandagen | |
Kvant | Röntgentechnik |
Röntgentechnik | |
Geräte für EEG, Ultraschalldiagnostik | |
Röntgenapparate | |
Beatmungsgeräte, Überwachungsapparate | |
Medizinische Möbel, Zahntechnik; auch Importeur von Medizintechnik |
Neben den traditionellen Herstellern gibt es eine Reihe innovativer Startups, die Medizintechnik und IT-Lösungen und -Anwendungen für die Gesundheitswirtschaft entwickeln. Dabei profitiert die Ukraine von ihrem starken IT-Sektor und vielen IT-Talenten. Zu den Unternehmen zählen:
Im Zuge der Coronapandemie haben einige Firmen mit der Produktion von medizinischem Sauerstoff beziehungsweise Sauerstoffkonzentratoren begonnen. Hierzu zählen Unternehmen wie der Düngemittelhersteller Azot, Zorya Mashproekt oder Telecard. Andere Unternehmen haben die Produktion von medizinischer Schutzkleidung oder Masken aufgenommen. Hierzu zählen die Firmen Tekstil-Kontakt und Biko. Das Unternehmen Biocor-Tech hat PCR-Test-Systeme entwickelt.
Das zum staatlichen Rüstungskonzern Ukroboronprom gehörende Unternehmen Novator produziert kostengünstige Beatmungsgeräte, die von der ETH Zürich entwickelt wurden. Zur Einrichtung der Produktion stellte die Schweiz 1,5 Millionen Franken bereit.
Es gibt Pläne zu einer Privatisierung des insolventen Herstellers von Beatmungsgeräten Burevestnik. Aktuell ist das Unternehmen Teil von Ukroboronprom. Im Frühjahr 2020 beschloss Ukroboronprom die Freigabe der Konstruktionsunterlagen.