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Markttrends

Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Sektor der ungarischen Wirtschaft. Auch in Zukunft werden die Agrarbetriebe mit umfangreicher nationaler und EU-Förderung unterstützt.

Von Waldemar Lichter | Budapest

Agrarproduktion hat deutlich zugelegt

Die Produktion des Agrarsektors ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Der Anstieg belief sich zwischen 2015 und 2021 auf rund 20 Prozent. Mit 24,1 Prozent besonders stark nahm dabei in diesem Zeitraum die Erzeugung im Pflanzensektor zu, während die tierische Produktion um 19,1 Prozent zulegte. Nach einem pandemiebedingten schwachen Jahr 2020 stieg die Erzeugung der Agrarwirtschaft 2021 um über 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das wird aber weniger auf ein Mengenwachstum, als vielmehr auf gestiegene Preise zurückgeführt.

Der Produktionswert des gesamten ungarischen Agrarsektors belief sich 2021 vorläufigen Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat zufolge auf rund 8,9 Milliarden Euro. Davon entfielen 5,8 Milliarden Euro auf die pflanzliche und 3,1 Milliarden Euro auf die tierische Produktion. Ungarns Anteil an der gesamten Agrarproduktion der Europäischen Union (EU27) betrug 2020 rund 2,1 Prozent.

Verglichen mit dem verarbeitenden Gewerbe hat der Agrarsektor zwar ein relativ geringes Gewicht. Dessen Anteil am ungarischen Bruttoinlandsprodukt (BIP) war zunächst von 3,0 Prozent 2010 auf fast 4,0 Prozent 2016 gestiegen, ging dann jedoch in den Folgejahren wieder auf 3,45 Prozent (2020; verarbeitendes Gewerbe: 25,3 Prozent) zurück. Zusammen mit der Nahrungsmittelindustrie (Anteil am BIP von rund 2 Prozent) gehört die Landwirtschaft jedoch auch zu den aufstrebenden Exportbranchen (Exportanteil 2020: 4,4 Prozent) des Landes.

Bemühungen um mehr Autarkie werden den Agrarsektor stärken

Für die kommenden Jahre ist mit einer größeren Bedeutung der Landwirtschaft und der Nahrungsmittelindustrie zu rechnen. Beide werden von der Regierung als strategisch wichtig eingeordnet. Die Coronapandemie hat dem einen weiteren Impuls verliehen, denn sie führte die Notwendigkeit einer größeren Eigenversorgung des Landes - auch mit Agrarrohstoffen und Nahrungsmitteln - vor Augen. Gewünscht wird auch die Stärkung des Exportpotenzials in diesem Bereich, vor allem auch in Länder außerhalb der EU. Zu erwarten sind daher für die nächsten Jahre Fördermaßnahmen für Investitionen und zum Ausbau der Produktion im Land.

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