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Wirtschaftsumfeld | Ungarn | Außenhandel

Außenhandel mit neuem Rekord

Ungarns Exporte zogen 2021 stark an. Die Importe legten noch kräftiger zu. Deutschland bleibt Handelspartner Nummer eins.

Von Waldemar Lichter | Budapest

Der ungarischen Exportwirtschaft hat die Coronapandemie wenig anhaben können. Die Ausfuhren stiegen 2021 nach Angaben des Statistikamtes KSH um 13,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf ein neues Allzeithoch von rund 119 Milliarden Euro. Die Importe nahmen dank des stark angezogenen Wirtschaftswachstums in Ungarn sogar noch stärker zu, um 18,2 Prozent. Auch sie erreichten damit einen Höchststand von rund 117 Milliarden Euro.

Alle Branchen mit Ausfuhrsteigerungen

Ausnahmslos alle Industriezweige haben 2021 gestiegene Exporte verbucht. Selbst der durch Chipmangel, fehlende Zulieferungen, gesunkene Nachfrage auf europäischen Märkten und temporäre Produktionsstopps schwer getroffene Fahrzeugbau konnte ein Plus von 6 Prozent erzielen. Das war vor allem auf die stark gestiegenen Exporte der Kfz-Zulieferer (8,7 Prozent) zurückzuführen, während die Ausfuhren fertiger Fahrzeuge nur um 2,4 Prozent zulegen konnten.

Bemerkenswert stark um 47,3 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro stiegen die Exporte von Batterien und Akkumulatoren. Das dürfte dem starken Engagement asiatischer Unternehmen zu verdanken sein, die derzeit ihre Produktionskapazitäten für Antriebsbatterien für Elektroautos und Komponenten dafür in Ungarn ausbauen. Dazu gehören unter anderem Samsung SDI und SK Innovation. Besondere Ausfuhrerfolge erzielten ferner die Elektronik- und Elektrotechnikindustrie sowie der Maschinenbau.

Ungarns Einfuhren haben noch stärker angezogen

Auch die ungarischen Importe haben bei allen wichtigen Produktgruppen deutlich zugelegt. Hohe Zuwächse gab es bei den Einfuhren von Nahrungsmitteln, Holzerzeugnissen (infolge der Nachfrage der Bauindustrie) und raffinierten Erdölprodukten. Überdurchschnittlich stark stiegen die Einfuhren von Chemikalien, chemischen und Kunststofferzeugnissen sowie Maschinen. Auf die beginnende Produktion von Elektroautos in Ungarn dürfte der hohe Anstieg der Importe von Batterien und Akkumulatoren (47,1 Prozent) zurückzuführen sein.

Deutschland mit gefestigter Marktposition

Deutschland war auch 2021 Lieferland Nummer eins für Ungarn. Die Bundesrepublik hat einen Anteil von rund 24 Prozent an den ungarischen Importen. Der größte Teil der deutschen Lieferungen entfiel auf Straßenfahrzeuge (13,4 Prozent), Kfz-Teile (11,6 Prozent), elektronische und optische Erzeugnisse (7,8 Prozent) sowie elektrotechnische Erzeugnisse (6,8 Prozent) und Maschinen (3,3 Prozent). 

Am stärksten waren deutsche Produkte bei den Importen von Straßenfahrzeugen und Kfz-Teilen (48,5 beziehungsweise 38,6 Prozent) vertreten. Auch bei Maschinen (27,8 Prozent), elektrotechnischen Erzeugnissen (27,6 Prozent) und Kunststoffprodukten (28,2 Prozent) haben deutsche Unternehmen eine gute Marktposition.

Ungarns Importe 2021 nach wichtigsten Warengruppen (in Millionen Euro)

Warengruppe nach NACE Rev.2

2021

Veränderung 1)

davon aus Deutschland 2021

Veränderung 1)

Insgesamt

117.413

18,2

27.934

14,6

 Landwirtschaft, Forst, Fischerei

268

6,1

31

0,8

 Verarbeitendes Gewerbe

57.868

19,1

15.873

12,2

  Nahrungsmittel und Getränke

2.652

15,7

425

15,0

  Holz- und Papierprodukte

1.317

21,9

273

17,8

  Koks, raffinierte Erdölprodukte

3.286

58,9

58

107,5

  Chemikalien und chemische Produkte

2.175

44,4

334

63,7

  Pharma- und medizinische Erzeugnisse

1.016

4,5

136

7,8

  Kautschuk- und Kunststofferzeugnisse

4.016

24,2

936

11,3

  Metallerzeugnisse

3.656

51,9

749

39,0

  Computer, elektronische und optische Erzeugnisse

10.531

9,0

2.170

9,5

  Elektrotechnische Erzeugnisse

6.868

56,4

1.892

68,5

  Maschinen und -Ausrüstungen

3.293

24,9

916

23,1

  Fahrzeuge

17.162

4,3

7.453

0,3

   Straßenfahrzeuge

7.708

5,5

3.744

3,8

   Kfz-Teile und -Zubehör

8.408

1,5

3.246

3,6

1) Veränderungen gegenüber dem Vorjahr in ProzentQuelle: Ungarisches Statistikamt KSH 2022

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