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Wirtschaftsumfeld
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Budapest (GTAI) - Der schwedische Hausgerätehersteller Electrolux baut sein Werk in Nyiregyhaza für eine dreistellige Investitionssumme aus. Der zweite Standort in Ungarn wird dagegen verkleinert.
09.12.2019
Electrolux Lehel Kft., die ungarische Tochtergesellschaft des schwedischen Herstellers von elektrischen Haushaltsgeräten Electrolux, wird in ihrem Kühlschrankwerk im ostungarischen Nyiregyhaza bis 2023 rund 100 Millionen Euro in neue Produktionsanlagen investieren. An dem Standort sollen künftig "smarte" und vernetzte Premiumgeräte gebaut werden. Die Auslieferung der ersten Produktionslinien soll 2020 beginnen. Die bestehenden Anlagen werden ab 2021 schrittweise umgebaut.
Electrolux Lehel ist seit 2005 in Nyiregyhaza vertreten. Mit rund 1.000 Beschäftigten werden im dortigen Werk Kühlschränke und Kühl-Gefrier-Kombigeräte vor allem für die osteuropäischen und skandinavischen Märkte hergestellt. Rund 10 Millionen Geräte seien seit seiner Gründung in dem Werk produziert worden, heißt es. Die angekündigten Investitionen sehen die Modernisierung der vorhandenen Anlagen, die Robotisierung und Automatisierung nach Industrie-4.0-Standard vor.
Electrolux betreibt in Ungarn ein weiteres Werk für Haushaltsgeräte in Jaszbereny. Dort werden derzeit mit einer Belegschaft von noch rund 800 Beschäftigten Staubsauger und konventionelle Kühlschränke gebaut. Electrolux kündigte im Herbst 2019 an, die Produktion dieser Geräte demnächst auszulagern, sodass die dortigen Beschäftigten vor Entlassungen stehen. Die Regierung bemüht sich, diese bei anderen Unternehmen, die derzeit in der Region investieren, unterzubringen. Dazu gehören der Automobil- und Elektronikzulieferer Rosenberger Magyarország Kft. (Ausbau der Produktion von Kfz-Teilen: 19,6 Millionen Euro) und der Gerätehersteller Szatmari Kft. (4,2 Millionen Euro).
Auf dem ungarischen Markt für elektrische Haushaltsgeräte ist Electrolux am besten in der Sparte Kühltechnik vertreten. Nach Angaben von Euromonitor International verfügte das Unternehmen 2018 mit den eigenen Marken Electrolux, AEG-Electrolux und Zanussi-Electrolux in dieser Sparte über einen Marktanteil im Handel von 10,9 Prozent. Marktführer war Whirlpool Hungaria Kft. mit 15,1 Prozent. BSH Kft hatte einen Anteil von 9,3 Prozent, Samsung Electronics Magyar Zrt. 5,5 Prozent und Hauser Magyarország Kft. (Beko) 4,6 Prozent.
Das Absatzvolumen von Kühlhaushaltsgeräten wird von Euromonitor International 2018 auf 836.000 Stück beziffert. Das waren 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Bis 2023 werde der Absatz nach Prognosen von Euromonitor auf über 1 Million Geräte wachsen. Der Markt profitiert von einem Subventionsprogramm der Regierung, mit dem der Kauf neuer und der Ersatz von alten, weniger energieeffizienten Geräten gefördert wird.
Bei anderen Haushaltsgeräten sind die Marktanteile von Electrolux deutlich geringer. Im Segment der großen Herde und Öfen lagen die Electrolux-Marken bei 7,5 Prozent. Der Absatz dieser Geräte auf dem ungarischen Markt stieg 2018 um 4 Prozent auf 602.100 Geräte. Marktführer war 2018 mit 18 Prozent BSH.
Bei Waschmaschinen lagen die Schweden bei einem Anteil von 4,2 Prozent. Das gesamte Marktvolumen belief sich auf 556.500 Geräte (+8 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Bei Geschirrspülern schließlich betrug der Electrolux-Anteil 7,2 Prozent bei einem Gesamtabsatzvolumen auf dem Markt von 98.900 Stück (+6 Prozent gegenüber dem Vorjahr).
Weitere Informationen zu Ungarn finden Sie unter http://www.gtai.de/Ungarn