Industrie wieder mit Schwung

Die Produktion des verarbeitenden Gewerbes nahm 2021 um 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr kräftig zu. Das meldet das ungarische Statistikamt KSH. Damit ist der coronabedingte Rückgang von 5,8 Prozent im Vorjahr überkompensiert. Die Aussichten für 2022 sind günstig. Das Budapester Wirtschaftsforschungsinstitut GKI rechnet im Zuge der allgemeinen Konjunkturerholung für 2022 mit einem weiteren Produktionsplus in Höhe von 8 Prozent.

Auffällig stark um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr nahm 2021 die Produktion der elektrotechnischen Industrie zu. Dabei stieg die Produktion von Elektromotoren, Generatoren, Transformatoren, Elektrizitätsverteilungs- und -schalteinrichtungen um 94,2 Prozent. Überdurchschnittlich hoch (59,8 Prozent) war auch der Anstieg bei Batterien und Akkumulatoren. Das dürfte auf zahlreiche neue Produktionswerke fernöstlicher Hersteller (Samsung SDI, SK Innovation und andere) in Ungarn zurückzuführen sein.

Gegen den Trend entwickelte sich hingegen der Fahrzeugbau. Die Produktion von Straßenfahrzeugen nahm 2021 um 1,3 Prozent ab, die von Kfz-Teilen sank sogar um 4,2 Prozent. Der Grund dafür sind die anhaltenden globalen Engpässe bei Halbleitern und elektronischen Komponenten. Sie machen der Automobilindustrie schwer zu schaffen. Im Dezember 2021 lag Ungarns Produktion von Fahrzeugen um 24 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats, die Fertigung von Automobilteilen und -komponenten lag um 22 Prozent darunter.