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Wirtschaftsumfeld | Ungarn | Konjunktur

Wachstumsprognose nach unten revidiert

Ungarns Wirtschaft wird 2022 deutlich schwächer wachsen. Die Nationalbank hat ihre Prognosen wegen des Ukrainekrieges spürbar gesenkt.

Von Waldemar Lichter | Budapest

Der Ukrainekonflikt versetzt der ungarischen Wirtschaft einen deutlichen Dämpfer. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte 2022 real um nur noch zwischen 2,5 Prozent und 4,5 Prozent zulegen, so Prognosen der ungarischen Nationalbank von Ende März 2022. Vor Ausbruch des Krieges sagte die Notenbank noch ein reales BIP-Wachstum von rund 6 Prozent voraus.

Von einer Rezession aufgrund des Krieges geht die Nationalbank aber nicht aus. Der Ende Februar ausgebrochene Ukrainekrieg bremst den nach der Coronakrise wieder stark angezogenen Aufschwung jedoch ab. Nach dem Rekordwachstum des BIP von 7,1 Prozent 2021 setzte sich der gute Konjunkturlauf Anfang 2022 fort. Doch der Krieg macht die weiteren Aussichten mehr als ungewiss. Abwärtsrisiken aufgrund steigender Kosten und unterbrochener Lieferketten hätten zugenommen, so die Analyse der Nationalbank.   

Wachstumsimpulse werden vom starken privaten Verbrauch ausgehen. Gestützt wird dieser von weiter steigenden Löhnen und umfangreichen staatlichen Maßnahmen zur Stärkung der privaten Einkommen. Schwächer fällt das Wachstum der Investitionen aus. Private Investitionen werden nach Schätzungen der Nationalbank 2022 leicht sinken oder maximal um 1,7 Prozent zulegen. Erst für 2023 und 2024 sagt die Nationalbank wieder eine kräftige Zunahme der privaten Investitionen von bis zu 5,9 Prozent und 6,8 Prozent voraus.

Ungarn: Gesamtwirtschaftliche Prognosen 2022 bis 2024 (Angaben in Prozent) 1)

20212)

2022 3)

2023 3)

2024 3)

BIP

7,1

2,5 bis 4,5

4,0 bis 5,0

3,0 bis 4,0

 Privater Verbrauch

4,3

3,9 bis 5,7

3,0 bis 3,7

2,8 bis 2,9

 Staatsverbrauch

4,4

1,8 bis 2,0

1,1 bis 1,2

1,0 bis 1,2

 Bruttoanlageinvestitionen

6,0

0,8 bis 2,4

3,9 bis 4,3

2,5 bis 3,7

 Exporte

10,1

2,5 bis 5,8

6,6 bis 7,9

4,6 bis 6,6

 Importe

8,2

2,3 bis 4,8

4,9 bis 5,8

3,5 bis 4,8

1) reale Veränderungen gegenüber dem Vorjahr; 2) Ist-Wert; 3) Prognosen Quelle: Ungarische Nationalbank MNB, Inflationsreport März 2022

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