US-Bundesstaat West Virginia kurbelt Brückensanierung an

Der Bundesstaat West Virginia wird im Laufe von fünf Jahren 506,7 Millionen US-Dollar (US$) zur Instandsetzung von Brücken erhalten. Diese Summe gab das US-Verkehrsministerium (DOT) bekannt. Noch im Haushaltsjahr 2022, das am 30. September 2022 endet, fließen 101,3 Millionen US$.

Rund 21 Prozent der Brücken in West Virginia sind laut American Road & Transportation Builders Association (ARTBA) in einem bautechnisch bedenklichen Zustand. Das ist ein größerer Anteil als in den anderen US-Bundesstaaten, wie die in Washington, D.C. ansässige Interessenvertretung der Tiefbaubranche errechnete. Deshalb hat der Bundesstaat auch einen der höchsten Anteile an Bundeszuschüssen für Brückensanierungen zugesprochen bekommen.

Nach Angaben der ARTBA stieg die Zahl der strukturell mangelhaften Brücken in West Virginia in den letzten sechs Jahren besorgniserregend an. Laut dem Nationalen Brückeninventar des DOT waren es im Jahr 2020 insgesamt 1.545. Nur in drei Bundesstaaten - Pennsylvania, Illinois und Louisiana – fällt die absolute Vergleichszahl höher aus.

West Virginia erhält die höchsten Bundeszuschüsse zur Brückensanierung

Die Mittel für West Virginia werden im Rahmen des Brückenbauprogramms (Bridge Construction Program) zur Verfügung gestellt. Das Programm stellt ein eigenständiges Kapitel im 1,2 Billionen US$ schweren Infrastrukturpaket der US-Regierung dar und verfügt über ein Finanzvolumen von 27,5 Milliarden US$. 

Der US-Kongress hatte das Infrastrukturpaket erst im November 2021 als Gesetz mit der Bezeichnung "Infrastructure Investment and Jobs Act" verabschiedet. Auf dieser gesetzlichen Grundlage bezuschusst das DOT nun Brückensanierungen in allen Bundesstaaten, im District of Columbia und auf Puerto Rico. 

Generell müssen die Bundesstaaten für jeden Zuschuss einen Eigenanteil von 20 Prozent beibringen. Der Eigenanteil entfällt, wenn sich Brücken nicht im bundesstaatlichen, sondern im Besitz von Landkreisen oder Kommunen befinden. Dies trifft in West Virginia für eine Reihe von Vorhaben zu.

Etwa 95 Prozent der insgesamt 7.291 Brücken in West Virginia befinden sich im Bestand der Autobahnverwaltung des Bundesstaates, wie die American Society of Civil Engineers bekannt gab. Laut gleicher Quelle weisen jedoch 21 Prozent dieser Brücken einen havarieähnlichen Zustand auf - der landesweite Vergleichswert liegt bei 7 Prozent. Eine Brücke gilt per Definition als strukturell unzureichend, wenn ihre Fahrbahn, ihre Stützen und Tragpfeiler oder andere wichtige Bauteile erhebliche Beschädigungen aufweisen.

Auch TRIP (National Transportation Research), eine in Washington, D.C., ansässige gemeinnützige Organisation für Verkehrsforschung, stellte eine schnelle Degradierung der Brücken speziell in West Virginia fest.

Wie hoch die Bundeszuschüsse aus dem Infrastrukturpaket nicht allein für die Brückensanierung, sondern auch für den Autobahn- und Straßenbau in jedem einzelnen Bundesstaat ausfallen, kann einem speziellen Internetportal der ARTBA entnommen werden. Ebenfalls stellt ARTBA einen auf die landesweite Brückensanierung ausgerichteten Bridge Conditions Report 2021 zum Herunterladen zur Verfügung. Unterstützung bei der Kontaktanbahnung in West Virginia erhalten deutsche Unternehmen unter anderem in den regionalen Niederlassungen der Deutsch-Amerikanischen Handelskammern (AHK USA).