Usbekistan treibt Planungen für neue Gaschemieanlage voran

• Jizzakh Petroleum koordiniert das Projekt
• Cluster rund um den Gaschemiekomplex geplant
• Ausländische Unternehmen liefern Schlüsseltechnologie

Die zentralasiatische Republik Usbekistan will mit einem neuen Gaschemiekomplex die Wertschöpfung in der Industrie erhöhen. Dort soll der einheimische Rohstoff Erdgas zu Olefinen in Polymer-Qualität verarbeitet werden. Nach der heutigen Grobplanung werden die einzelnen Anlagen in den Jahren 2024 bis 2026 in Betrieb gehen.

Die Produkte sind sowohl für die einheimische verarbeitende Industrie und Bauwirtschaft als auch für den Export bestimmt. Einige ausländische Unternehmen wie Marco Polo International (USA) und KTM Kimyevi Maddeler (Türkei) haben bereits ihr Interesse an Polymererzeugnissen signalisiert.

Jizzakh Petroleum koordiniert das Projekt

Hauptinitiator der Großanlage mit geschätzten Kosten von 2,8 Milliarden US-Dollar (US$) ist die staatliche Öl- und Gasgesellschaft O´zbekneftgaz. Mit der Vorbereitung und Umsetzung des Vorhabens wurde das Unternehmen Jizzakh Petroleum beauftragt. Laut einem Beschluss des Ministerkabinetts der Republik Usbekistans verantwortet das usbekisch-russische Joint Venture den Bau einer Anlage, in der Olefine auf Basis des MTO-Verfahrens (Methanol to Olefins) produziert werden. An dem Joint Venture sind gegenwärtig drei Unternehmen beteiligt.

Die staatliche Öl- und Gasgesellschaft O´zbekneftgaz und die in Zypern registrierte Belvor Holding Limited halten jeweils 49 Prozent der Anteile. Die übrigen zwei Prozent entfallen auf die Gas Project Development Central Asia AG (Schweiz), eine Tochter der russischen Gesellschaft Gazprom International. Das nationale Flaggschiff für Industriebau im Öl- und Gassektor, das Unternehmen Enter Engineering Pte. Ltd in Taschkent, bekommt voraussichtlich den Zuschlag für den schlüsselfertigen Bau der meisten Anlagen.

Cluster rund um den Gaschemiekomplex geplant

Der MTO-Gaschemiekomplex im Landkreis Qorako´l (Provinz Buxoro/Buchara) bildet das Grundgerüst eines künftigen Clusters für die Produktion und Weiterverarbeitung von Polymeren. In einer ersten Phase ist die Produktion von 18 verschiedenen ungesättigten Kohlenwasserstoffen (Olefinen) vorgesehen. Dabei werden jährlich 1,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas zu 500.000 Tonnen Olefinen verarbeitet.

Im Laufe der Jahre ist geplant, das Cluster um etwa zehn Anlagen für die Polymerverarbeitung (jährliche Gesamtkapazität: etwa 300.000 Tonnen Fertigerzeugnisse) zu erweitern. Der gesamte Projektwert summiert sich nach bisherigen Schätzungen auf etwa 4,2 Milliarden US$. Für den Betrieb der Produktionsstätten sind auch öffentlich-private Partnerschaften im Gespräch. 

Die international agierenden Unternehmen IHS Markit, Nexant und Amec Foster Wheeler (Wood) fungieren als fachliche und technische Berater. Mit der rechtlichen Betreuung hat Jizzakh Petroleum die internationale Wirtschaftskanzlei White & Case beauftragt. 

Ausländische Unternehmen liefern Schlüsseltechnologie

Anfang 2021 kam viel Bewegung in den geplanten MTO-Anlagenkomplex. Die Initiatoren des Projekts haben mit einer Reihe von internationalen Unternehmen Lizenzverträge für den Bau von Olefin-Produktionsanlagen unterzeichnet. 

Damit ist der Weg für die Entwurfsplanung (Front End Engineering & Design/FEED) geebnet. Nach Angaben des Energieministeriums Usbekistans führt die britische Unternehmensgruppe John Wood Group PLC die Planungsarbeiten aus.

Zwei italienische Finanzinstitute, die Bank Intesa Sanpaolo S.p.A. und der Kreditversicherer SACE S.p.A., erklärten sich bereit, die FEED-Planungsstudie zu finanzieren.

Kontaktadresse

Jizzakh Petroleum MChJ QK

(Joint Venture Jizzakh Petroleum GmbH)

Ansprechpartner: Herr Shokir Fayzullayev, Generaldirektor; Herr Miraziz Yunusov, Leiter der Abteilung Ausschreibungen

Nukus ko`chasi, 50

100100 Taschkent/Republik Usbekistan

T +99878 150 00 57, 150 02 90

https://jpetrol.uz