Bank of England erhöht Leitzins

Die britische Nationalbank hat am 17. März 2022 die Anhebung ihres Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte auf 0,75 Prozent bekannt gegeben. Die Bank of England begründet ihren Schritt mit dem weiter steigenden Inflationsdruck. Die russische Invasion in der Ukraine, die die Notenbank scharf verurteilt, habe die globalen Energie- und Rohstoffpreise weiter in die Höhe getrieben. Hinzu kämen verstärkte Lieferkettenunterbrechungen und ein zunehmend unsicheres Wirtschaftsumfeld. 

Mit der Leitzinserhöhung will die Bank of England ihren Kurs zur Erreichung des Inflationsziels von 2 Prozent unterstützen. Laut Angaben der Währungshüterin lag die Zwölfmonatsinflation im Januar 2022 bei 5,5 Prozent. Im 2. Quartal 2022 wird sie den Prognosen zufolge auf 8 Prozent steigen.

Damit entschied sich der geldpolitische Ausschuss der Bank zum dritten Mal in Folge für eine Zinserhöhung. Die nächste Sitzung findet am 5. Mai 2022 statt. Die Analysten von Capital Economics erwarten, dass der Leitzins dann auf 1 Prozent erhöht und bis Ende 2023 auf 2 Prozent klettern wird.

Größte Sorge der Nationalbank bleibt die mögliche Entwicklung einer Lohn-Preis-Spirale. Notenbankchef Andrew Bailey hatte Anfang Februar den Unmut der Gewerkschaften auf sich gezogen, als er öffentlich bei Arbeitnehmern dafür warb, nicht um Lohnerhöhungen zu bitten. Angesichts des Fachkräftemangels in vielen Berufsgruppen und einer zuletzt auf 3,9 Prozent gefallenen Arbeitslosenquote besteht eine hohe Verhandlungsmacht von Arbeitnehmern.