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Wirtschaftsumfeld | Irland | Investitionsförderung

Fördermaßnahmen

Ausländische Unternehmen profitieren bei der Ansiedlung vom günstigen Steuersatz und der Unterstützung durch die staatliche Investitionsförderagentur IDA Ireland.

Von Marc Lehnfeld | Dublin

Niedrige Steuersätze locken internationale Investoren

Irlands größter Wettbewerbsvorteil im Werben um internationale Investoren ist die günstige Besteuerung von Unternehmensgewinnen. Mit dem aktuellen Körperschaftsteuersatz von 12,5 Prozent bietet die Insel die drittniedrigste Besteuerung von Unternehmen in der EU nach Bulgarien und Ungarn. Wenn die OECD-Bestrebungen einer globalen Mindeststeuer von 15 Prozent tatsächlich umgesetzt werden, wird zwar auch Irland den Steuersatz erhöhen. Allerdings werden Firmen mit einem globalen Konzernumsatz von weniger als 750 Millionen Euro wahrscheinlich weiterhin die geringere Rate von 12,5 Prozent zahlen. Insbesondere internationale Konzerne profitieren nicht nur vom niedrigen Steuersatz, sondern auch von günstigen Doppelbesteuerungsabkommen. Diesen Vorteil nutzen zum Beispiel Flugzeugleasinggesellschaften, die Irland laut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC einen Weltmarktanteil von 65 Prozent verschaffen. 

Steuervorteile liegen aber auch jenseits des Körperschaftsteuersatzes, vor allem im Bereich der immateriellen Vermögen sowie der Forschung und Entwicklung. So werden Forschungs- und Entwicklungsausgaben durch besonders günstige steuerliche Anrechnungsmöglichkeiten von bis zu 37,5 Prozent begünstigt. Hinzu kommt das Modell der "Knowledge Development Box" nach der Gewinne aus patentierten irischen Erfindungen nur mit 6,25 Prozent besteuert werden. 

Förderungen nicht nur im Bereich Forschung und Entwicklung 

Grundsätzlich werden in- und ausländische Unternehmen gleich behandelt. Ansiedlungen werden von der öffentlichen Investitionsförderagentur IDA Ireland unterstützt. Sie bietet Investoren unter anderem ein breites Portfolio von Bestandsimmobilien für eine besonders agile und schnelle Ansiedlung. Im Oktober 2022 kündigte IDA Ireland den Erwerb eines rund 18 Hektar großen Areals in Portlaoise an, südwestlich von Dublin, das Investitionen anlocken soll.

Ebenso gewährt die Agentur vor allem bei großen Projekten auch Subventionen von bis zu 900.000 Euro auf Basis der individuellen Ansiedlungspläne. Allein in 2021 gewährte IDA Ireland Zuschüsse in Höhe von insgesamt über 105 Millionen Euro – davon überwiegend im Bereich Forschung und Entwicklung, aber auch für Investitionsgüter, Ausbildungsprogramme und Beschäftigung. IDA Ireland ist auch in Deutschland mit einer Repräsentanz in Frankfurt vertreten. Neben IDA Ireland bietet auch die nationale Wirtschaftsfördergesellschaft Enterprise Ireland Fördermöglichkeiten für Unternehmen mit Niederlassungen in Irland an. 

Deutsche Mittelständler können sich auch an die Deutsch-Irische Handelskammer in Dublin wenden, die zum weltweiten Netzwerk der Deutschen Auslandshandelskammern (AHK) gehören. Die AHK in Dublin bietet einen Gründerservice für Niederlassungen nebst Unternehmensvertretung als Company Secretary im Fall einer Limited an. 

Die GTAI stellt ausführliche Informationen zum Wirtschafts- und Steuerrecht sowie zu Einfuhrregelungen, Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen zur Verfügung. Informationen über EU-Förderung finden Sie hier.

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