Diversifizierung ist der Schlüssel zum Erfolg

Aserbaidschans Maschinenbau ist wenig entwickelt. Eine 2017 gestartete Initiative für die Produktion von Öl- und Gasausrüstungen sowie Landtechnik blieb weitestgehend Makulatur. In Vorbereitung befinden sich einige Montageprojekte. 

Das Unternehmen Azermasch kündigte eine Montagekooperation mit dem russischen Landmaschinenbauer Rostselmasch an. Dabei sollen zunächst jährlich 40 bis 50 und später 100 Mähdrescher gefertigt werden. Auf dem Gelände des Wagendepots der U-Bahn Baku Chodschasan soll in naher Zukunft eine  Montage von U-Bahn-Wagen starten. 

Von Uwe Strohbach | Baku

Aserbaidschans Tiefbau konzentriert sich auf:

• die Erneuerung der Verkehrswege in den Wirtschaftsregionen Karabach und Ost-Sangesur,
• die Fertigstellung der Fernstraßen M1 (Baku - Grenze zu Russland) und M2 (Gandscha - Grenze zu Georgien),
• die Fortführung der Bahnprojekte Sumgait - Yalama/Grenze zu Russland und Baku/Alat - Astara/Grenze zum Iran und
• den weiteren Ausbau des U-Bahn-Netzes in Baku.

Ende 2022 will der Seehafen Baku ein Terminal für den Umschlag von jährlich bis zu 2,5 Millionen Tonnen Dünger in Betrieb nehmen. Die Regierung fördert auch den Bau smarter Städte und Dörfer (vorwiegend in der Region Karabach).

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Aserbaidschan treibt Wiederaufbau in Karabach voran 

Von Uwe Strohbach | Baku

Die Modernisierung der Heydar Aliyev Öl Raffinerie in Baku tritt in die Endphase. Sie ist die einzige Ölraffinerie in Aserbaidschan. Ab Mitte 2022 soll Dieselkraftstoff und ab Mitte 2023 Benzin nach der Euro-5-Norm produziert werden. Anfang 2022 unterzeichneten der Ölverarbeiter und Axens (Frankreich) eine Lizenz- und Designvereinbarung für eine FCC-Einheit (Fluid Catylytic Cracking).

Geplant sind Kooperationsprojekte zwischen der Raffinerie und dem Chemiekomplex in Sumgait (Azerkimya/SOCAR Polymer).  AzerBlast will ab September 2022 Industriesprengstoffe produzieren. Ram International Transport and Trade, Resident des Industrieparks Aghdam, investiert 6 Millionen US-Dollar in die Produktion von Polymererzeugnissen.

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Aserbaidschan sucht Investoren für die Pharmaindustrie

Von Uwe Strohbach | Baku

Auf der zentralen Projektliste für die Ausgestaltung des neuen Versicherungssystems stehen unter anderem: 

• der massive Ausbau der medizinischen Primärversorgung nach dem Hausarztprinzip,
• eine forcierte Ausstattung medizinischer Einrichtungen mit moderner Medizin- und Labortechnik und
• die Umstrukturierung lokaler öffentlicher medizinischer Einrichtungen zu effizienten Einheiten.

Seit April 2021 werden die meisten Einwohner Aserbaidschans von einem öffentlichen Krankenpflichtversicherungssystem erfasst. Gut 200 Millionen US-Dollar fließen 2022 in die Bekämpfung der Coronapandemie.

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Reformen im Gesundheitswesen beleben Beschaffungsmarkt

Von Uwe Strohbach | Baku

Der Monopolist für Stromerzeugung und -übertragung Azerenerji investiert 2020 bis 2022 in ein 385-Megawatt-Kraftwerk (Gobu, Partner: Wartsila, Finnland), in Umspannwerke, internationale Stromleitungen und SCADA-Automatisierungsprojekte. Auch der Bau erster großer Fotovoltaik- und Windkraftanlagen und die Erstellung eines Masterplans für Offshore-Windparks stehen auf der Projektliste.

In der Region Karabach sollen etwa zwei Dutzend weitere Wasserkraftwerke in Betrieb genommen und weitere Stromleitungen und Transformatoren umfassend erneuert werden.

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Aserbaidschan setzt auf mehr Ökostrom

Von Uwe Strohbach | Baku

Die Regierung Aserbaidschans fördert seit 2016 den Auf- und Ausbau von 51 Agrarparks, darunter 35 mit dem Schwerpunkt Pflanzenproduktion. Viele der bereits mehr als 40 aktiven Parks hegen Ausbaupläne bei Getreide, Obst, Gemüse und Ölkulturen. Auch planen sie eine Kapazitätserweiterung in der Tierproduktion sowie bei der Produktion von Milch- und Fleischerzeugnissen.

Die übrigen Parks befinden sich in der Gründungs- und Aufbauphase. Laut aserbaidschanischem Wirtschaftsministerium flossen in die Agrarparks per Stand 1. März 2022 private Investitionen von insgesamt 765 Millionen US-Dollar.

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Agrar- und Nahrungsmittelsektor bietet viele Geschäftschancen

Von Uwe Strohbach | Baku

Hauptgeschäftsfelder der Branche bleiben der Ausbau des Mobil-, Fest- und Breitbandnetzes. Hinzukommen IT-Projekte im Bankwesen (inklusive Zahlungsverkehr) und im öffentlichen Dienstleistungssektor. Als größter Investor gilt der Mobilfunkbetreiber Azercell Telekom.

Öffentliche Gelder fließen in die IT-Ausstattung moderner Bürgerämter (ASAN) und in spezialisierte Single-Window-Service-Zentren für soziale Dienste (DOST). Das Ministerium für Arbeit und sozialen Schutz der Bevölkerung plant im Zeitraum bis 2025 einen massiven Ausbau seiner digitalen Infrastruktur. Auch sollen dessen 31 Institutionen in ein zentrales Informationssystem integriert werden.

Der Aufbau digitaler Informationssysteme in der Land- und Wasserwirtschaft kommt schrittweise voran.

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Aserbaidschan setzt auf Breitband und Glasfaser

Viele aserbaidschanische Start-ups stehen in den Startlöchern

Von Uwe Strohbach | Baku

Das Schwergewicht des verarbeitenden Gewerbes Aserbaidschans steht vor großen Herausforderungen. Lokale Nahrungsmittel sollen erschwinglich bleiben und sicherer für alle Verbraucher bereitgestellt werden. Die Wirtschaftsstrategie der Regierung für die Jahre 2022 bis 2026 legt auf den Ausbau der lokalen Lebensmittelproduktion einen Fokus.

Holdings wie Azersun, Gilan, Karat und Az-Granata sowie viele Agrarparks werden auch weiterhin das Investitionsgeschehen in der Branche bestimmen. Mehr denn je will auch die öffentliche Hand Engagements kleiner und mittlerer Unternehmen unterstützen. Das Förderprogramm ABAD beispielsweise fördert Nahrungsmittelprojekte kleinerer Familienbetriebe.

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Agrar- und Nahrungsmittelsektor bietet viele Geschäftschancen

Von Uwe Strohbach | Baku

Der zentrale Wasserversorger Azersu investiert in die Projektierung, Erneuerung und den Bau großer Hauptwasserleitungen im Ballungsgebiet Baku. Geplant ist auch eine bessere Trinkwasserversorgung in kleineren Kommunen. Die staatliche Bewässerungsgesellschaft MST will den Wasserspeicher Yengija (Landkreis Qäbälä) mit einem Fassungsvermögen von 17,5 Milliarden Kubikmeter Wasser errichten. Dieser soll die Bewässerung von 10.000 Hektar Böden sichern.

Die Regierung kündigte den Bau von acht neuen regionalen Abfalldeponien an. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) finanziert mit 10 Millionen Euro ein Projekt für das Abfallmanagement in der Stadt Gandscha.

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Klimawandel forciert Wasser- und Bewässerungsprojekte

Kapitalbedarf bei Wasser und Abwasser gut 8 Milliarden US-Dollar

 Aserbaidschan investiert in Wasserspeicher und Kanäle

Von Uwe Strohbach | Baku

Das aserbaidschanische Bergbauunternehmen AzerGold AG setzt ein mittelfristiges Investitionsprogramm für die Erschließung von Gold-, Kupfer- und Polymetallerzlagerstätten um.

Die Gesellschaft Daschkäsän Dämir Filiz (Tochter von AzerGold) intensiviert die Wiederaufnahme der Eisenerzförderung. Sie will Ende 2022/Anfang 2023 das erste Eisenerzkonzentrat ausliefern und ab 2024 die ersten Tonnen Eisenschwamm (Direct Reduced Iron/DRI) produzieren.

Die britische Gesellschaft Anglo Asian Mining PLC (AAM)  investiert in den Ausbau bestehender und die Erschließung neuer Goldminen. Sie engagiert sich zudem dafür, die Erzminen in den Ende 2020 von Armenien zurückeroberten Landesteilen in der Region Karabach wiederzubeleben .

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Montanindustrie auf Expansionskurs

Von Uwe Strohbach | Baku

Das Investitionsgeschehen prägen hauptsächlich zwei Projekte: die weitere Erschließung der Offshore-Tiefseefelder Azeri-Chirag-Guneshli und die industrielle Exploration des Gasvorkommens Shah Deniz-2. Weitere Gelder fließen vorrangig in die Gas- und Ölprojekte Abscheron, Schafag-Asiman, Umid-Babek und Karabach.

Das Energieberatungsunternehmen Rystad Energy schätzt allein das Auftragsvolumen für Bohrarbeiten in Aserbaidschans Öl- und Gasindustrie auf gut 1 Milliarde US$ und die Ausgaben für Waren und Dienstleistungen (ohne Bohrarbeiten) auf 1,4 Milliarden US$.  

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Im Rohstoffsektor sprudeln die Investitionen

Von Uwe Strohbach | Baku

Die Kfz-Industrie des Südkaukasuslandes umfasst gegenwärtig einige wenige kleine und schwach ausgelastete Produktionslinien. Aktuell ist nur eine Montagefabrik von Azermash aktiv. In den Jahren 2020 und 2021 rollten jeweils lediglich rund 2.000 Pkw vom Band. Azermash strebt in Kooperation mit der GAZ-Gruppe (Russland) eine Produktion von Nutzfahrzeugen und Kleinbussen an.

Anfang 2022 erörterten Vertreter des Wirtschaftsministerium Aserbaidschans und des chinesischen Unternehmens BYD Co. LTD eine mögliche Montage von Elektrobussen. Das Ministerium ist auch mit dem Bushersteller Iveco Truck & Bus im Gespräch. Vorgesehen ist eine Montage von IVECO-Bussen im Industriepark Sumgait und die Errichtung eines Servicezentrum im neuen Gewerbegebiet Aras-Tal.

Von Uwe Strohbach | Baku

Die Kaukasusrepublik Aserbaidschan kann als Standort für die Textil-, Seiden- und Bekleidungsindustrie mit einigen Vorzügen punkten. Hierzu zählen verfügbare Arbeitskräfte, geringe Lohnkosten, Präferenzen in Gewerbegebieten und gute Bedingungen für den Warenabsatz. Aserbaidschan produziert Rohbaumwolle und Seidenkokons. Bisher nutzt die Branche ihr Ausbaupotenzial nur in geringem Maße.

Türkische Firmen kündigten nach Angaben des türkischen Unternehmerverbandes TÜMKİAD  ihre Bereitschaft an, in den von Armenien zurückeroberten Territorien der Region Karabach zunächst bis zu 50 Millionen US-Dollar (US$) in neue Textil- und Bekleidungsfabriken zu investieren. Das lokale Unternehmen Dadash-N LLC will im neuen Gewerbegebiet Aghdam für 6 Millionen U$ eine Fabrik für synthetische Teppiche errichten.

Von Uwe Strohbach | Baku