Mehrheit der Wirtschaftssektoren erholt sich

Die Bruttoinvestitionen der peruanischen Unternehmen in Maschinen und Anlagen gingen 2020 um 14,2 Prozent zurück, so das nationale Statistikamt INEI (Instituto Nacional de Estadísticas e Informática). Besonders stark litten die Investitionen im 2. Quartal. Insgesamt wurden 2020 umgerechnet 13,9 Milliarden US-Dollar (US$) für Maschinen und Anlagen ausgegeben, davon entfielen rund zwei Drittel auf importierte und ein Drittel auf lokal hergestellte Waren. Die lokale Maschinenbauindustrie produziert hauptsächlich Baumaschinen.

Von Edwin Schuh | Bogotá

Der Chemiesektor ist nach der Lebensmittelproduktion der zweitgrößte Zweig der verarbeitenden Industrie in Peru. Allein die Petrochemie hat einen Anteil von rund 12 Prozent an der Industrieproduktion. Der Ausbau der Raffinerie Talara des Ölkonzerns Petroperú für rund 5 Milliarden US$ soll Ende 2021 abgeschlossen werden, nachdem es zu längeren Verzögerungen kam. Auch die Herstellung von Agrarchemikalien, Seifen sowie Wasch-, Spül- und Bleichmitteln spielt eine wichtige Rolle. Die Produktion von Pharmazeutika expandierte in den letzten Jahren, macht aber dennoch nur 1 Prozent des verarbeitenden Gewerbes aus.

Von Edwin Schuh | Bogotá

Nach Angaben des Ministeriums für Energie und Bergbau Minem (Ministro de Energía y Minas) sind für den Zeitraum 2021 bis 2030 Investitionen in Höhe von rund 6 Milliarden US$ in Perus Energiesektor geplant. Ein Großteil davon entfällt auf Projekte zur Energieerzeugung, insbesondere den Bau neuer Wasserkraftwerke, Solaranlagen und Windparks. Daneben sollen auch die Stromnetze ausgebaut werden, wie etwa die Verbindung Huánuco-Trujillo (486 Millionen US$). Der Kongress erwägt einen Gesetzesvorschlag, der den Anteil nicht-konventioneller erneuerbarer Energien verpflichtend von rund 5 Prozent auf mindestens 20 Prozent im Jahr 2030 heben soll.

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Von Edwin Schuh | Bogotá

Der Bausektor kam 2020 zeitweise zum fast kompletten Stillstand, so brach die Aktivität im April im Vergleich zum Vorjahresmonat um 90,3 Prozent ein. Seit Aufhebung des strikten Lockdowns erholt sich der Sektor jedoch wieder. Für 2021 erwarten Analysten der Handelskammer Lima CCL (Cámara de Comercio de Lima) einen Anstieg der Bauaktivität um 19,4 Prozent - kein anderer Sektor soll stärker wachsen. Dynamik soll mittelfristig vor allem aus dem Infrastrukturbereich kommen, dank Großprojekten wie der Metrolinie 2 in Lima (Investitionen 5,3 Milliarden US$), dem Ausbau des internationalen Flughafens in Lima (315 Millionen US$) und der Modernisierung des Hafenterminals Muelle Norte (750 Millionen US$).

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Von Edwin Schuh | Bogotá

Peru startete am 9. Februar 2021 ein dreiphasiges Impfprogramm. Die ersten Impfdosen wurden Anfang Februar vom chinesischen Hersteller Sinopharm geliefert, außerdem hat Peru Lieferverträge mit AstraZeneca, Pfizer und dem Covax-Programm der Weltgesundheitsorganisation WHO abgeschlossen. Dennoch dürfte die Impfkampagne wohl erst frühestens Anfang 2022 abgeschlossen sein. Für öffentlichen Aufruhr sorgte der "Vacunagate"-Skandal: 471 Regierungsmitglieder und deren Bekannte, darunter der damalige Präsident Martín Vizcarra und mehrere Minister, erhielten bereits im Oktober 2020 heimlich den Sinopharm-Impfstoff.

Von Edwin Schuh | Bogotá

Als essenzieller Sektor von dem Lockdown ausgenommen, konnte die Landwirtschaft in Peru auch 2020 einen Zuwachs erzielen (+1,3 Prozent). Neben der stabilen Inlandsnachfrage profitierte der Sektor von starken Exporten, die insgesamt 5,4 Milliarden US$ erreichten, 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Hauptexportprodukte waren Trauben (952,2 Millionen US$), Blaubeeren (851,1 Millionen US$) und Avocado (626,2 Millionen US$). Für 2021 erwartet die  Handelskammer Lima CCL einen Anstieg der landwirtschaftlichen Produktion von 3,9 Prozent.

Von Edwin Schuh | Bogotá

Trotz hoher Weltmarktpreise für Kupfer und Gold hat Perus Bergbau die Covid-19-Pandemie noch nicht überstanden. Nach einem Einbruch der Bergbauexporte 2020 von 19,5 Prozent auf 21,9 Milliarden US$ sanken die Ausfuhren auch zu Beginn des Jahres 2021. Dank einer wieder steigenden Nachfrage nach peruanischem Kupfer erwartet die Zentralbank BCR allerdings Wachstumsraten des Bergbaus von 14,4 Prozent für 2021 und 4,8 Prozent für 2022. Ende 2021 wird mit dem Baustart des Großprojektes Yanacocha Sulfuros (2,1 Milliarden US$) gerechnet.

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Von Edwin Schuh | Bogotá

Die gesunkene Nachfrage nach Erdöl und der niedrigere Weltmarktpreis machten dem kleinen peruanischen Erdölsektor 2020 zu schaffen. Erschwert wurde die Lage durch soziale Proteste in der Amazonasregion Selva, die Ende September 2020 zu einem Betriebsstopp der Pipeline Oleoducto Norperuano führten. Die durchschnittliche Erdölförderung lag daher 2020 mit 39.671 Barrel pro Tag rund ein Drittel unter dem Niveau des Vorjahres, so die staatliche Ölgesellschaft Petroperú. Rund die Hälfte des peruanischen Erdöls wird im Nordosten gefördert, ein Drittel in der Region Selva und 17 Prozent offshore.

Von Edwin Schuh | Bogotá

Das Anfang 2021 beschlossene Dekret (Decreto de Urgencia 005-2021) sieht Überweisungen in Höhe von umgerechnet 117 Millionen US$ des Ministeriums für Wohnung, Bau und Umwelttechnik MVCS (Ministerio de Vivienda, Construcción y Saneamiento) an die öffentlichen Versorgungsunternehmen EPS (Empresas Prestadoras de Servicios de Saneamiento) vor. Damit sollen die EPS die Wasserversorgung auch derjenigen Bevölkerungsteile sichern, die aufgrund der Pandemie ihre Wasserrechnungen nicht begleichen können. Außerdem finanziert das Ministerium 27 Projekte im Wasser- und Abwasserbereich in den Regionen Lima, Loreto, Callao, Moquegua, Tacna, Lambayeque, Cusco, Áncash, Piura und Puno mit Investitionen in Höhe von 35 Millionen US$.

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Von Edwin Schuh | Bogotá