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Indonesien will neue Hauptstadt bauen
Die Regierung setzt die Planungen für den neuen Regierungssitz in der Provinz Ostkalimantan trotz steigender Staatsschulden und hoher Haushaltsdefizite fort.
01.09.2021
Von Frank Malerius | Jakarta
Indonesiens Präsident Joko Widodo hat erklärt, dass der Bau der neuen Hauptstadt in Kalimantan umgesetzt wird. Der Baubeginn war eigentlich für Ende 2020 geplant. Dieser Termin konnte wegen der Coronapandemie aber nicht eingehalten werden. Wann der Bau gestartet wird und der Umzug der Regierung erfolgen soll, ist noch unklar. Ursprünglich war vorgesehen, dass das Parlament zum Abschied des Präsidenten aus seinem Amt im Jahr 2024 in der neuen Hauptstadt tagt.
Seit Beginn der Coronapandemie war es still geworden um das 2019 beschlossene Megaprojekt. Es hatte Designaufträge gegeben, und Grobentwürfe waren entstanden. Zentrale Rolle soll Nachhaltigkeit spielen. Seither gab es aber lediglich Meldungen über den Entwurf des Präsidentenpalastes in Form des Wappenvogels Garuda.
Steigende Verschuldung
Die Finanzierung des mit Kosten in Höhe von 33 Milliarden US-Dollar (US$) veranschlagten Vorhabens wird deutlich schwieriger als geplant. Denn im Zuge der Wirtschaftskrise sind die öffentlichen Schulden nach Angaben der Zentralbank stark angestiegen - von 300 Milliarden US$ im 1. Quartal 2020 auf fast 450 Milliarden US$ ein Jahr später. Sie kauft derzeit im großen Stil indonesische Staatsanleihen auf.
Die Staatskonzerne, die weite Teile des Wirtschaftslebens und auch den Bausektor bestimmen, benötigen umfangreiche Finanzspritzen. Das Haushaltsdefizit wird für mindestens drei Jahre, bis inklusive 2022, deutlich über der gesetzlichen Obergrenze von drei Prozent liegen.
