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Absatz von Haushaltsgeräten verliert an Dynamik
In Polen freuten sich Hersteller von großen Haushaltsgeräten seit Beginn der Coronapandemie über steigende Verkaufszahlen. Doch jetzt gerät das Wachstum ins Stocken.
21.09.2021
Von Christopher Fuß | Warschau
Anfang 2021 schien es, als könnten die Hersteller weißer Ware an die guten Ergebnisse aus dem Jahr 2020 anknüpfen. Von Januar bis April setzten die Unternehmen 30 Prozent mehr Produkte ab als im Vorjahreszeitraum. Doch laut Branchenverband APPLiA Polska sanken die Verkäufe von April bis August 2021 um rund 10 Prozent gegenüber 2020.
Die Hersteller führen die Entwicklung auf das Ende des Lockdowns zurück. Michał Rakowski, Vorstandsmitglied beim polnischen Haushaltswarenhersteller Amica erklärt in der Tageszeitung Rzeczpospolita, die Kunden hätten große Lust auf Reisen und würden ihr Geld in Urlaub investieren.
Eine positive Ausnahme bilden Wäschetrockner. Hier stiegen die Absatzzahlen allein im August 2021 um 46 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Trockner befinden sich bislang nur in wenigen Haushalten in Polen.
Krzysztof Nagodziński, Vorstandsmitglied beim deutschen Hersteller BSH in Polen, glaubt, dass auch die weiteren Produktkategorien wieder deutliche Zuwächse verzeichnen werden. Im Zeitungsinterview erklärt er: "Höhere Verkäufe im Einzelhandelsmarkt sind bereits erkennbar. Der Herbst und die Vorweihnachtszeit sind traditionell vielversprechend."
Sorge bereiten der Industrie die Engpässe bei den Zulieferern. Insbesondere fehlen elektronische Bauteile. Auch steigende Preise für Stahl und Kunststoff setzen der Branche zu. Der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte stieg im August 2021 gegenüber 2020 um 9,5 Prozent und damit so stark wie zuletzt vor zehn Jahren.
