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Die spanische Regierung will mit ihrem Energie- und Klimaplan unabhängiger von Energieimporten werden.
27.04.2020
Von Oliver Idem | Madrid
Spanien hat einen ehrgeizigen Klima- und Energieplan bis 2030 entwickelt. Dieser wurde vom Ministerrat im April 2020 mit der Europäischen Union abgestimmt. Mehr erneuerbare Energien, Einsparungen und mehr Energieeffizienz sollen die Wirtschaft anheizen. Zwischen 2021 und 2030 sind 241 Milliarden Euro an Investitionen vorgesehen, davon 80 Prozent aus privaten Quellen. Zudem wird mit 250.000 bis 350.000 neuen Arbeitsplätzen gerechnet.
Kernpunkt der geplanten Aktivitäten ist der Ausbau der erneuerbaren Energien. Dadurch soll die Abhängigkeit von Importen fossiler Energieträger reduziert und der CO2-Ausstoß gesenkt werden. Von 58,8 Gigawatt geplantem Zubau entfallen 39 auf Fotovoltaik und 22 auf Windkraft. Hinzu kommen 5 Gigawatt Solarthermie sowie 0,8 Gigawatt Biomasse und 0,5 Gigawatt Wasserkraft.
Die Nutzung von erneuerbaren Energien zur Selbstversorgung soll gefördert werden. Dazu werden Verbraucher künftig mehr Rechte für Verbrauch, Erzeugung, Speicherung und Verkauf erhalten.
Kurzfristig sieht die Lage für erneuerbare Energieprojekte weniger günstig aus. Die Strompreise bei Terminkontrakten für 2021 bis 2027 stürzten im Frühjahr 2020 bis auf ein Niveau von 39 Euro pro Megawatt ab. Die Grenze für die Wirtschaftlichkeit vieler Projekte liegt indes bei 45 Euro.
Außerdem hat sich laut der Wirtschaftszeitung Expansión ein Rückstau von 111.500 Megawatt vor allem bei Solarvorhaben gebildet. Diese sind zwar genehmigt, aber noch nicht an das Netz angeschlossen.