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Auf dem Binnenmarkt und im Export zeichnet sich 2021 eine verhaltene Entwicklung ab. Im Vorjahr litt die Branche vor allem unter dem Nachfrageeinbruch der Hotels und Restaurants.
20.01.2021
Von Oliver Idem | Madrid
Für die spanische Nahrungsmittel- und Getränkebranche beginnt das Jahr 2021 mit verhaltenen Aussichten im In- und Auslandsgeschäft. Ein ungeregelter Brexit ist abgewendet. Neue Formalitäten, logistische Herausforderungen und Grenzkontrollen stellen spanische Exporteure dennoch vor Schwierigkeiten. Das Vereinigte Königreich importierte 2019 Branchenprodukte für rund 2 Milliarden Euro. Eine moderatere Zollpolitik könnte das Geschäft mit den USA wieder ankurbeln. Dazu setzt der Fachverband FIAB auf baldige Verhandlungen.
Die Branchenexporte gingen 2020 leicht um 1,1 Prozent zurück. Zur Stabilisierung trug die hohe Nachfrage aus China nach Schweinefleisch bei.
Eine weitere Internationalisierung könnte das schwache Inlandsgeschäft kompensieren. Die dritte Corona-Welle lässt nichts Gutes für das Gastgewerbe erwarten. Homeoffice bleibt verbreitet und die Verbraucher sparen noch stärker als in früheren Krisen. Gegessen wird eher zuhause, zumal regionale Einschränkungen für die Gastronomie bestehen. Das Infektionsgeschehen lässt vor dem Sommer noch keine Erholung des Auslandstourismus erwarten.
FIAB geht für 2020 von einem Umsatzrückgang um 3,6 Prozent auf 116,7 Milliarden Euro aus. Die Verkäufe an Hotellerie und Gastronomie betrugen 2019 noch 20,9 Milliarden Euro und dürften um 50 bis 60 Prozent eingebrochen sein. Das konnten vor allem kleine Branchenunternehmen mit lokalen oder regionalen Kunden nicht verkraften. Zwischen Februar und Oktober 2020 mussten 1.800 Firmen schließen.