Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branchen | Griechenland | Medizintechnik

Lokale Branchenstruktur

Der griechische Medizintechnikmarkt ist stark von Importen abhängig. Das stärkt die Position der multinationalen Konzerne im Land.

Von Michaela Balis | Athen

Zahlreiche kleine Medizintechnikproduzenten am Markt aktiv

Die genaue Anzahl der am Markt tätigen Unternehmen, entweder als Produzenten oder Importeure, ist unbekannt. Der griechische Verband der Medizintechniklieferanten SEIV zählt rund 175 Mitglieder. Allerdings sollen nach Schätzungen des Verbandes etwa 1.500 Unternehmen auf dem Markt aktiv sein, oft nur aus einer Person bestehend.

Rund 85 Prozent der ortsansässigen Firmen sind klein oder mittelständisch geprägt. Griechische Unternehmen stellen unter anderem Reagenzien, zahntechnische Produkte, Spritzen, Nadeln, Katheter und Kanüle her. Im Allgemeinen handelt es sich um nicht hochtechnologische Produkte. Zu den größeren Produzenten in Griechenland zählen die Unternehmen Medicon Hellas S.A. und Air Liquide S.A.

In der griechischen Produktionsstatistik (Prodcom) gibt es keine Angaben zur lokalen Produktion seit 2017.

Großteil der griechischen Exporte geht nach Zypern

Exportschlager in der Medizintechnik sind neben medizinischen Instrumenten, Spritzen, Nadeln, Katheter, Kanülen auch Therapie- und Beatmungsgeräte. Wichtigste Abnehmer griechischer Medizintechnikprodukte sind Zypern mit einem Anteil von rund 14 Prozent, Frankreich mit 10 Prozent, gefolgt von Bulgarien und China mit rund 8 Prozent. Deutschland steht an neunter Stelle mit einem Anteil von rund 3 Prozent an den griechischen Gesamtexporten.

Multinationale Konzerne sind stark auf dem Markt vertreten

Viele Unternehmen sind Tochtergesellschaften multinationaler Konzerne und gleichzeitig als Importeure, Handelsvertreter und Anbieter tätig. Dazu zählen auch Tochtergesellschaften renommierter deutscher Unternehmen aus der Gesundheits- und Technologiebranche, zum Beispiel Siemens S.A., Linde S.A., Paul Hartmann S.A., Fresenius Kabi S.A., Draeger S.A.

Die umsatzstärksten Anbieter sind Johnson & Johnson S.A., Abbott Laboratories, Siemens S.A., Medtronic Hellas S.A., General Electric Healthcare Greece, Roche Diagnostics S.A., Anastasios Mavrogenis S.A., Alcon S.A., Antisel S.A. und Y-Logimed

Einnahmen von privaten Dienstleistern schrumpfen in der Coronapandemie

Um rund 8 Prozent gingen 2020 die Einnahmen privater Gesundheitsdienstleister zurück, so die Marktberatungsgesellschaft ICAP in ihrer Studie zum Thema „Private Gesundheitsdienstleistungen“ vom Februar 2021. Operationen wurden coronabedingt abgesagt und private Diagnostikzentren gar nicht erst besucht. Besonders auffällig war dieser Einbruch während des ersten Lockdown im Frühjahr 2020.

Auch die Zwangsrabatte (Clawback und Rebate), die dem Staat gewährt werden müssen, wenn die Dienste im Rahmen der EOPYY in Anspruch genommen werden, wirken sich negativ auf die Einnahmen aus.

Etwa 60 Prozent des Marktes der privaten Gesundheitsdiente entfallen auf private Generalkliniken, 15 Prozent auf Kliniken für Gynäkologie und 25 Prozent auf private Diagnostik- und Dialysezentren.

Die griechische Wirtschaftskrise und der Einbruch in den Gesundheitsausgaben wirkte sich negativ auf die finanzielle Lage der Privatkliniken aus. Das hatte eine Reihe von Aufkäufen seitens griechischer und ausländischer Fonds zur Folge. Nach den letzten Aufkäufen beherrschen sechs Gesellschaften, Kapitalfonds und griechische Unternehmen, den Markt.

nach oben
Feedback

Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.