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Indonesien plant grünen Industriepark im Norden von Borneo
Auf einer Fläche von mehr als 20.000 Hektar sollen in der Provinz Nordkalimantan umweltfreundliche Technologien gefertigt werden. Welche das sein könnten, ist unklar.
10.09.2021
Von Frank Malerius | Jakarta
Obwohl Indonesien keine höherwertigen Umwelttechnologien herstellt, hat Präsident Joko Widodo Ende August 2021 auf einer Konferenz vor Wirtschaftsexperten erklärt, dass in Nordkalimantan ein nachhaltiger Industriepark entstehen soll. Der Baubeginn ist noch für Oktober 2021 geplant. Der neue Industriepark soll seine Stromversorgung aus nahegelegenen Wasserkraftwerken beziehen. Über die dort anzufertigenden Technologien und den genauen Standort sind bisher keine Informationen erhältlich.
Nordkalimantan ist mit nur 700.000 Einwohnern die bevölkerungsärmste und eine der wirtschaftsschwächsten der 34 indonesischen Provinzen. Wichtigster Wirtschaftszweig ist der Kohlebergbau.
Klimaneutralität wird bis 2060 angestrebt
Indonesien hat sich im Rahmen des Pariser Klimaschutzabkommens dazu verpflichtet, 23 Prozent seiner Energie bis zum Jahr 2025 aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Bereits jetzt ist ersichtlich, dass dieses Ziel deutlich verfehlt wird.
Auf rhetorischer Ebene bekennt sich Indonesien zunehmend zu Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Emissionsreduzierung. Die Medien berichten weitgehend unkritisch über aufwendige grüne Regierungspläne. Zuletzt wurde das Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2060 ausgerufen. In der Praxis dürfte ein dahingehender Wandel schwierig werden. Die meisten der 270 Millionen Indonesier streben nach sozialem Aufstieg, individueller Mobilität und mehr Konsum. Außerdem wird angenommen, dass die Bevölkerungszahl bis 2060 um fast 70 Millionen zunehmen wird.
