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Branchen | Japan | Elektronik

Nachfrage beflügelt die Elektronikunternehmen

Japans Elektronikindustrie hat die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Krise relativ unbeschadet überstanden und erwartet ein robustes Wachstum. 

Von Jürgen Maurer | Tokyo

Japans Informationstechnologie- und Elektronikunternehmen blicken optimistisch in das Jahr 2022. Nach einem starken Wachstum im Jahr 2021 soll sich die Nachfrage und Produktion auch im laufenden Jahr insgesamt positiv entwickeln. Das ergab die jährliche Umfrage des Branchenverbandes JEITA (Japan Electronics and Information Technology Industries Association) unter seinen Mitgliedsunternehmen. Die Umfrage wurde im Dezember 2021 veröffentlicht.

JEITA prognostiziert, dass die Erzeugung der Branche im Inland und an den ausländischen Produktionsstandorten zusammengenommen auf Yen-Basis 2022 um 2 Prozent steigen wird. Sie wird dann bei umgerechnet circa 275,5 Milliarden US-Dollar (US$) liegen. 2021 wuchs die Herstellung nach vorläufigen Angaben um 9 Prozent und erreichte umgerechnet etwa 271 Milliarden US$. Insgesamt sollen sich die aufgetretenen Probleme bei den Lieferketten wie auch die Erzeugerpreisinflation nur temporär negativ auf die Geschäfte auswirken.

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Bauteile bleiben gefragt

Elektronische Bauteile und Halbleiter stehen für einen Anteil von 60 Prozent an der Produktion der im Verband organisierten Mitgliedsfirmen. Ihre Herstellung soll 2022 mit jeweils etwa 3 Prozent robust zulegen. Auch wenn diese beiden Segmente von der anhaltenden Nachfrage nach Erzeugnissen für die digitale Transformation weiter profitieren, werden die zweistelligen Zuwachsraten von 2021 mit jeweils 14 Prozent nicht mehr erreicht.

Elektronische Bauteile und Halbleiter sind die Bereiche, in denen die japanischen Unternehmen ihre Aktivitäten ausbauen und dabei in neue Produktionskapazitäten in Japan wie auch an ausländischen Produktionsstandorten investieren werden. Im Zuge der Digitalisierung hat sowohl die internationale Nachfrage als auch der Bedarf der japanischen Industrie deutlich angezogen.

Hierbei unterstützen der Ausbau von Remoteanwendungen (etwa Telemedizin oder Telearbeit) sowie die fortschreitende Automatisierung von Fabriken. Zudem integrieren Kfz-Hersteller in neuen Fahrzeugmodellen immer mehr elektronische Bauteile. Nicht zuletzt bauen auch die Anbieter drahtloser Kommunikation ihre 5G-Netze aus. Hierdurch steigt wiederum der Bedarf an Datenzentren.

Computerproduktion in Japan nimmt ab

Eine eher stagnierende bis rückläufige Entwicklung sieht der Branchenverband hingegen bei elektronischen Ausrüstungen wie Flachbildschirmfernsehern oder Computern. Hier verlieren japanische Anbieter gegenüber anderen Ländern bei der Produktion an Marktanteilen. Die starke internationale Konkurrenz, insbesondere seitens der Nachbarländer China, Südkorea und Taiwan, setzt die japanische Branche unter Druck.

Insgesamt sieht JEITA die Elektronik- und Informationstechnologieindustrie Japans jedoch auf einem guten Weg, ihren Produktionsanteil von etwa 10 Prozent bis 11 Prozent im weltweiten Kontext zu halten. Die wirtschaftliche Erholung wird sich fortsetzen.

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