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Wirtschaftsumfeld | Kolumbien | Zahlungsverhalten und Kreditsicherung

Zahlungsverkehr

Zahlungsvereinbarungen werden in Kolumbien oftmals nicht erfüllt. Die Währung schwankt mitunter stark. 

Von Janosch Siepen | Bogotá

Im Allgemeinen sind Bankgarantien in Kolumbien teuer. Daher sind Anzahlungen üblich und ratsam. Vorkasse ist in Kolumbien nur üblich, wenn an einen neuen Kunden verkauft wird. Hat man Vertrauen zum Kunden aufgebaut, wird normalerweise eine Zahlungsfrist von mindestens 30 Tagen gewährleistet. Rabatte werden üblicherweise bei Verkäufen mit hohen Margen oder auch bei Zahlung in Vorkasse gewährt. Je nach Geschäftsverhältnis und Umsatzvolumen können rund 10 Prozent ausgehandelt werden.

Zahlungsvereinbarungen

Übliche Zahlungsvereinbarungen setzen eine Frist zwischen 30 und 150 Tagen an. In der Regel ist jedoch mit starken Zahlungsverspätungen zu rechnen. Bei Medizintechnik ist es üblich, etwa 30 bis 50 Prozent der Forderung als Sofortzahlung zu verlangen und für den Restbetrag eine Frist von bis zu einem Jahr zu gewähren – dies allerdings nur bei Geschäftspartnern, mit denen man bereits gute Erfahrungen gemacht hat. Der Bereich Medizintechnik ist besonders kritisch, da viele Kliniken und öffentliche Krankenhäuser finanziell klamm sind.

Einige deutsche Firmen erhalten von ihrer Zentrale die Vorgabe, 100 Prozent des Betrags als Vorkasse zu verlangen, um Zahlungsausfälle zu vermeiden. Dies könnte für Geschäftsabschlüsse in Kolumbien jedoch hinderlich sein.

Die Währung in Kolumbien (kolumbianischer Peso) ist frei konvertibel. Da der Peso stark vom Erdölpreis beeinflusst wird, schwanken Wert der Währung und Wechselkurs mitunter stark.

Gewinnverwendung und Kapitalrückführung

Die Ein- und Ausfuhr von Devisen ist unbeschränkt möglich. Von der Zentralbank zugelassene Finanzdienstleister wie Banken oder Wechselstuben kaufen und verkaufen dabei als sogenannte "Intermediarios" Devisen. Transaktionen in Fremdwährungen müssen durch die Intermediarios oder/und bestimmte Verrechnungskonten (Cuenta de compensación) erfolgen. Dazu gehören unter anderem der Import und Export von Gütern, ausländische Investitionen und deren Erträge sowie kolumbianische Investitionen im Ausland.

Überweisungen nach dem SWIFT-Verfahren sind eine der üblichsten Zahlungsmethoden. Bei bestimmten Transaktionen, wie beispielsweise Überweisungen mit einem gewissen Volumen oder Importzahlungen, bestehen Berichtspflichten (Declaración de cambio) gegenüber der Zentralbank Banco de la República. Ausländische Investoren haben das Recht zur freien Gewinnverwendung und Kapitalrückführung ins Ausland.

Bestimmungen im Devisenrecht und im Zahlungsverkehr finden Sie in unserer Publikation "Recht kompakt – Kolumbien".

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