Fahrzeugbranche mit Einbußen wegen fehlender Mikrochips

Rund 75 Prozent aller Manager in der polnischen Automobilbranche werden ihre Umsatzziele für das 3. Quartal 2021 voraussichtlich nicht erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Verbandes Automotive Suppliers vom September 2021. Ursache ist der Mangel an Halbleitern.

In zahlreichen Fahrzeugkomponenten sind Mikrochips verbaut. Die weltweit gestiegene Nachfrage nach Halbleitern und begrenzte Produktionskapazitäten sorgen für Lieferengpässe. Mittlerweile wirkt sich der Mangel an Mikrochips bei neun von zehn Automobilzulieferern in Polen negativ auf die Produktion aus. Anfang des Jahres waren rund sechs von zehn Unternehmen betroffen. Durch die schrumpfende Produktion können die Firmen weniger verkaufen. Die Umsätze gehen zurück.

Internationale Automobilhersteller sind ebenfalls betroffen und drosseln ihre Produktion. Im Werk von Volkswagen in Września bei Poznań laufen die Bänder Anfang Oktober 2021 nur von Dienstag bis Donnerstag. Opel-Eigentümer Stellantis stellt in Tychy von Zwei- auf Ein-Schicht-Betrieb um.

An eine schnelle Erholung glauben die wenigsten Betriebe in Polens Automobilsektor. Fast 60 Prozent der Firmen rechnen aufgrund des Halbleitermangels mit einem anhaltend geringeren Produktionsausstoß bis mindestens Mitte 2022. Nicht nur fehlende Mikrochips machen der Branche Sorgen. Laut Automotive Suppliers bewerten fast 90 Prozent aller Firmen die gestiegenen Preise für Stahl, Aluminium und Kunststoff als große Herausforderung.