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Special China

Internetnutzungsverhalten in China weicht von dem westlicher Länder ab

Die VR China ist wichtiger Lieferant von Ausrüstungen für die digitale Wirtschaft, die Grundlagen im Land selbst sind aber ausbaufähig. Die reinen Zahlen identifizieren es klar als eine Internetmacht: Mit über 730 Mio. Internetnutzern hatte das Land Ende 2016 die größte Internetgemeinde weltweit. Von den 1,4 Mrd. Chinesen gingen damit rund 53% regelmäßig online, das bedeutet noch viel Wachstumspotenzial, vor allem im ländlichen Raum. Allerdings weichen das Nutzungsverhalten und die Plattformen deutlich von denen westlicher Länder ab. 

Befördert wird die Entwicklung durch die drei großen Firmen Alibaba, Tencent und Baidu. Diese gehören inzwischen zu den wertvollsten Unternehmen Chinas und sind praktisch auf Augenhöhe mit US-Konzernen. Die App WeChat (Weixin) gab im Mai 2017 fast 1 Mrd. regelmäßige Nutzer an, zum Großteil aus China. 

Alibaba wiederum beherrscht über Tmall und Taobao das klassische Onlineshopping und bietet Zahlungsdienste gleich mit an. Zweiter wichtiger Spieler ist Jingdong mit der Plattform JD.com. Beide haben in Logistik investiert, um die Auslieferung der Bestellungen effizienter zu machen. Baidu wiederum bietet die wichtigste Suchmaschine und investiert in künstliche Intelligenz. 

Firmen wie Lenovo, Huawei und ZTE haben sich zu führenden Hardwareherstellern entwickelt. Speziell im Chipbereich ist derzeit die Aufholjagd in vollem Gange. Bis 2020 soll die Durchdringungsrate des mobilen Internets 85% erreichen. Noch ist das Internet sehr langsam und landete weltweit nur auf Rang 89, so der Akamai State of the Internet Report. Im 4. Quartal 2016 lag die durchschnittliche Verbindungsgeschwindigkeit von Endnutzern bei 6,3 Mbit/s, nur knapp vor Indien und den Philippinen. 

Zusätzlich behindert wird das Internet durch die „Great Firewall“, der staatlichen Internetkontrolle. Diese filtert die Datenflüsse auf unerwünschte Inhalte und blockiert ausländische Webseiten wie Google und Twitter komplett. Inhalte für chinesische Nutzer, also zum Beispiel Onlineshops, sollten daher unbedingt auf Servern in China sein.

 

Kennziffern zur Digitalisierung in der VR China

Indikator

2015

2016

Anteil der Haushalte mit Internetzugang (in %), darunter

47,4

54,2

Breitband (in %)

14,4

18,6

Smartphone-Verträge je 100 Einwohner

41,8

56,0

Internationale Internetbandbreite pro Nutzer (in Bit/s)

4.995

6.530

Quelle: International Telecommunication Union (ITU)

 

Text: Achim Haug

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