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Jakarta reduziert die Bewegungsfreiheit auf ein Minimum. Die Wirtschaftstätigkeit ist auf wenige Sektoren beschränkt. Umliegende Städte schließen sich den Maßnahmen an.
14.04.2020
Von Frank Malerius | Jakarta
Seit Freitag, dem 10. April 2020 sind die wirtschaftlichen Aktivitäten im Großraum Jakarta mit seinen 30 Millionen Einwohnern auf ein Minumum beschränkt. Die entsprechenden Maßnahmen sollen die weitere Verbreitung des Coronavirus verlangsamen und gelten zunächst bis zum 24. April.
Demnach dürfen nur noch Arbeitnehmer mit unverzichtbaren Tätigkeiten in Büros und Fabriken tätig sein, alle anderen müssen von zu Hause arbeiten. Restaurants und Cafés dürfen nur noch für den Verzehr außer Haus verkaufen. Den beliebten Motorradtaxis ist kein Personentransport mehr erlaubt, sie dürfen nur noch Essens- und Produktlieferungen übernehmen (diese Regel wurde jedoch umgehend gelockert). Der öffentliche Nahverkehr hat seine Aktivitäten halbiert und auf den Zeitraum zwischen 6 und 18 Uhr komprimiert.
Die Wirtschaftstätigkeit wurde auf Sektoren mit unverzichtbaren Leistungen beschränkt. Als solche gelten das Gesundheitswesen (inklusive Produzenten von Gesundheitsgütern), die Nahrungsmittelproduktion, die Energie- und Wasserversorgung, Internet und Kommunikation, der Finanzsektor, Logistik sowie der auf Güter des täglichen Bedarfs gerichtete Einzelhandel.
Diese Einschränkungen bringen enorme wirtschaftliche Härten mit sich. Schon vor der Verhängung dieser Maßnahmen hatten nach Angaben von Behörden alleine in Jakarta mehr als 160.000 Menschen ihren Job vorübergehend oder dauerhaft verloren. Die Anzahl der informell Beschäftigten, die nun ohne Einkommen sind, dürfte diese Zahl noch übersteigen.