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Der Einbruch der slowenischen Wirtschaft fiel 2020 zwar geringer aus als zunächst befürchtet. Die zweite Pandemiewelle hat die konjunkturelle Talfahrt jedoch wieder beschleunigt.
03.03.2021
Von Waldemar Lichter | Ljubljana
Die Coronapandemie hat tiefe Bremsspuren in Sloweniens Wirtschaft hinterlassen. Das Statistikamt in Ljubljana meldet für 2020 einen realen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 5,5 Prozent, saisonbereinigt sogar von 6,1 Prozent. Das Minus fiel damit allerdings geringer aus als von Experten zu Beginn der Coronakrise befürchtet. Die slowenische Nationalbank etwa hielt im Frühjahr 2020 einen BIP-Einbruch von bis zu 16 Prozent für möglich.
Der Abwärtstrend hat sich durch die zweite Coronawelle und die damit verbundenen Einschränkungen im Herbst 2020 wieder beschleunigt. Der BIP-Rückgang war im Schlussquartal 2020 mit minus 5,5 Prozent dennoch deutlich geringer als bei Ausbruch der Pandemie im 1. Quartal 2020. Damals nahm die Wirtschaftsleistung um 12,9 Prozent ab.
Am stärksten unter der Krise gelitten hat 2020 der private Verbrauch. Die Einschränkungen und Unsicherheiten infolge der wieder steigenden Infektionszahlen haben den Konsum im Herbst 2020 zusätzlich einbrechen lassen. Die Investitionen und die Warenausfuhren haben sich dagegen ab dem 4. Quartal 2020 wieder günstiger entwickelt. Die Europäische Kommission geht bereits für das laufende Jahr von einer konjunkturellen Erholung aus. Für 2021 prognostiziert sie ein reales BIP-Wachstum von 4,7 und für 2022 von 5,2 Prozent.
1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal | 4. Quartal | Gesamtjahr | |
---|---|---|---|---|---|
Land- und Forstwirtschaft, Fischerei | -2,1 | -5,6 | -2,8 | -0,5 | -2,8 |
Verarbeitendes Gewerbe | 0,1 | -16,0 | -2,7 | 1,3 | -4,5 |
Bauwirtschaft | 1,6 | -8,9 | 1,3 | 3,8 | -0,5 |
Handel, Verkehr und Gastgewerbe | -3,9 | -20,8 | -6,9 | -13,4 | -11,3 |
Information und Kommunikation | 2,8 | -6,9 | 2,5 | 0,2 | -0,5 |
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen | -2,0 | 5,8 | 14,5 | 8,3 | 5,7 |
Grundstücks- und Wohnungswesen | 1,6 | 0,4 | 0,8 | 0,4 | 0,8 |
Bruttowertschöpfung | -1,1 | -12,7 | -2,4 | -3,3 | -4,9 |
1. Quartal | 2. Quartal | 3. Quartal | 4. Quartal | Gesamtjahr | |
---|---|---|---|---|---|
Inlandsverbrauch | -3,3 | -12,3 | -4,3 | -6,1 | -6,5 |
Private Haushalte | -6,4 | -17,4 | -0,6 | -14,5 | -9,8 |
Staat | 4,1 | -1,1 | 1,3 | 2,8 | 1,8 |
Bruttoanlageinvestitionen | -2,4 | -10,1 | -17,4 | 8,2 | -5,8 |
Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen; darunter: | -0,8 | -1,7 | 1,6 | 1,2 | 0,4 |
Waren | -0,1 | -21,2 | -4,5 | 4,1 | -5,6 |
Dienstleistungen | -3,2 | -32,1 | -26,1 | -16,7 | -20,2 |
Einfuhren von Waren und Dienstleistungen; darunter: | -1,9 | -24,0 | -12,5 | -2,0 | -10,2 |
Waren | -1,3 | -23,2 | -10,5 | 0,1 | -8,9 |
Dienstleistungen | -4,8 | -28,1 | -22,5 | -13,1 | -17,5 |
BIP | -2,3 | -12,9 | -2,4 | -4,5 | -5,5 |