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Special Nigeria Coronavirus

Konjunktur- und Hilfsprogramme

Nigeria muss weitere Kredite aufnehmen, um die sozioökonomischen Folgen der Covid-19-Pandemie abzufedern.  (Stand: 14.03.2022)

Von Corinna Päffgen | Accra

Die nigerianische Regierung hat mehrere Programme aufgelegt, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Zudem unterstützt der Staat besonders von Armut betroffene Haushalte.

Nigeria stockt Unterstützung für Haushalte auf

Notleidende Haushalte werden im Rahmen des bereits im Jahr 2016 ins Leben gerufene National Social-Safety-Nets Program Scale Up (NASSP-SU) finanziell unterstützt. Finanziert wird das Programm über einen Kredit der Weltbank. Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie hat die Armut in Nigeria deutlich gesteigert. Fast die Hälfte der Bevölkerung lebt nun unter der Armutsgrenze. Zur Aufstockung des NASSP-SU und zur Unterstützung weiterer 10 Millionen Haushalte hat die Weltbank einen weiteren Kredit über 800 Millionen US-Dollar (US$) gewährt.

Zur Ankurbelung der Wirtschaft wurde bereits im Juni 2020 der Nigeria Economic Sustainability Plan verabschiedet, mit dem die nigerianische Regierung Kredite in Höhe von 2,5 Milliarden US$ für das verarbeitende Gewerbe und kritische Sektoren wie die Landwirtschaft und Nahrungsmittelbranche bereitstellen will. Der Plan verfolgt zudem die Stärkung der Infrastruktur inklusive Investitionen in die Gesundheitsinfrastruktur und den Wohnungsbau sowie die Verteilung und Installation von Solar Home Systems.

Finanziert werden die Maßnahmen unter anderem mit internationalen Hilfen. Der internationale Währungsfonds (IWF) hatte im April 2020 als Rapid Financing Instrument einen Betrag von 3,4 Milliarden US$ bereitgestellt. Von der Weltbank kamen im Rahmen des kürzlich erlassenen COVID-19 Action Recovery and Economic Stimulus Program weitere 750 Millionen US$.

Zugang zu Fördermitteln für deutsche Unternehmen

Hilfen können in Nigeria grundsätzlich Unternehmen beantragen, die vor Ort registriert sind, einem Branchenverband angehören sowie gegebenenfalls weitere Voraussetzungen erfüllen, wie zum Beispiel das Nichtüberschreiten einer bestimmten Unternehmensgröße oder Zugehörigkeit zu einer bestimmten Branche. 

Für deutsche Unternehmen empfiehlt es sich zudem, sich an Entwicklungsbanken wie die zur Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gehörende Deutsche Investitions- und Entwicklungsbank (DEG) zu wenden. Die DEG bietet mit dem  Programm AfricaConnect COVID-19 Response für in Afrika tätige europäische Unternehmen Unterstützung bei der Finanzierung an, dazu gehören Darlehen und Liquiditätsfinanzierung.

Verschuldung nimmt weiter zu

Um die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sowie des Ölpreisverfalls abzufedern, musste Nigeria im Jahr 2020 neue Schulden aufnehmen. Daneben ist das Land auf Hilfen aus dem Ausland angewiesen. Nach Schätzung des IWF wird Nigerias Staatsverschuldung in diesem Jahr auf 36,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen. Damit liegt Nigeria noch in einem eher unkritischen Bereich. Allerdings stehen schwankende Staatseinnahmen aufgrund volatiler Ölpreise sowie generell eine geringe Steuerquote von gerade einmal rund 6 Prozent einem steigenden Schuldendienst gegenüber. Der IWF geht daher von einer steigenden Staatsverschuldung in den nächsten Jahren aus.

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