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Pressemitteilung Kenia Wirtschaftsumfeld

Politische Lage und Inflation bremsen die Konjunktur

Präsidentschaftswahlen in Kenia

In Kenia finden am 9. August 2022 Präsidentschaftswahlen statt. Der Ausgang der Wahl ist offen. Letzten Prognosen zufolge wird erwartet, dass Vizepräsident William Ruto und sein Herausforderer Raila Odinga sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Nachfolge liefern. Eine Verschlechterung der Sicherheitslage kann in der größten Volkswirtschaft Ostafrikas derzeit nicht ausgeschlossen werden, Unruhen werden befürchtet.

Nach einem zufriedenstellenden 1. Halbjahr 2022 blicken die in Kenia ansässigen Unternehmen gespannt auf die Präsidentschaftswahlen im August. „Die meisten Akteure gehen davon aus, dass die Wirtschaft für die verbleibenden Monate nur mit angezogener Handbremse weiterläuft. Die Behörden müssen sich erstmal neu ordnen, bevor sie neue Projekte planen und ausschreiben. Auch Unternehmer zögern mit Investitionen, weil sie wissen wollen, mit welcher Regierung sie es zu tun haben werden“, sagt Carsten Ehlers von Germany Trade & Invest (GTAI) in Nairobi.

Seit Monaten dämpft die Inflation, die aktuell auf mindestens 7 Prozent geschätzt wird, die Konjunktur und schmälert den Konsum deutlich. Gerade importierte Waren sind extrem teuer geworden. Die Knappheit auf den Weltmärkten, immens hohe Frachtraten und der Wertverlust des Kenia-Schilling im Vergleich zum US-Dollar sind dafür verantwortlich. Die meisten Konjunkturforscher haben ihre ursprünglichen Prognosen für das Jahr 2022 daher nach unten korrigiert. Auch staatliche Investitionen dürften nach der Wahl erst einmal stocken, bis die neue Regierung ihre Prioritäten gesetzt hat und die neue Administration im Amt ist. Mittelfristig wird der Staat wieder mehr investieren wollen, aber aufgrund der zuletzt massiv gestiegenen Staatsverschuldung sitzt das Geld nicht mehr so locker.

Zwar ist aufgrund der Inflation und stagnierenden Löhnen der Konsum aktuell niedrig, jedoch steigt die Nachfrage nach Konsumgütern auf mittlere Sicht stetig. Positiv ist auch, dass das Gastronomie- und Hotelgewerbe sich von den Auswirkungen der Pandemie inzwischen wieder erholt hat. Im 2. Halbjahr ist mit deutlich steigenden Touristenzahlen zu rechnen. „Kenia bleibt eine der größten und am stärksten diversifizierten Wirtschaften auf dem Kontinent und trotz der kurzfristig gedämpften Aussichten einer der wichtigsten Exportmärkte in Subsahara-Afrika. Ein Vorteil des Landes liegt in seiner Funktion als Handelsdrehscheibe mit dem wichtigen Hafen von Mombasa. Dieser wird gerade ausgebaut“, so Ehlers.

Für das vergangene Jahr 2021 erreichten die deutschen Lieferungen nach Kenia laut Zahlen des Statistischen Bundesamtes einen Gesamtwert von rund 251 Millionen Euro.

Weitere Informationen und Analysen zur Wirtschaft erhalten Sie auf unserer Länderseite zu Kenia.

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