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Wirtschaftsumfeld | Arabische Golfstaaten | G20-Gipfel

Die Arabische Landbrücke – Chance und viele Fragezeichen

Ein neuer Fernhandelskorridor soll Indien via Dubai und Haifa mit Europa verbinden. Politisch und ökonomisch ist der Plan ambitioniert und umstritten.

Von Detlef Gürtler | Berlin

Großer Bahnhof am Rande des G20-Gipfels in New Delhi im September 2023. Die Staats- und Regierungschefs von Indien, der USA, Saudi-Arabien, der Vereinigten Arabischen Emirate, Frankreich, Deutschland, Italien und der EU unterzeichneten eine Absichtserklärung zum Bau einer Eisenbahnstrecke. Diese Verbindung zwischen Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Haifa in Israel soll Herzstück einer neuen Handelsroute zwischen Indien und Europa werden, des India-Middle East-Europe Economic Corridors (IMEC).

US-Präsident Joe Biden spricht von einer "neuen Ära der Konnektivität". Entlang der Trasse könnten auch Pipelines, Strom- und Datenkabel verlegt werden. Der Nahe Osten würde von der Verbindung zwischen Europa und Indien ebenfalls profitieren. Die USA und Europa hoffen auf eine engere Anbindung Indiens an die westlichen Industrieländer, auch weil sich dadurch die Abhängigkeit des Westens von China verringern ließe.

Politisch bleibt aber vieles noch im Konjunktiv. Eine leistungsfähige Landbrücke von Dubai nach Haifa ist nur denkbar, wenn Saudi-Arabien und Israel ihre Beziehungen normalisieren. Das ist noch keineswegs sicher. Auch existieren erst einige Teilstücke der mehr als 2.500 Kilometer langen Bahnlinie.

Unklar ist zudem der ökonomische Nutzen dieses Korridors. Denn der Seeweg vom indischen Mumbai durch den Suezkanal nach Südeuropa kommt ohne doppeltes Umladen aus und sollte dadurch logistisch effizienter sein.

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