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Special Schweiz

Schweiz meldet gute Nachrichten von der Finanzierungsfront

Schweizer Start-ups haben auch im ersten Halbjahr 2018 erfolgreich Risikokapital einspielen und damit an die Dynamik des Vorjahres anknüpfen können. Laut einer Analyse des Marktforschungsinstitutes EY akquirierten die Jungunternehmen im Alpenland von Januar bis Juni insgesamt 415 Millionen Euro in 124 Finanzierungsrunden. Das entspricht knapp dem Dreifachen des gleichen Vorjahreszeitraums (140 Millionen Euro in 71 Finanzierungsrunden).

Die Anzahl der Neufirmen, die sich im 1. Halbjahr 2018 in das Handelsregister der Schweiz eingetragen haben, stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,8 Prozent auf 22.247 Firmen und markierte damit einen neuen Höchststand.

Das durchschnittliche Alter von Gründerinnen und Gründern in der Schweiz beträgt laut dem Swiss Venture Capital Report 2018, der von der Swiss Private Equity & Corporate Finance Association (Seca) und Startupticker publiziert wurde, 41 Jahre und ist bei Männern und Frauen praktisch identisch. Der Anteil von Frauen/Männer bei Neugründungen beträgt 26,5 zu 73,5 Prozent. 2018 wurden 27 der TOP-100 Start-ups von Frauen gegründet, was für die Schweiz eine bemerkenswert hohe Quote darstellt.

Jordi Montserrat, Mitbegründer von Venture Lab, der junge Start-ups mit erfahrenen Gründern und Hochschulen zusammenbringt, betonte in einem Interview mit Swissinfo, dass sich die Investitionen in Start-ups in der Schweiz von 2012 bis 2017 nahezu verdreifacht haben und auf 1 Milliarde Schweizer Franken (sfr) pro Jahr angewachsen sind. Diese Entwicklung wird nach Meinung von Montserrat durch die guten Rahmenbedingungen im Lande begünstigt sowie durch private und öffentliche Förderprogramme, insbesondere im Umfeld von Universitäten und Fachhochschulen.

Top-100-Start-ups gekürt

Eine Jury aus 100 Experten kürte im September 2018 die erfolgreichsten Start-ups der Schweiz. Die „Top 100 Swiss Startup Awards“ werden jedes Jahr von Venturelab vergeben, einem Programm, das von der schweizerischen Agentur für Innovationsförderung (Innosuisse) in Zusammenarbeit mit den Universitäten, den eidgenössischen technischen Hochschulen und den Fachhochschulen initiiert wurde. Rund 800 innovative Jungunternehmen, die innerhalb der letzten fünf Jahre gegründet wurden stehen dabei jedes Jahr zur Wahl. Die Liste der Top 100 findet sich im Internet.

Die 100 besten Start-ups der Schweiz sind überwiegend in den Sparten Bio- und Medizintechnik sowie Informatik und Ingenieurwesen unterwegs. Hier macht sich unter anderem die langjährige Tradition der Pharmaforschung in der Schweiz bemerkbar. In der Top-100-Liste finden sich bislang noch wenige Fintech-Unternehmen, wenngleich in den letzten Jahren in der Schweiz zahlreiche Finanztechnologiefirmen gegründet wurden.

Ein Unternehmen, dass dieses Jahr zum zweiten Mal auf dem Siegerpodest stand ist laut dem Start-up-Magazin der schweizerischen Handelszeitung das Medtech-Unternehmen Ava, das einen Cyclus-Tracker für Frauen entwickelt hat, mit dem Daten über Fruchtbarkeit und Schwangerschaft erfasst werden können. Rang 2 konnte sich das Start-up Bestmile sichern, eine Softwarefirma mit 60 Mitarbeitern, die ein Programm für cloudbasiertes Flottenmanagement entwickelt hat. Laut dem World Economic Forum zählt die Lausanner Firma zu den 61 vielversprechendsten Technologiepionieren 2018.

Schweizer Start-ups, die in den vergangenen 12 Monaten *) das meiste Risikokapital sichern konnten

Start-up

Sparte

Risikokapital (in Mio. sfr)

GetyourGuide

Online

75

Neurimmune

Biopharma

50

Ava

Medizintechnik

30

Climeworks

Cleantech

30

Scandit

Software/App

30

Abionic

Medizintechnik

20

*) September 2017 bis September 2018
Quelle: Startup Magazin der Handelszeitung


Text: Karl-Heinz Dahm

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