Sie sind ein ausländisches Unternehmen, das in Deutschland investieren möchte?

Branchenanalyse | Türkei | Bauwirtschaft

Die türkische Bauwirtschaft wächst trotz hoher Kosten

Der Fokus der Bauaktivitäten liegt auf Erdbeben- und Risikogebieten. Hohe Bau- und Finanzierungskosten könnten das Wachstum bremsen, doch Zinserleichterungen neue Impulse bringen. (Stand: April 2025)

Von Katrin Pasvantis | Istanbul

Ausblick der Bauwirtschaft in der Türkei

  • Wachstumstreiber sind der Wiederaufbau der Erdbebengebiete und das Städtische Transformationsprogramm.
  • Finanzierungsschwierigkeiten begrenzen die Umsetzung vieler privater Projekte. 
  • Öffentliche Sparmaßnahmen setzen Infrastrukturprojekte erneut unter Druck.

Anmerkung: Einschätzung der Autorin für die kommenden zwölf Monate auf Grundlage von prognostiziertem Umsatz- und Produktionswachstum, Investitionen, Beschäftigungsstand, Auftragseingängen, Konjunkturindizes etc.; Einschätzungen sind subjektiv und ohne Gewähr; Stand: April 2025.

  • Hochbau: Marktlage und Marktentwicklung

    Der Wiederaufbau in der Erdbebenregion und Präventionsmaßnahmen bleiben die Wachstumstreiber. Finanzierungsschwierigkeiten und hohe Kosten dämpfen die Nachfrage.

    Das Städtische Transformationsprogramm und der Wiederaufbau der südöstlichen Türkei treiben die Investitionen in der Bauwirtschaft an. Der Baustoffverband İMSAD rechnet 2025 mit einem Wachstum von 5 Prozent. Im Jahr 2024 wuchs die Branche real um 9,3 Prozent und verzeichnete damit das zweite Jahr in Folge ein starkes Wachstum.

    Allerdings könnten steigende Löhne sowie hohe Finanzierungs- und Baukosten die Nachfrage schwächen. Privatpersonen und Investoren haben außerdem derzeit Schwierigkeiten Kredite zu erhalten. Zudem sind diese aufgrund des gestiegenen Zinsniveaus teurer geworden. Dies verzögert Projekte und schränkt die Bautätigkeit ein. In der 2. Jahreshälfte 2025 könnten Zinserleichterungen die private Bautätigkeit ankurbeln. Seit Juni 2023 hat die Zentralbank den Leitzins zur Inflationsbekämpfung von 8,5 auf 50 Prozent (März 2024) erhöht und die Kreditvergabe begrenzt. Mittlerweile sinkt der Zinssatz schrittweise (März 2025: 42,5 Prozent).

    Kommunale und nationale Förderung für Erdbebensicherung 

    Den Kommunen stehen für den Wiederaufbau in der Erdbebenregion umgerechnet 1,6 Milliarden Euro an Zuschüssen über die İLBANK für Infrastrukturprojekte wie Trink-, Abwasser- und Kläranlagen zur Verfügung. Bis Ende November 2024 wurden 155.000 Wohneinheiten fertiggestellt. Bis zum Jahresende 2025 soll es einen Bestand von insgesamt 416.960 Wohnungen und 36.023 Gewerbeeinheiten in der Region geben.

    Landesweit gelten etwa 6,5 Millionen Wohneinheiten als besonders erdbebengefährdet, davon allein 1,5 Millionen in Istanbul. Sie sollen im Rahmen des Städtischen Transformationsprogramms erneuert werden.

    Städtisches Transformationsprogramm (Kentsel Dönüsüm)

    Das 2012 gestartete Programm zur Sanierung erdbebengefährdeter Wohngebiete erfuhr durch die Erdbeben 2023 neue Aufmerksamkeit. Gefährdete Gebäude werden vom Staat abgerissen und neu gebaut (in der Regel über die türkische Wohnungsbaubehörde TOKI). Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Eigentümer mit staatlicher Förderung Neubauten über private Baufirmen abwickeln und dabei vergünstigte Kredite, Garantien und einen reduzierten Mehrwertsteuersatz auf Bauaufträge nutzen können.

    Privater Wohnungsbau legt 2025 wieder zu

    Auch außerhalb des Wiederaufbaugebiets ist der Bedarf an Wohnungen weiterhin hoch. Im Januar 2025 zogen die Eigenheimkäufe, nach einem Einbruch im Vorjahr, wieder deutlich an (+40 Prozent). Banken unterstützen hier mit zinsgünstigeren Wohnungsbaudarlehen. Die Nachfrage nach Wohnraum dürfte im Jahresverlauf 2025 stark bleiben.

    Viele sehen Wohnimmobilien wegen der hohen Inflation und drohender Kursschwankungen der Lira als attraktive Anlageobjekte. Besonders risikobehaftet gelten Gebäude, die vor der Verschärfung der Baurichtlinien im Jahr 1999 errichtet wurden. Insbesondere im stark erdbebengefährdeten Istanbul planen deshalb viele Wohnungseigentümer den Abriss und Neubau ihrer Gebäude, wie bei vielen Wirtschafts- und Wohnbauten in der Türkei. Diese Gebäude werden durchschnittlich nach 15 Jahren aus wirtschaftlichen oder technischen Gründen erneuerungsbedürftig eingeschätzt. Der Erneuerungsbedarf im türkischen Gebäudebestand bleibt somit insgesamt hoch. Gleichzeitig suchen zahlreiche Mieter nach Wohnraum in neueren Gebäuden. 

     

    Einbruch der Baugenehmigungen für Wohngebäude 2024Stückzahl, Veränderung in Prozent

     

    2023

    2024

    Veränderung 2024/2023

    Anzahl der Gebäude

    139.660

    122.594

    -12,2

    Anzahl der Wohnungen

    860.445

    758.189

    -11,9

    Fläche in (Tsd. m2)

    168.538

    147.576

    -12,4

    Quelle: Türkisches Statistikamt TÜIK 2025

     

    Neubauten machten laut dem türkischen Statistikamt TÜIK 33 Prozent der gesamten Verkäufe im Jahr 2024 aus. Der Wohnungsverkauf an Ausländer ging, wie bereits im Vorjahr, zurück. Dabei entfiel fast jeder dritte Verkauf auf Interessenten aus Russland, gefolgt von Iran und Ukraine. Viele Immobilienkäufe aus dem Ausland dienen dem Erwerb der türkischen Staatsbürgerschaft.

    Auch der soziale Wohnungsbau geht voran: Im Rahmen des 12. Entwicklungsplans sollen von 2024 bis Ende 2028 landesweit 500.000 Wohneinheiten für Personen mit niedrigem und mittlerem Einkommen gebaut werden. Die staatliche Wohnungsbaugesellschaft TOKİ ist für die Umsetzung des Projekts verantwortlich.

    Der Trend zur Rückkehr in die Büros hält an

    Die Nachfrage nach hochwertigen Büroflächen in zentralen Lagen mit guter Erreichbarkeit in Großstädten wie Istanbul, Ankara und Izmir wächst weiter. Zudem wechseln Mieter aus Sorge verstärkt von Altbauten zu neuen, erdbebensicheren Bürogebäuden der Klasse A. Laut VS Partners übersteigt die Nachfrage das Angebot deutlich, da in den vergangenen Jahren nur wenige Investitionen getätigt wurden. Für 2025 wird erwartet, dass leerstehende Gebäude und Einkaufszentren in Büroflächen umgewandelt werden. Besonders gefragt waren Büroflächen in Levent und Maslak.

    Zahlreiche neue Büros geplantAnzahl in Stück, Veränderung in Prozent

     

    2023 

    2024

    Veränderung 2024/2023 

    Anzahl der Bauten

    3.262

    4.032

    23,6

    Fläche in (Tsd. m2)

    8.047

    9.634

    19,7

    Quelle: TÜIK 2025

    Nachfrage nach Einzelhandelsflächen lässt nach

    Trotz hoher Inflation und sinkender Kaufkraft profitiert der Handel weiterhin vom lebhaften Konsum, bedingt durch die steigenden Touristenzahlen. Allerdings hat die starke Dynamik der Vorjahre infolge der restriktiven Geldpolitik an Schwung verloren. Laut VS Partners befanden sich Ende September 2024 landesweit 39 Einkaufszentren mit 1,1 Millionen Quadratmeter GLA (Gross Lease Area) im Bau, die meisten in Istanbul.

    Die meisten Einkaufszentren stehen in der Metropole IstanbulBestand Einkaufszentren in der Türkei Ende Dezember 2023
     

    Anzahl

    Mio. m2

    Istanbul

    135

    5,22

    Ankara

    44

    1,71

    Restliche Türkei

    274

    7,15

    Gesamt

    453

    14,1

    Quelle: Value Solution Partners 2023

    Der Handel investiert wenigerAnzahl der Baugenehmigungen im Groß- und Einzelhandel; Veränderung in Prozent

     

    2023 

    2024

    Veränderung 2024/2023

    Anzahl der Bauten

    3.293

    1.478

    -55,1

    Fläche in (Tsd. m2)

    5.448

    2.457

    -54,9

    Quelle: TÜIK 2025

    Hohe Hotelinvestitionen geplant

    Die Anzahl der Türkeibesucher stieg im Jahr 2024 um 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 62,3 Millionen. Besonders beliebte Ziele waren Istanbul und Antalya. Zahlreiche neue Hotels sind geplant. Der Gesundheitstourismus gewinnt an Bedeutung. 

    Hotels werden in der Regel eher renoviert und modernisiert, statt abgerissen und neu gebaut. Laut İMSAD müssen Hotels etwa alle sieben Jahre erneuert werden, was in den kommenden fünf bis zehn Jahren zu einem erheblichen Renovierungsbedarf führen dürfte. Anfang 2025 gab es landesweit 21.485 Hotels mit 884.550 Zimmern und insgesamt 1,83 Millionen Betten. Neben den Renovierungen sind weitere 164.359 Betten geplant.

    Hoteliers planen zahlreiche ProjekteBaugenehmigungen für Hotels und ähnliche Bauten; Veränderung in Prozent

     

    2023

    2024

    Veränderung 2024/2023

    Anzahl der Bauten

    1.210

    2.088

    72,6

    Fläche in (Tsd. m2)

    2.088

    2.044

    -2,1

    Quelle: TÜIK 2025

    Logistiker suchen Kapazitäten

    Die Nachfrage nach Lagerflächen übersteigt weiterhin das Angebot. Hohe Bau- und Grundstückskosten bleiben dabei eine zentrale Herausforderung. Die Marmara-Region, insbesondere die Provinzen Istanbul und Kocaeli, sind nach wie vor der wichtigste Logistikmarkt. Aufgrund des knappen Angebots könnte jedoch auch die Nachfrage in angrenzenden Regionen steigen. Laut VS Partners waren Ende September 2024 rund 99 Prozent der Lagerflächen in Istanbul und 98 Prozent in Kocaeli ausgelastet. In beiden Städten standen Ende 2023 insgesamt 11,2 Millionen Quadratmeter Lagerfläche zur Verfügung, während weitere 480.000 Quadratmeter im Bau waren.

    Kleinere Flächen bei Industriebauten geplantBaugenehmigungen für Industriebauten und Lager; Veränderung in Prozent

     

    2023 

    2024

    Veränderung 2024/2023

    Anzahl der Bauten

    4.917

    5.136

    4,5

    Fläche in (Tsd. m2)

    13.567

    12.203

    -10,1

    Quelle: TÜIK 2025

     

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Hochbau: Nachhaltiges Bauen und Energieeffizienz

    Grünes Bauen gewinnt in der Türkei an Bedeutung. In den Städten setzen immer mehr Projektentwickler auf nachhaltige Konzepte.

    Ökologisches Bauen gewinnt durch das steigende Interesse an Nachhaltigkeit und Umweltschutz an Bedeutung. Die Nachfrage nach innovativen Baustoffen, Technologien und Dienstleistungen, die Gebäude energieeffizienter und umweltfreundlicher gestalten, wächst. Im Fokus stehen intelligente, zentral- oder ferngesteuerte Systeme, die eine effiziente Klimatisierung und Beleuchtung bei geringem Stromverbrauch ermöglichen.

    Internationale Zertifikate werden wichtiger

    Anfang März 2024 waren in der Türkei 565 Projekte nach LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) des US Green Building Council (USGBC) zertifiziert sowie 71 Projekte mit dem britischen Nachhaltigkeitszertifikat BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method). Außerdem hat das türkische Ministerium für Umwelt, Urbanisierung und Klimawandel das nationale Bewertungs- und Zertifizierungssystem YeS-TR für umweltorientierte Gebäude und Siedlungen eingeführt (neueste Fassung Amtsblatt Ausgabe 31864).

    Strengere Vorschriften zur Energieeffizienz 

    Seit dem 1. Januar 2020 ist der Energiepass in der Türkei Pflicht für alle Wohnungen und unerlässlich beim Verkauf. Öffentliche Gebäude mit mehr als 10.000 Quadratmetern Fläche und einem Energieverbrauch von mindestens 250 Tonnen Rohöläquivalent mussten laut präsidialem Rundschreiben Nr. 2019/18 vom 15. August 2019 ihren Energieverbrauch zwischen 2020 und 2023 um mindestens 15 Prozent reduzieren.

    Am 19. Februar 2022 wurden im Amtsblatt Nr. 31755 zusätzliche Anforderungen für sogenannte Niedrigenergiegebäude (nSEB, "near Zero Energy Building") veröffentlicht. Diese Gebäude müssen eine hohe Energieeffizienz aufweisen und einen festgelegten Anteil ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen decken.

    Seit dem 1. Januar 2025 gelten die nSEB-Vorgaben für öffentliche Gebäude ab 2.000 Quadratmetern Gesamtfläche. Zuvor galten diese Anforderungen seit dem 1. Januar 2023 nur für Gebäude ab 5.000 Quadratmetern. Niedrigenergiegebäude müssen mindestens die Energieklasse B erreichen und ab 2025 mindestens 10 Prozent ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien decken (vorher 5 Prozent).

    Die rechtliche Grundlage dafür bildet das Energieeffizienzgesetz, das im Amtsblatt Nr. 5627 am 18. April 2007 veröffentlicht wurde.

    Großer Nachholbedarf bei Wärmedämmung

    In der Türkei sind viele ältere Gebäude unzureichend gedämmt, was großes Einsparpotenzial bei Energie bietet. Rund 80 Prozent der Gebäude verfügen laut Emrullah Eruslu, Vorstandsvorsitzender des türkischen Verbandes der Wärme-, Wasser-, Schall- und Brandschutzisolierer (İZODER), über keine Wärmedämmung. Am häufigsten kommt expandiertes Polystyrol zum Einsatz.

    Gesetzliche Vorschriften und Energieeinsparprojekte sorgen für steigende Nachfrage nach Dämmmaterialien und Gebäudeverkleidungen. Auch beschichtete Isolierglaseinheiten und Fenster mit besseren Wärmedämmwerten gewinnen an Bedeutung. Die hohen Energiekosten verstärken diesen Trend zusätzlich.

    Seit Juni 2022 stehen staatlich geförderte Kredite für Wärmedämmmaßnahmen zur Verfügung. Weitere Informationen bieten die Fachverbände İZODER, EPSDER und das türkische Ministerium für Energie und natürliche Ressourcen.

    Energieverbrauch verbessert sich

    Der jährliche Energieverbrauch von Gebäuden in der Türkei liegt laut Emrullah Eruslu bei 120 bis 150 Kilowatt pro Quadratmeter für Heizung und Kühlung. Mit dem neuen nSEB-Konzept ab 2025 soll der Verbrauch auf 100 bis 120 Kilowatt sinken. Trotz dieser Verbesserungen bleibt der Energiebedarf türkischer Gebäude deutlich höher als in vielen Industrieländern. Dort liegt der Verbrauch laut Eruslu oft nur bei 30 bis 50 Kilowatt pro Quadratmeter – etwa drei- bis fünfmal weniger.

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Hochbau: Marktchancen für deutsche Produkte und Dienstleistungen

    Starke lokale Baufirmen, preisbewusste Kunden – deutsche Unternehmen haben Chancen mit Qualität und technologischem Vorsprung. 

    In der Türkei genießen Waren und Dienstleistungen "made in Germany" einen guten Ruf für hohe Qualität und moderne Technologie, sind jedoch meist teurer. Die Zahlungsbereitschaft für den höheren Preis ist begrenzt, da die lokale Konkurrenz stark ist. Marktchancen bestehen vor allem dort, wo Technologie und Qualität wichtiger sind als der Preis, sowie bei Nischenprodukten.

    Im Innenausbau sind deutsche Produkte besonders in eher technischen Bereichen wie Küchen und Bädern gefragt. Einige deutsche Unternehmen produzieren direkt in der Türkei und bedienen sowohl den lokalen Markt als auch den Export.

    Die Schwäche der türkischen Lira gegenüber dem Euro und dem US-Dollar verteuert ausländische Lieferungen sowie Bau- und Beratungsleistungen im Vergleich zur inländischen Konkurrenz. Die weitere Entwicklung des Wechselkurses beeinflusst somit auch die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Anbieter. Hinzu kommt, dass zahlreiche Projekte nicht planmäßig umgesetzt werden, was den Wettbewerb um die verbleibenden Aufträge weiter verschärft.

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Hochbau: Projekte

    Es werden weniger neue Projekte angekündigt. Dennoch sind einige Vorhaben in der Pipeline.

    Ausgewählte Projekte im türkischen Hochbau In Planung; Investitionen in Millionen US-Dollar
    Vorhaben

    Investitionssumme

    Anmerkung

    Bvlgari Hotel in Bodrum

    200

    Geplante Ausschreibung: Dezember 2025; geplante Fertigstellung: Dezember 2026; Kapazität: 84 Betten

    Kempinski Hotelbau in Sapanca

    130

    Geplante Ausschreibung: Dezember 2025; geplante Fertigstellung: August 2028; Kapazität: 110 Hotelzimmer, 50 Bungalows

    Hotel in Mersin

    120

    Geplante Ausschreibung: Oktober 2025; geplante Fertigstellung: März 2028; Eigentümer: Limak

    Vodafone Rechenzentrumsbau in Izmir

    100

    Geplante Ausschreibung: Dezember 2025, geplante Fertigstellung: Dezember 2028

    Universitätscampus in Istanbul

    45

    Geplante Ausschreibung: Dezember 2025, geplante Fertigstellung: Dezember 2028; Fakultäts- und Verwaltungsgebäude; Eigentümer: Deutsch-Türkische Universität

    Logistikzentrum in Bozuyuk

    30

    Geplante Ausschreibung: Oktober 2025; geplante Fertigstellung: Oktober 2028; Eigentümer: Türkische Staatsbahn TCDD

    Lager- und Bürogebäude in Nigde

    30

    Geplante Ausschreibung: Juni 2025; geplante Fertigstellung: Dezember 2027; Eigentümer: TCDD

    Firmensitz der Sanko Holding in Istanbul

    30

    Geplante Ausschreibung: Juni 2025; geplante Fertigstellung: Dezember 2027

    Quelle: Meed Projects 2025; Pressemeldungen 2025

    Weitere Informationen zu Projekten finden Sie in der GTAI-Datenbank "Entwicklungsprojekte".

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Tiefbau: Marktlage und -entwicklung

    Sparmaßnahmen setzen Infrastrukturprojekte unter Druck, Schienenprojekte haben Vorrang.

    Auch im Jahr 2025 stehen in der Türkei weniger Mittel für öffentliche Investitionen zur Verfügung. Finanzminister Mehmet Şimşek hat im Rahmen der restriktiveren Geldpolitik die öffentlichen Budgets gekürzt. Infrastrukturprojekte werden geprüft, verschoben oder gestrichen, wenn sie nicht als notwendig gelten. Auch laufende Vorhaben könnten von finanziellen Engpässen betroffen sein. Priorität haben Projekte mit besonderer Bedeutung, insbesondere bei der Eisenbahn.

    Mitte Januar wurde das staatliche Investitionsprogramm 2025 vorgestellt, das bewilligte Projekte auflistet. Trotz eines höheren Projektvolumens (291 Milliarden Euro, 2024: 210 Milliarden Euro) stehen weniger staatliche Mittel bereit (40 Milliarden Euro, 2024: 49 Milliarden Euro).

    Finanzierungsprobleme und die volatile türkische Lira bremsen Privatisierungs- und BOT-Projekte (Build-Operate-Transfer). Verzögerungen entstehen durch fehlende geeignete Angebote und mehrfach verschobene Ausschreibungen. Hohe Baukosten führen häufig zu Projekten mit hoher Verschuldung und Währungsschwankungen zwingen Unternehmen, ihre Rentabilitätskalkulationen anzupassen.

    Eisenbahnprojekte im Mittelpunkt

    Schienenprojekte für den Güter- und Personenverkehr bleiben oben auf der Agenda. Rund 12 Milliarden Euro sind für 2025 eingeplant – 38 Prozent mehr als 2024. Geplante Mittel umfassen 804 Millionen Euro für die Hochgeschwindigkeitsstrecke Çerkezköy - Kapıkule, 626 Millionen Euro für das Projekt Mersin - Gaziantep und 541 Millionen Euro für Ankara - Izmir.

    Das türkische Schienennetz soll bis 2053 von 13.000 auf 28.000 Kilometer wachsen. Die staatliche Eisenbahngesellschaft TCDD plant ein landesweites Hochgeschwindigkeitsnetz, das weiterhin hohe Investitionen erfordert. Seit dem Vorstoß der Regierung im letzten Jahr schreiten viele bisher feststeckende Projekte nun voran. Auch der Ausbau von Metrolinien in Großstädten steht auf der Agenda. Grenzüberschreitende Schienenprojekte rücken ebenfalls in den Fokus, allen voran das Irak-Türkei Development Road Projekt. Mit geplanten Investitionen von 17 Milliarden US-Dollar (US$) eröffnet es nicht nur Chancen im Eisenbahnbau.

    Wasser- und Abwasserprojekte kommen nur schleppend voran

    Zahlreiche Dämme zur Trinkwasserversorgung und Kläranlagen sind landesweit in Planung. Allerdings treten häufig Verzögerungen auf. Für die Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sind kommunale Versorgungsunternehmen, wie ISKI in Istanbul, ASKI in Ankara und BUSKI in Bursa, die wichtigsten Projektträger. Bei landwirtschaftlicher Bewässerung und der Trinkwasserversorgung der Großstädte ist die staatliche Generaldirektion für Wasserwirtschaft DSI (Devlet Su Isleri Genel Müdürlügü) der größte Projektträger. Im Investitionsplan 2025 stehen 2,6 Milliarden Euro für Vorhaben im landwirtschaftlichen Sektor bereit, insbesondere zur Bewässerung.

    Hohe Investitionen in Energie und Bergbau

    Für Projekte in der Energiebranche sind rund 3 Milliarden Euro vorgesehen, weitere 4 Milliarden Euro sollen in den Bergbau fließen. Zudem will die türkische Regierung 3,9 Milliarden Euro in die Entwicklung der Erdgas- und Erdölproduktion investieren, davon allein 2 Milliarden Euro in das Sakarya-Gasfeld. Zukünftig sind auch erhebliche Mittel für Erdgasspeicher und Stromübertragungsnetze eingeplant.

    Der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung soll kräftig steigenEnergiepolitische Ziele der türkischen Regierung

    Indikator (Einheit)

    2022 *)

    2023 *)

    2028 *)

    Primäre Energienachfrage (in 1.000 t Erdöläquivalent)

    159.500

    163.350

    190.000

    Elektrizitätsnachfrage (in Mrd. kWh)

    331

    325

    430

    Primärer Energieverbrauch pro Einwohner (in t Erdöläquivalent)

    1,8

    1,9

    2,0

    Elektrizitätsverbrauch pro Einwohner (in kWh/Person)

    3.883

    3.780

    4.700

    Anteil des Erdgases an der Elektrizitätserzeugung (in %)

    22,9

    23,0

    15,0

    Anteil der erneuerbaren Energien an der Elektrizitätserzeugung (in %)

    42,4

    40,0

    50,0

    Elektrizitätserzeugung aus lokalen Energiequellen (in Mrd. kWh)

    190,4

    176,0

    270,0

    Installiert Kraftwerkskapazitäten (in MW)

    103.809

    106.800

    136.000

    * Bei den Daten handelt es sich, mit Ausnahme der Angaben zur installierten Stromkapazität für die Jahre 2022 und 2023, um Schätzungen.Quelle: Türkischer Fünfjahresplan 2024 bis 2028, Ministerium für Energie und natürliche Ressourcen 2023

    Erneuerbare Energien sollen deutlich zulegen

    Im Januar 2023 legte die Türkei ihren Nationalen Energieplan und ihre Wasserstoffstrategie vor. Bis zum Jahr 2053 möchte die Türkei ihre Emissionen auf "Netto-Null" reduzieren. Gleichzeitig  sollen Investitionen in Atomkraft, erneuerbare Energien und Kohlekraft die Abhängigkeit der Türkei von Energieimporten verringern.

    Nationaler Energieplan 2035 priorisiert Solarenergie Installierte Kapazität in Gigawatt
     

    2021 (Ist)

    2035 (Plan)

    Insgesamt

    99,9

    189,7

    Erneuerbare Energien

    49,9

    117,6

      Solar

    7,8

    52,9

      Wind

    10,6

    29,6

      Wasser

    31,5

    35,1

    Atomkraft

    0

    7,2

    Erdgas

    25,9

    35,5

    Kohle

    20,5

    24,3

    Quelle: Nationaler Energieplan (Türkiye Ulusal Enerji Planı), Ministerium für Energie und natürliche Ressourcen 2023

    Der Ausbau der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien, vor allem Wind- und Solarenergie, soll mit Unterstützung des Privatsektors jährlich um rund 5.000 Megawattstunden gesteigert werden. Allerdings kommt es bei der Vergabe und Umsetzung von Projekten immer wieder zu Verzögerungen. Einige Vorhaben mussten in der Vergangenheit sogar neu ausgeschrieben werden. Künftige Ausschreibungen sollen laut türkischem Energieminister deshalb Mindestpreise und langfristige Stromabnahmegarantien vorsehen, um die Finanzierung von Investitionen zu erleichtern.

    Ziele der türkischen Wasserstoffstrategie 2035

    • Senkung der Produktionskosten auf unter 2,4 US$ pro Kilogramm Wasserstoff bis 2035 und unter 1,2 US$ pro Kilogramm Wasserstoff bis 2053
    • Ausbau der Wasserstoff-Elektrolyseure-Kapazitäten von 2 Gigawatt im Jahr 2030 über 5 Gigawatt 2035 bis auf 70 Gigawatt 2053

    Bei der Erzeugung von grünem Wasserstoff laufen bereits erste Pilotprojekte. Die bestehende Energiepartnerschaft mit Deutschland könnte auch bei grünem Wasserstoff Chancen für gemeinsame Projekte eröffnen. Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung unterstützt die türkische Energiebranche als wichtiger Kreditgeber und beteiligt sich zudem an Unternehmen vor Ort.

    Prestigeprojekte auf Eis

    Der aktuelle Stand des Prestigeprojekts Kanal Istanbul ist unklar, es ist ruhig um das Vorhaben geworden. Der 45 Kilometer lange, künstlich angelegte Kanal soll den Frachtschiffsverkehr im Bosporus entlasten und rund 25 Milliarden US$ kosten. Geplant ist das Projekt als BOT, die Ausschreibung steht jedoch noch aus. Als Berater fungiert Yüksel Proje. Es ist wahrscheinlich, dass Präsident Erdoğan weiterhin an der Umsetzung festhalten möchte. Die ursprünglich geplante Fertigstellung im Jahr 2026 dürfte jedoch nicht mehr realistisch sein.

    Der geplante 3-Level-Bosporus-Tube-Tunnel kommt ebenfalls nicht voran. Das Projekt sieht einen 6,5 Kilometer langen Tunnel vor, der sowohl den Autoverkehr als auch eine Metroverbindung unter dem Bosporus ermöglicht. Die Baukosten werden auf rund 3,5 Milliarden US$ geschätzt. Geplant ist das Projekt als BOT, doch die Ausschreibung wurde mehrfach verschoben. Yüksel Proje ist für das FEED (Front End Engineering Design) und die Beratung verantwortlich. Bisher gibt es jedoch keine konkreten Fortschritte.

    Das Sinop-Kernkraftwerk steckt seit Jahren fest. Laut der Projektdatenbank MEED sind die Korea Electric Power Corporation (KEPCO) und die russische Rosatom nun in Gesprächen zur Projektentwicklung.

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Tiefbau: Marktchancen für deutsche Unternehmen

    Ausländische Unternehmen kommen bei anspruchsvollen Großprojekten als Konsortialpartner oder als Zulieferer von Technologien zum Zug.  

    Mittel- bis langfristig sind umfangreiche Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur und den Ausbau der Stromversorgung geplant. Doch die Finanzierung öffentlicher Projekte bleibt eine Herausforderung, da die staatlichen Mittel begrenzt sind. Die schwache Lira und steigende Zinsen für Auslandskredite treiben die Finanzierungskosten zusätzlich in die Höhe. Besonders bei kapitalintensiven Vorhaben besteht daher ein hohes Risiko, dass Projekte ins Stocken geraten oder gar nicht realisiert werden.

    Marktchancen eröffnen sich besonders für Unternehmen, die Finanzierungslösungen über Public Private Partnerships (PPP) anbieten können. Häufig werden Projekte im Build-Operate-Transfer-Modell (BOT) ausgeschrieben. Aufgrund der angespannten Finanzlage sind auch technische Lösungen mit kurzen Amortisationszeiten gefragt.

    Deutsche Technologien und Dienstleistungen genießen in der Türkei einen hervorragenden Ruf. Allerdings sind viele Unternehmen nur bedingt bereit, für hohe Qualität auch höhere Preise zu zahlen. Die Konkurrenz auf dem Markt ist groß und die schwache türkische Lira verschärft den Preisnachteil deutscher Produkte zusätzlich.

    Besonders aussichtsreich sind Marktchancen für deutsche Unternehmen bei komplexen Großprojekten, bei denen Technologie und Qualität im Vordergrund stehen. Hier können sie als Technologielieferanten, Konsortialpartner oder Subunternehmer auftreten.

    Staatliche Bauprojekte ab einer bestimmten Größe werden meist international ausgeschrieben. Einheimische Anbieter profitieren dabei jedoch von einem Preisvorteil von 15 Prozent, was den Markt in vielen Segmenten klar zugunsten türkischer Unternehmen verschiebt. Konkreter bedeutet das, ein inländischer Akteur darf mit seinem Angebot bis zu 15  Prozent teurer sein als das günstigste Angebot eines ausländischen Bieters – und kann trotzdem den Zuschlag erhalten, wenn alle anderen Bedingungen (z. B. technische Anforderungen) erfüllt sind. Diese Regelung soll lokale Unternehmen im Wettbewerb mit internationalen Anbietern stärken, ohne dabei komplett auf Preis- und Leistungsprinzipien zu verzichten.

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Tiefbau: Projekte

    Geplante Großprojekte konzentrieren sich auf den Transport, insbesondere auf den Schienenverkehr. Auch das Interesse an der Energiebranche ist groß.

    Ausgewählte Großprojekte im türkischen InfrastrukturbauInvestitionen in Milliarden US-Dollar
    Vorhaben

    Investitions-summe 

    ProjektstandAnsprechpartner
    Kernkraftwerk Sinop

    7,5

    In Planung, staatliche Förderung, geplante Ausschreibung: August 2026; geplante Fertigstellung: Juni 2029Türkisches Elektrizitätswerk

    Kars- Nachitschewan-Iran Eisenbahnstrecke

     

    2,5

    In Planung, staatliche Förderung, geplante Ausschreibung: März 2026; geplante Fertigstellung: Juli 2028

    Türkische Staatsbahn

     

    Petrochemische Anlage in Hatay

    1,9

    In Planung, staatliche Förderung, geplante Ausschreibung: Juli 2026; geplante Fertigstellung: Mai 2028

    Privater Anbieter

     

    Samsun - Sarp Hochgeschwindigkeitsbahn

    1,5

    In Planung, staatliche Förderung, geplante Ausschreibung: März 2026; geplante Fertigstellung: Juli 2028Türkische Staatsbahn

    Petrochemische Anlage in Hatay

    1,9

    In Planung, staatliche Förderung; geplante Ausschreibung: September 2025; geplante Fertigstellung: Dezember 2027

    Privater Anbieter

     

    Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest 2025; Pressemeldungen 2025

    Weitere Informationen zu Projekten finden Sie in der GTAI-Datenbank "Entwicklungsprojekte".

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Wettbewerbssituation und Geschäftspraxis

    Die türkischen Bauunternehmen sind im In- und Ausland gut positioniert. In der Türkei erbringen ausländische Firmen nur rund 20 Prozent der Bauleistungen.

    Türkische Bauunternehmen dominieren den lokalen Markt. Eine aktuelle Angabe zum Marktvolumen für Bauausrüstungen und -leistungen in der Türkei liegt nicht vor. Die Branche machte in den ersten drei Quartalen 2024 ganze 6,1 Prozent in der Entstehung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Landes aus. Damit konnte die Baubranche einen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (2023: 5,6 Prozent des BIP) verzeichnen. 

    Groß im Auslandsbau...

    Die Stärke der Bauunternehmen zeigt sich besonders in ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Traditionell liegt ihr Schwerpunkt im Infrastrukturbau, insbesondere bei Verkehrsprojekten wie Schienen- und Flughafenbau sowie in der Energiebranche. Zudem realisieren sie bedeutende Wohnungsbauprojekte.

    Der türkische Verband der Bauunternehmer Türkiye Müteahhitler Birliği (TMB) sieht in den kommenden Jahren besonderes Wachstumspotenzial für türkische Bau- und Beratungsunternehmen in Saudi-Arabien im Rahmen der „Vision 2030“-Projekte, im Irak beim „Development Road“-Projekt, in den zentralasiatischen Staaten sowie beim Wiederaufbau in Syrien.

    Saudi-Arabien avancierte zum größten Projektmarkt. Das Russlandgeschäft verlor hingegen an Bedeutung. Weitere wichtige Märkte waren laut Handelsminister Ömer Bolat die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), der Irak, Uganda, Gabun, Algerien, Polen, Rumänien und Kasachstan. In Uganda realisierten türkische Bauunternehmen beispielsweise Eisenbahnprojekte. In den VAE sicherten sie sich ein Metro-Projekt, während in Gabun und Algerien Hochbauprojekte, unter anderem im Wohnungsbau, umgesetzt wurden.

    Ganze 43 türkische Baukonzerne schafften es auf die Top-250-Liste des US-Fachmagazins Engineering News Record (ENR) von Ende August 2024. Sechs von ihnen platzierten sich sogar unter den Top 100, und ein Unternehmen erreichte die Top 50. Das Ranking basiert auf den Auslandsumsätzen des Jahres 2023. Die Türkei belegt damit, wie im Vorjahr, den 2. Platz hinter China (81) und vor den USA (39). Die zehn bestplatzierten türkischen Baukonzerne im Ranking waren Limak, Rönesans, Yapi Merkezi, Enka, Ant Yapi, Esta Insaat, Cengiz Construction, Gülermak und Aslan Yapi.

    Im Jahr 2024 konnten die türkischen Bauunternehmen ihr Auslandsgeschäft weiter ausbauen. Minister Bolat verkündete Ende Januar 2025, dass Projekte im Gesamtwert von 28,6 Milliarden US-Dollar (US$) realisiert wurden. Zum Vergleich: Im Vorjahr 2023 lag das Projektvolumen laut TMB bei 27 Milliarden US$.

    ...auch bei technischen Beratungsdienstleistungen

    Türkische Unternehmen führten laut dem Handelsminister im Jahr 2024 technische Consulting-Dienste für Projekte im Ausland im Wert von 194,2 Millionen US$ durch. Dies entspricht einem Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren (2023: 233 Millionen US$; 2022: 263 Millionen US$ laut TMB). Traditionell zählen die GUS sowie der Mittlere und Nahe Osten zu den wichtigen Auslandsmärkten für technische Beratungsdienstleister, ähnlich wie im Baugeschäft. Im Jahr 2024 erwiesen sich Rumänien und Saudi-Arabien als die wichtigsten Märkte.

    Ende August 2024 schafften es acht türkische Ingenieurbüros in die Liste der „Top 225 International Design Firms“ des ENR für ihre Leistungen im Jahr 2023. Diese Unternehmen sind NKY Architecture Engineering (Platz 106), Euro Consult for Engineering Consultancy (145), Proyapi Engineering (154), Yüksel Proje (162), Dolsar Engineering (174), Temelsu International Engineering (186), Tekfen Engineering (192) und Mapa Insaat (201).

    Große staatliche Bauprojekte werden international ausgeschrieben 

    Die Gesetze Nr. 4734 und Nr. 4735 aus dem Jahr 2003 sowie die entsprechenden Durchführungsverordnungen bilden die rechtlichen Grundlagen im öffentlichen Auftragsvergabewesen in der Türkei. Staatliche Bauprojekte ab einer bestimmten Größenordnung werden gewöhnlich international ausgeschrieben. Diese Ausschreibungen werden im Staatsanzeiger Resmi Gazete und teilweise auch in anderen Presseorganen veröffentlicht. Bei Großprojekten kann vorher ein Präqualifizierungsverfahren durchgeführt werden. Oberste Aufsichtsbehörde ist die Anstalt für öffentliche Ausschreibungen KIK (Kamu Ihale Kurumu).

    Elektronisches Vergabeportal für öffentliche Projekte

    Seit dem 19. Juni 2018 müssen alle staatlichen Vergaben und Ausschreibungen für die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen gemäß Gesetz Nr. 4734 durch das neue elektronische Vergabeportal EKAP abgewickelt werden.

    Die Angebotsabgabe und öffentliche Mitteilungen erfolgen über das EKAP-Portal. Zur Nutzung des elektronischen Systems bedarf es einer vorherigen Registrierung. Juristische und natürliche Personen, die bei EKAP registriert sind, können Unterlagen für Ausschreibungen und Vergaben mit einer E-Signatur herunterladen. In Verbindung mit dieser Regelung veröffentlichte die Aufsichtsbehörde KIK im Staatsanzeiger Nr. 39716 vom 16. März 2019 eine detaillierte Durchführungsverordnung für Vertragsunternehmen im Bauwesen, die am 1. Juni 2019 in Kraft trat. 

    Für eine erfolgreiche Teilnahme an einem Bieterverfahren ist eine frühzeitige Beschaffung von Informationen vor der offiziellen Ausschreibung ratsam. Die Vergabe von Beratungsaufträgen und Machbarkeitsstudien können erste Hinweise geben, ob eine Teilnahme sinnvoll ist. Die Auftragsvergabe verläuft nicht immer transparent. Oft entscheiden die richtigen Kontakte über den Erhalt des Zuschlags. Die Kooperation mit lokalen Partnern kann in vielen Fällen hilfreich sein.

    Preisvorteil für einheimische Bieter

    Laut einem Regierungsrundschreiben erhalten einheimische Bieter bei öffentlichen Ausschreibungen gewöhnlich einen Preisvorteil von 15 Prozent. Ein inländischer Anbieter kann somit den Auftrag erhalten, selbst wenn sein Angebot bis zu 15 Prozent teurer ist als das günstigste ausländische Angebot, solange alle anderen Bedingungen erfüllt sind. Dadurch dominieren türkische Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette – von der Entwicklung und Planung über den Bau bis hin zum Vertrieb.

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Zulieferprodukte: Marktlage

    Hohe Lagerbestände bremsten im vergangenen Jahr die Baustoffproduktion. Nun könnte eine steigende Nachfrage für Produktionszuwächse sorgen.

    Die Prognosen des Fachverbands der türkischen Baustoffproduzenten İMSAD rechnen für das Jahr 2025 mit einem realen Wachstum der Baubranche von 5 Prozent. Im Vorjahr erreichte die Branche ganze 9,3 Prozent. Trotzdem profitierten viele Baustoffhersteller nur bedingt davon, da Händler und Produzenten den Bedarf weitgehend aus Lagerbeständen deckten. Die Baustoffproduktion stieg daher nur um 1,4 Prozent. Da die Lagerbestände weitgehend abgebaut sein dürften, könnte die steigende Nachfrage 2025 die Produktion ankurbeln.

    Die Baukosten steigen weiter, wenn auch langsamer, und bleiben eine Herausforderung. Vor allem höhere Lohn- und Materialkosten treiben die Preise. Im Dezember 2024 lagen die Baukosten laut dem Baukostenindex von TÜIK 34 Prozent über dem Vorjahreswert.

    Baustoffproduktion ist von wirtschaftlichem und politischem Geschehen der Auslandsmärkte abhängig

    Die Importe von Baustoffen könnten 2025 durch das erwartete Wachstum im Bausektor steigen. İMSAD erwartet jedoch, dass eine verzögerte Erholung wichtiger Auslandsmärkte die Exporte weiterhin begrenzen könnte. Zudem sind die USA ein bedeutender Absatzmarkt für viele Baustoffhersteller. Mögliche Strafzölle auf Baustoffe könnten sich daher negativ auf die türkischen Produzenten auswirken. Lieferchancen erhofft sich die Branche hingegen durch den Wiederaufbau in Syrien.

    Im Jahr 2024 gingen die Exporte von Baumaterialien um 0,5 Prozent auf 29 Milliarden US-Dollar zurück, während die Importe um 0,3 Prozent auf 11 Milliarden US-Dollar sanken. Neben der schwächeren Auslandsnachfrage erschwerte auch das türkische Handelsverbot mit Israel ab Mai 2023 die Exportbedingungen. Da Israel für einige Baustoffe wie Bauglas und Keramikfliesen ein wichtiger Absatzmarkt war, mussten Exporteure alternative Märkte erschließen.

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Zulieferprodukte: Zement, Beton und Holz

    Zementhersteller decken den Bedarf im Inland und beliefern internationale Märkte. Die Produktion von Holzbaustoffen bleibt volatil.

    Der Fachverband der Zementproduzenten Türk Çimento erwartet für 2025 steigende Exporte. Die Nachfrage aus den USA, dem wichtigsten Absatzmarkt, könnte durch die Trump-Regierung anziehen. Auch der Wiederaufbau in Syrien dürfte Impulse liefern. Laut İMSAD zählt Syrien beständig zu den Top-5-Exportländern für türkische Hersteller.

    Im Jahr 2024 ging die Zementproduktion zurück und konnte nicht an das starke Wachstum des Vorjahres anknüpfen. Der Inlandsabsatz stagnierte trotz des hohen Bedarfs für den Wiederaufbau der Erdbebengebiete und im Rahmen des Städtischen Transformationsprogramms.

    Hersteller hoffen auf Erholung der Zementexporte

    Die Zementindustrie ist stark aufgestellt. Sie deckt den Inlandsbedarf weitgehend ab und exportiert weltweit. Laut Türk Çimento ist die Türkei weltweit der fünftgrößte Zementproduzent und der zweitgrößte Exporteur von Zement und Klinker. Trotz dieser starken Position brachen die Zementexporte 2024 um 21 Prozent ein. Die USA blieben laut İMSAD der wichtigste Absatzmarkt, angetrieben durch große Bauprojekte. Die Klinkerausfuhr stieg hingegen kräftig um 18 Prozent.

    Inlandsabsatz dominiert Zementmarkt

    Der Großteil der Produktion, etwa 60 bis 70 Prozent, wird im Inland verkauft, insbesondere in den privaten Wohnungsbau und in Infrastrukturprojekte. Die wichtigsten Absatzmärkte waren 2024 die Marmara- (13 Millionen Tonnen), Mittelmeer- (13 Millionen Tonnen) und Zentralanatolien-Region (12 Millionen Tonnen). Der Inlandsbedarf an Zement wird fast vollständig durch heimische Produktion gedeckt. Importe spielen nur eine geringe Rolle, wenn aber vor allem in den Grenzregionen.

    Holzbaustoffindustrie wächst leicht

    Die Türkei ist ein bedeutender Produzent von Holzbaustoffen für den Inlands- und Exportmarkt. Laut İMSAD stieg die Produktion im Jahr 2024 wertmäßig um 4,5 Prozent. Zwischen 2018 und 2020 erweiterten viele Hersteller ihre Kapazitäten, wodurch die Exporte sowohl mengen- als auch wertmäßig wuchsen. Die Zahl der produzierenden Unternehmen nahm in den letzten Jahren laut İMSAD jedoch nur begrenzt zu.

    Produktion von Baustoffen aus Holz
    Baustoff

     2021

     2022

     2023

    Anzahl Unternehmen 2023

    Faserplatten (in Mio. m²)

     

    902,1

    913,2

    797,4

    44

    Parkett und Paneele (in Mio. m3)

     

    122,2

    103,7

    114,1

    90

    Sperrholz, laminiertes Holzmaterial (in Mio. m3)

     

    1,9

    1,9

    2,4

    109

    Holzmaterial aus Bambus (in Tsd. m3)

     

    22,2

    13,9

    25,3

    11

    Andere Tischlerprodukte (in Tsd. t)

     

    56,2

    42,1

    47,0

    53

    Betonformen (in Tsd. t)

     

    12,6

    2,3

    8,9

    1

    Fenster und Türen (in Mio. Stück)

     

    15,9

    15,0

    15,9

    461

    Quelle: Fachverband der Baustoffindustrie İMSAD 2024

    Einfuhr von Holzbaustoffen geht deutlich zurück

    Die Exporte von Holzbaustoffen wuchsen 2024 um 1 Prozent auf 1,2 Milliarden US-Dollar (US$). Gleichzeitig gingen die Importe um 34 Prozent auf 184 Millionen US$ zurück. Daten zu den Handelspartnern liegen nur für 2023 vor: In diesem Jahr bezog die Türkei Holzbaustoffe vor allem aus Russland, Lettland, Österreich, Malaysia und Deutschland. Zu den wichtigsten Abnehmern gehörten Irak, Marokko, Libyen, Rumänien und Bulgarien.

    Mehr Importe von Küchen- und Badezimmerschränken aus Holz

    Küchen- und Badezimmerschränke aus Holz sind in der Türkei traditionell weit verbreitet. Die Zahl der Hersteller wuchs zuletzt. Im Jahr 2024 sanken die Exporte um 4 Prozent auf 67 Millionen US$, während die Importe um 34 Prozent auf fast 17 Millionen US$ stiegen.

    Produktion von Küchen- und Badezimmerschränken aus Holz
    Jahre

    2021

    2022

    2023

    Anzahl Unternehmen

    410

    414

    418

    Produktionsmenge (in Mio. Stück)

    2,2

    2,3

    2,2

    Quelle: İMSAD 2024

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Zulieferprodukte: Glas, Fliesen und Sanitärprodukte

    Lokale Hersteller dominieren den Inlandsmarkt. Doch bei Rohren bleibt die Importnachfrage hoch.

    Die Türkei produziert und exportiert Bauglas in bedeutendem Umfang, dennoch sind auch die Importe hoch. Wegen einer geringen Anzahl an Marktteilnehmern werden aktuelle Produktionswerte meist nicht veröffentlicht. Laut dem Fachverband İMSAD wuchs die Bauglasproduktion 2024 um 13 Prozent im Vorjahresvergleich, während die Ausfuhren um 1 Prozent auf 548 Millionen US-Dollar (US$) sanken. Wichtigster Abnehmer 2023 war Israel, mit deutlichem Abstand gefolgt von den USA, Deutschland, Bulgarien und Italien. Die Türkei stoppte Anfang Mai 2023 den Handel mit Israel. Infolgedessen sanken die Exporte dorthin um 10 Prozent auf 76 Millionen US$, bevor sie ab 2024 vollständig ausblieben.  

    Ein schwaches Jahr 2023 für die Bauglasproduktion in der Türkei
    Produkt (Einheit)

    2021

    2022

    2023

    Anzahl Unternehmen 2023

    Gehärtetes Sicherheitsglas (in Mio. m2)

    55,7

    48,4

    51,4

    4

    Floatglas

    k.A.

    k.A.

    k.A.

    7

    Mehrschichtiges Isolierglas (in Mio. m2)

    17,5

    17,9

    18,2

    193

    Verbundsicherheitsglas (in Mio. m2)

    7,1

    6,8

    6,4

    61

    Geformtes Glas (in Tsd. t)

    55,7

    48,4

    51,4

    42

    Spiegel Glas (in Tsd. t)

    184,5

    200,3

    178,3

    63

    Glasbausteine (in Tsd. t)

    2,4

    2,6

    2,5

    2

    Quelle: Fachverband der Baustoffindustrie İMSAD 2024

    Trotz Preisvorteilen für Importglas verteuern derzeit die Währungsschwäche der Türkischen Lira und protektionistische Maßnahmen die Einfuhr. Laut İMSAD sanken die Importe 2024 um 26 Prozent auf 412 Mio. US$. Zu den wichtigen Lieferländern zählten 2023 Malaysia, China, Vietnam, Deutschland und Russland. Daten zu den Handelspartnern liegen nur für 2023 vor.

    Türkische Keramikfliesenhersteller sind weltweit gefragt

    Die Türkei blickt auf eine lange Tradition in der Keramikfliesenproduktion zurück und zählt weltweit zu den führenden Exporteuren. Während türkische Fliesen den Inlandsmarkt klar dominieren, hat der Import in den letzten Jahren leicht zugenommen, bleibt aber auf einem niedrigen Niveau. Diese Entwicklung bietet ausländischen Anbietern Chancen auf dem Markt, auch wenn sie aktuell noch gering sind.

    Die türkische Produktion von Keramikplatten, -kacheln und -fliesen sank 2024 allerdings laut İMSAD um 22 Prozent. Entgegen dem Trend gingen auch die Importe um 30 Prozent auf 57 Millionen US$ zurück. Nach starken Rückgängen im Vorjahr erholten sich zumindest die Exporte 2024 und stiegen um 8 Prozent auf 685 Millionen US$.

    Laut İMSAD stellten 2023 in der Türkei 49 Unternehmen rund 372 Millionen Quadratmeter beziehungsweise knapp 6 Millionen Tonnen Keramikfliesen her. Große Hersteller investieren verstärkt in Forschung und Entwicklung, um ihre Produktion zu modernisieren.

    Die Branche treibt ihre Exportstrategie voran. Im Jahr 2023 waren die größten Abnehmer türkischer Keramikfliesen nach Exportwert die USA, gefolgt von Deutschland, Israel und England. Nach dem Handelsstopp der Türkei mit Israel im Mai 2023 fallen die Exporte in dieses Land seit 2024 vollständig aus. Im Inland erfolgt der Vertrieb zu etwa 95 Prozent über Fachhändler außerhalb der großen Baumärkte.

    Türkische Ziegelindustrie weiter stark

    Die türkische Ziegelindustrie ist gut aufgestellt. Im Jahr 2024 wuchs die lokale Produktion laut İMSAD um 4,5 Prozent. Während sich die Exporte nach dem starken Rückgang im Vorjahr nicht erholen konnten und bei minus 0,2 Prozent beziehungsweise 16 Millionen US$ stagnierten, stiegen die Importe deutlich um 66 Prozent auf 4 Millionen US$. England blieb 2023 der wichtigste Abnehmer türkischer Ziegel, während die Ausfuhren in andere Länder gering blieben. Zu den wichtigsten Lieferländern für Ziegel in die Türkei zählten Belgien, China und Deutschland.

    Produktion von Ziegeln und Fliesen
    Produkt (Einheit)

    2020

    2021

    2022

    2023

    Bauziegel  ​​(in Mio. m³)

    22

    20

    17

    17

    Porenbeton-Ziegel

    (in Tsd. t)

    597

    513

    794

    771

    Flache Fliesen, Eckverkleidungen (in Mio. Stück)

    215

    262

    283

    276

    Schornsteinabdeckung aus Tonblöcken (in Tsd. t)

    29

    12

    15

    15

    Anzahl der Hersteller von Ziegeln

    182

    174

    163

    160

    Anzahl der Hersteller von Fliesen

    44

    41

    39

    38

    Quelle: İMSAD 2024

    Sanitärkeramikmarkt: Lokale Produktion dominiert

    Die Inlandsnachfrage nach Sanitärkeramik wird größtenteils durch die heimische Produktion gedeckt, während die Importe auf niedrigem Niveau bleiben. Laut İMSAD sank die lokale Produktion 2024 um 26 Prozent. Gleichzeitig gingen die Exporte um 19 Prozent auf 254 Millionen US$ zurück, während die Importe leicht um 1 Prozent auf 23 Millionen US$ sanken. Frankreich war 2023 der größte Abnehmer türkischer Sanitärkeramik nach Exportwert, gefolgt von Deutschland. Deutlich dahinter lagen England und Italien.

    Lokale Produktion von Armaturen und Ventilen geht vor allem ins Inland

    Der Markt für Armaturen und Ventile wird von lokalen Anbietern dominiert. Rund drei Viertel der inländischen Produktion werden im eigenen Markt verkauft. Laut İMSAD sank die Produktion 2024 um 7 Prozent. Gleichzeitig gingen die Exporte um 2 Prozent auf 523 Millionen US$ zurück, während die Importe um 8 Prozent auf 987 Millionen US$ stiegen. Wichtige Auslandsmärkte waren 2023 Irak und Russland, mit Abstand gefolgt von Usbekistan und Ägypten. Im Jahr 2023 produzierten 79 Unternehmen Armaturen und Ventile, während 134 weitere Firmen Prozessregelventile herstellten.

    Produktion von Rohren schwankt, Importe steigen

    Der Wohnungs- und Infrastrukturbau sorgt für eine steigende Nachfrage nach Rohren. Im Jahr 2024 legten die Importe von Eisen-, Stahl- und Kunststoffrohren zu.

    Türkischer Import von Rohren nach Materialien In Millionen US-Dollar
    Rohrmaterial

    2021

    2022

    2023

    2024

    Eisen u. Stahl 1)

    860

    1.322

    1.197

    1.450

    Kunststoff 2)

    265

    337

    314

    308

    Kupfer 3)

    339

    399

    426

    410

    Aluminium 4)

    52

    60

    80

    73

    1 HS-Kategorien: 7303, 7304, 7305, 7306, 7307; 2 HS-Kategorie: 3917; 3 HS-Kategorie: 7411, 7412; 4 HS-Kategorie: 7608, 7609.Quelle: TÜİK 2025

    Mögliche Einfuhrbeschränkungen der USA könnten 2025 die Exporte belasten. Im Jahr 2023 waren die USA nach Rumänien, Irak und Marokko der viertgrößte Abnehmer türkischer Eisen- und Stahlrohre. Die wichtigsten Lieferländer für diese Produkte waren China, Italien und Deutschland. Pipeline-Projekte im Energie- und Wassersektor könnten 2025 die Nachfrage weiter stützen, insbesondere geplante Gaspipelines.

    In der Eisen- und Stahlbranche gehört die Produktion von Rohren, einschließlich Hohlprofilen und Rohrverbindungsstücken, zu den wichtigsten Produkten. Sie kommen vor allem im Infrastrukturbau sowie in der Erdöl-, Erdgas-, Energie- und Wasserwirtschaft zum Einsatz. Die Produktionsmenge schwankt stark, abhängig von Großprojekten.

    Laut İMSAD sank die Produktion von Rohren, Profilen und Verbindungsteilen aus Stahl 2023 um 2 Prozent auf rund 4,6 Millionen Tonnen. Neben der schwächeren Inlands- und Auslandsnachfrage beeinträchtigte die Erdbebenkatastrophe im Februar 2023 die Produktion. Positiv wirkte sich hingegen das Onshore-Pipeline-Projekt des Sakarya-Gasfeldes aus. Dennoch ging der Inlandsverbrauch insgesamt zurück.

    Im Jahr 2023 gab es laut İMSAD in der Türkei 218 Hersteller von Eisen- und Stahlrohren sowie Rohrverbindungsstücken. Zu den wichtigsten Produzenten zählen unter anderem Borusan Mannesmann und Noksel.

    Türkischer Export von Rohren nach MaterialienIn Millionen US-Dollar
    Rohrmaterial

    2020

    2021

    2022

    2023

    Eisen und Stahl 1)

    1.446

    2.139

    2.654

    2.318

    Kunststoff 2)

    604

    756

    787

    825

    Kupfer 3)

    219

    325

    310

    301

    Aluminium 4)

    325

    60

    70

    85

    1 HS-Kategorie 7303 bis 7307; 2 HS-Kategorie 3917; 3 HS-Kategorie 7411, 7412; 4 HS-Kategorie 7608, 7609.Quelle: TÜİK 2024

     

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Zulieferprodukte: Kunststoffe, Türen und Fenster

    Der Trend geht hin zu besserer Wärmedämmung. Fenster bestehen überwiegend aus Kunststoff, Türen hingegen meist aus Holz oder Stahl.

    Die Hersteller von Türen und Fenstern richten ihren Fokus zunehmend auf den Export. Nach mehreren Wachstumsjahren zeigen die Daten des türkischen Statistikamts TÜIK für 2023 jedoch einen leichten Rückgang, der 2024 nicht ausgeglichen werden konnte.

    Die türkischen Exporte von Türen und Fenstern entwickelten sich schwach *)Export nach Material; in Millionen US-Dollar
     

    2021

    2022

    2023

    2024

    Kunststoff

    195

    211

    201

    192

    Eisen u. Stahl

    206

    221

    210

    211

    Aluminium

    131

    164

    156

    137

    * HS-Kategorien 392520, 441810, 441820, 730830, 761010.Quelle: TÜİK 2025

    Während die Einfuhren von Türen und Fenstern aus Kunststoff 2024 wieder stiegen, sanken die Importwerte bei Produkten aus Eisen und Stahl sowie Aluminium.

    Bei Türen und Fenstern importiert die Türkei vor allem Produkte aus Eisen und Stahl *)Import nach Material; in Millionen US-Dollar
     

    2021

    2022

    2023

    2024

    Kunststoff

    5,3

    4,6

    4,3

    5,0

    Eisen u. Stahl

    38,9

    28,8

    39,4

    31,4

    Aluminium

    6,1

    4,5

    5,9

    3,7

    * HS-Kategorien 392520, 441810, 441820, 730830, 761010.Quelle: TÜİK 2025

    Steigende Produktion von Fenstern und Türen

    Der jährliche Bedarf an Türen in der Türkei wird auf rund 5 Millionen Stück geschätzt. Über 1.100 registrierte Unternehmen bedienen den Markt für Türen und Fenster. Im Jahr 2023 waren darunter 337 Hersteller für Aluminium, 461 für Holz, 330 für Kunststoff und 53 für Kunststoffjalousien.

    Auf dem Inlandsmarkt sind Kunststofffenster besonders gefragt, während bei Türen Holz und Stahl dominieren. Laut İMSAD stieg die Produktion von Metalltüren und -fenstern 2024 nur leicht um 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage nach intelligenten Hochsicherheitstüren aus Stahl wächst ebenso wie das Interesse an hochwertigen Fenstern und Türen mit guter Wärmedämmung. Dieses Marktsegment gewinnt insbesondere seit der Einführung des Energiepasses für Wohnungen zum 1. Januar 2020 weiter an Bedeutung.

    Produktion von Kunststoffrohren legt zu

    Die Fertigung von Kunststoffrohren, -schläuchen und deren Anschlüssen hat zuletzt deutlich zugenommen. Laut İMSAD gab es 2023 in der Türkei 287 Hersteller in diesem Segment.

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Zulieferprodukte: Bauchemikalien

    Es besteht Wachstumspotenzial bei der Produktion von Farben, Lacken und Bauchemikalien in der Türkei. Steigende Bauaktivitäten könnten die Nachfrage 2025 ankurbeln.

    Die Produktion von Farben und Lacken für die Bauwirtschaft könnte 2025 wieder steigen, angetrieben vom erwarteten 5-prozentigen Wachstum der türkischen Bauwirtschaft. Denn für die lokalen Hersteller bleibt der türkische Markt mit Abstand der wichtigste Absatzmarkt. Im Vorjahr 2024 ging die Produktion von Baufarben und -lacken in der Türkei laut dem Baustoffverband İMSAD um 10 Prozent zurück. Berichten zufolge ließ die Nachfrage nach Renovierungen, Reparaturen und Instandhaltungen nach. Dies dürfte erheblich zum Produktionsrückgang beigetragen haben, da in der Türkei rund 80 Prozent der Farben im Bauwesen in diesem Segment verwendet werden und nur 20 Prozent für Neubauten.

    Farben und Lacke zeigen Wachstumspotenzial

    Die langfristigen Steigerungsmöglichkeiten der türkischen Farben- und Lackbranche sind vielversprechend. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von jährlich 11 Kilogramm liegt der Markt noch unter dem europäischen Durchschnitt von 16 Kilogramm. Rund 60 Prozent der Produktion entfallen auf Baufarben, während Industriefarben 40 Prozent ausmachen.

    Im Jahr 2023 produzierten in der Türkei laut İMSAD 226 Unternehmen Baufarben und -lacke. Der Markt wird jedoch von einigen wenigen Unternehmen dominiert. Laut dem Fachverband der Farben- und Lackindustrie, BOSAD, entfallen 85 Prozent der Produktion und Exporte auf nur zehn Firmen. Gleichzeitig ist die Branche stark von Rohstoffimporten abhängig – rund 70 Prozent der benötigten Materialien werden eingeführt.

    Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Farben steigt. Besonders gefragt sind Spezialfarben mit schützenden, isolierenden und reinigenden Eigenschaften sowie Produkte für Wärmedämmung, Feuer- und Sonnenschutz, Wasserabdichtung, Lärm- und Korrosionsschutz. Gerade in diesen Bereichen eröffnen sich für deutsche Hersteller gute Marktchancen, da die Türkei trotz einer starken lokalen Produktion bei hochwertigen Farben und Lacken weiterhin auf Importe angewiesen ist.

    Importe sind noch gering

    Bisher bleibt der Importwert von Baufarben und -lacken jedoch vergleichsweise niedrig. Laut İMSAD waren Deutschland, Italien, Großbritannien, Frankreich und Spanien im Jahr 2023 die wichtigsten Lieferländer. Auch der Umfang der türkischen Exporte von Farben und Lacken ist noch gering. Wenngleich die türkischen Hersteller schon länger ihren Blick auf den internationalen Markt richten, um Schwankungen der Inlandsnachfrage auszugleichen. Die Exporte konzentrieren sich derzeit vor allem auf Entwicklungs- und Schwellenländer. Im Jahr 2024 gingen die türkischen Exporte vor allem nach Russland, Irak, Usbekistan, Aserbaidschan und Georgien.

    Auch die türkische Farben- und Lackindustrie exportiert bislang nur in geringem Umfang. Dennoch richten die Hersteller schon länger ihren Blick auf den internationalen Markt, um Schwankungen der Inlandsnachfrage auszugleichen. Der Export konzentriert sich derzeit vor allem auf Entwicklungs- und Schwellenländer.

    Einige große Unternehmen setzen verstärkt auf höhere Produktqualität und ein breiteres Sortiment, um ihre Position in Industrieländern zu verbessern. In diesem Zusammenhang veröffentlichte BOSAD im Januar 2023 eine Studie zur Nachhaltigkeitsstrategie der türkischen Farbenindustrie bis 2030, die sich mit den Auswirkungen des EU-Green Deals befasst.

    Türkische Exporte von Farben und Lacken ziehen leicht anIn Millionen US-Dollar *)
     

    2021

    2022

    2023

    2024

    Export

    602

    748

    837

    851

    Import

    671

    784

    874

    832

    * HS-Kategorien 3208, 3209, 3210, 3214.Quelle: TÜİK 2025

    Wachstumspotenzial für Bauchemikalien

    Die Produktion von Bauchemikalien in der Türkei ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Laut İMSAD waren 2023 insgesamt 373 Hersteller in diesem Bereich tätig. Der Fokus liegt vor allem auf dem Inlandsmarkt, insbesondere auf der Zement- und Transportbetonindustrie.

    Für 2025 wird erwartet, dass das Wachstum der Bauwirtschaft auch die Nachfrage nach Bauchemikalien ankurbeln wird. Laut İMSAD stiegen die Exporte im Jahr 2024 um 1 Prozent auf 923 Millionen US-Dollar (US$), während die Importe um 7 Prozent auf 785 Millionen US$ zurückgingen.

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Zulieferprodukte: Gebäudetechnik

    Klimaanlagen sind gefragter denn je. Der Markt verschiebt sich zugunsten lokaler Kühltechnik.

    Die türkische HVAC-R-Branche (Heating, Ventilation, Air Conditioning and Refrigeration) bleibt stark exportorientiert. Etwa die Hälfte der in der Türkei produzierten Heiz-, Kühl- und Klimatechnik wird ins Ausland verkauft. Laut dem Fachverband der türkischen HVAC-R-Exporteure İklimlendirme Sanayi İhracatçıları Birliği (İSİB) erreichten die Exporte im 1. Halbjahr 2024 ein Volumen von 3,4 Milliarden US-Dollar (US$) – ein leichter Anstieg um 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die wichtigsten Absatzmärkte waren EU-Länder (46 Prozent) sowie die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS, 17 Prozent).

    Die Branche wird allmählich umweltorientierter

    Angesichts der hohen Bedeutung der EU als Exportziel setzen türkische Hersteller verstärkt auf verbesserte Umwelt- und Energieeffizienzstandards, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Produktion von Heiz- und Kühlgeräten ging laut dem Baustoffverband İMSAD im Jahr 2024 um 4 Prozent zurück.

    Der türkische Verband der Hersteller von Klima- und Kälteanlagen İklimlendirme Soğutma Klima İmalatçıları Derneği (İSKİD) meldet für 2024 ein starkes Wachstum im Inlandsgeschäft, obwohl Preiserhöhungen und der Rückgang der realen Kaufkraft die Nachfrage dämpften. Der Absatz von Klimaanlagen und Split-Klimaanlagen stieg um 35 Prozent. Die Exporte beliefen sich von Januar bis Mai 2024 auf rund 342 Millionen US$. 

    Steigende Energiekosten treiben die Nachfrage nach energieeffizienten Heiz- und Kühlsystemen voran. Das Interesse der Verbraucher an umweltfreundlichen Klimaanlagen, intelligenten Thermostaten und modernen Dämmmaterialien wächst. In der Türkei ist der Markt jedoch noch klein, da Käufer stark preisgetrieben sind und meist kostengünstige Lösungen nachhaltigen oder digitalen Alternativen vorziehen.

    Der Export von erdgasbetriebenen Heizgeräten in die EU-Länder dürfte aufgrund grünerer Energiepolitik zurückgehen, da vor allem Erdgasheizungen abgeschaltet werden. Hier tritt die Wärmepumpe als Alternative hervor. In der Türkei bleibt die Nachfrage nach Gasheizungen dagegen hoch.

    Gasheizungen dominieren den türkischen Markt

    In der Türkei sind Zentral- und Etagenheizungen in städtischen Wohngebäuden überwiegend mit Erdgas betrieben. In einkommensschwächeren Regionen kommen teilweise noch Kohle- oder Holzheizungen zum Einsatz. Jährlich werden rund 1 Million Etagenheizungsgeräte mit integrierter Warmwasserbereitung verkauft. Seit dem 21. April 2018 dürfen Heizungs- und Warmwasseranlagen in der Türkei nur noch mit moderner Brennwerttechnik auf den Markt gebracht werden. Diese Vorgabe folgt der EU-ErP-Direktive für energiebezogene Produkte.

    Experten schätzen, dass derzeit etwa 10 Millionen kombinierte Etagenheizungs- und Warmwassergeräte in Haushalten genutzt werden. Davon sind rund 5 Millionen ältere Modelle mit veralteter Brennwerttechnik, die in absehbarer Zeit ersetzt werden. Führende Heizungshersteller wie Alarko, Ariston, Baymak, Bosch, Denko, Daikin, Ferroli, Honeywell und Vaillant (Demirdöküm) sind im Verband der Hersteller erdgasbetriebener Heizgeräte, DOSIDER, organisiert. 

    Steigende Mittelschicht treibt Smarthome-Nachfrage an

    Der Markt für Smarthome-Technologien in der Türkei steht vor einem deutlichen Wachstum, wenn auch von einem niedrigen Ausgangsniveau. Prognosen des Analyseinstituts Statista zufolge soll der Umsatz im Jahr 2025 rund 857 Millionen US$ erreichen und bis 2028 die Marke von 1 Milliarde US$ überschreiten. Die steigende Nachfrage wird vor allem durch die wachsende Mittelschicht angetrieben, wobei der Fokus auf Lösungen zur Energieeinsparung und Sicherheit liegt. Die Zahl der Haushalte mit Smarthome-Technologie soll von etwa 4,2 Millionen im Jahr 2024 auf 8,6 Millionen im Jahr 2028 ansteigen.

    Markt für Sicherheitstechnik wächst

    Statista erwartet, dass etwa 7,6 Millionen Haushalte bis 2028 Sicherheitstechnik installiert haben. Der Umsatz mit Sicherheitstechnik für Gebäude in der Türkei wird voraussichtlich rund 156 Millionen US$ erreichen. Das jährliche Wachstum soll sich verlangsamen, aber der Trend zeigt weiterhin nach oben.

    Laut Prognosen von Statista werden bis 2029 rund 11 Millionen Haushalte in der Türkei mit Sicherheitstechnik ausgestattet sein. Der Markt für Gebäudesicherheit soll ein Volumen von etwa 166 Millionen US$ erreichen. Zwar dürfte das jährliche Wachstumstempo nachlassen, doch die Nachfrage bleibt weiterhin auf einem steigenden Kurs.

    Sicherungslösungen vor allem im gehobenen Wohnsegment verbreitet

    In Metropolen wie Istanbul, Ankara, Bursa oder Izmir sind Wohngebäude insbesondere im höherpreisigen Segment mit Sicherheitssystemen ausgestattet. In einigen Vierteln verfügen nahezu alle Häuser über Alarmanlagen. In der Regel übernehmen spezialisierte Sicherheitsunternehmen sowohl die Installation als auch die Fernüberwachung der Systeme. Zusätzlich sind viele Wohnanlagen und einige Privathäuser durch private Sicherheitsdienste geschützt. 

    Nach Angaben des Verbands İMSAD produzierten 2023 insgesamt 17 Unternehmen in der Türkei rund 2,5 Millionen Sicherheits- und Alarmsysteme. Die Exporte gingen 2024 nach einem starken Rückgang im Vorjahr erneut um 6 Prozent auf 17 Millionen US$ zurück. Auch die Importe sanken um 6 Prozent auf 60 Millionen US$. Zu den wichtigsten Lieferländern gehörten 2023 China, die USA und Rumänien, während die größten Abnehmerländer Russland, der Irak und die Vereinigten Arabischen Emirate waren.

    In den kommenden Jahren wird eine wachsende Nachfrage nach vernetzten Sicherheitssystemen erwartet. Dazu zählen Zutrittskontroll- und Überwachungslösungen für Gebäude und Grundstücke sowie Systeme zur Gefahrenprävention. Beispiele sind moderne Sicherheitskameras mit Speicher- und Übertragungsdiensten, Bewegungssensoren, programmierbare und fernsteuerbare Türschlösser sowie intelligente Rauchmelder.

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

  • Kontaktadressen

    Bezeichnung

    Anmerkungen

    Germany Trade & Invest

    Außenhandelsinformationen für die deutsche Exportwirtschaft

    AHK Türkei

    Anlaufstelle für deutsche Unternehmen

    Ministerium für Umwelt, Städtebau und Klimawandel

    Stadtsanierungsprogramme

    Ministerium für Land- und Forstwirtschaft

    Planung von Wasserwirtschaftsprojekten

    Behörde für öffentliche Ausschreibungen

    Oberste Aufsichtsbehörde für öffentliche Ausschreibungen

    Generaldirektion für Wasserwirtschaft

    Staatlicher Projektträger für große Infrastrukturprojekte in der Wasserwirtschaft

    GYODER

    Dachorganisation der Immobilieninvestoren

    İMSAD

    Fachverband der Baustoffhersteller

    TMB

    Fachverband der Kontraktoren

    CEBID Fachverband der Stahlrohrhersteller
    Yapi TurkeybuildBaufachmesse, die jährlich in Istanbul stattfindet, nächster Termin: 16.-19.04.25
    Yapex RestorasyonInternationale Fachmesse für Renovierung/Restaurierung

    Von Katrin Pasvantis | Istanbul

nach oben
Feedback
Anmeldung

Bitte melden Sie sich auf dieser Seite mit Ihren Zugangsdaten an. Sollten Sie noch kein Benutzerkonto haben, so gelangen Sie über den Button "Neuen Account erstellen" zur kostenlosen Registrierung.