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Umstrittene Maßnahmen gegen explodierende Strompreise

Spaniens Strombörse verzeichnete am 30. September 2021 einen Spitzenwert von 216 Euro pro Megawattstunde. Wirksame Gegenmaßnahmen zu finden, erweist sich als schwierig.

Von Oliver Idem | Madrid

Die steigenden Energiepreise in Europa treffen auch Spanien. Der Spitzenwert für Strom auf dem Day-Ahead-Markt erreichte 216 Euro pro Megawattstunde. Die Erdgaspreise und die CO2-Emissionsrechte treiben die Kosten.

Als Antwort hat die Regierung das Königliche Gesetzesdekret 17/2021 erlassen. Es kürzt unter anderem die außerordentlichen Einnahmen der Energieversorger. Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Strom von 21 auf 10 Prozent im Juni verpuffte wegen der weiter steigenden Preise.

Der Windenergieverband AEE rechnet mit Härtefällen durch das Dekret 17/2021. Der Betrieb mancher Windparks könnte unwirtschaftlich werden. Im Extremfall müssten die Betreiber höhere Erstattungen leisten, als sie Einnahmen mit ihrem Strom erzielen.

Große Energieversorger sind nur bedingt Gewinner der Situation. Laut der Wirtschaftszeitung Expansión liefern sie mehr Strom an Endkunden als sie selbst erzeugen. Sie müssen oft kurzfristig teuren Strom zukaufen. Kleinen Anbietern droht die Insolvenz, wenn sie den Spagat zwischen den Verträgen mit ihren Kunden und den Marktpreisen nicht mehr schaffen.

Spaniens ehrgeizige Energie- und Klimaziele fußen zentral auf dem Ausbau von erneuerbaren Energien. Rückschläge würden die Realisierung zahlreicher Pläne gefährden.

Für zusätzliche Unsicherheit sorgen politische Spannungen zwischen Algerien und Marokko. Spanien bezieht etwa die Hälfte seines Gases aus Nordafrika. Ende Oktober 2021 läuft der Vertrag aus, der den Transport des algerischen Gases über Marokko sichert.

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